Teil 5 Isabel bekommt Besuch

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Isabel ist zwei Tage später wieder in ihrem Büro, nachdem sie krankgeschrieben war. Sie möchte das Ganze verdrängen. Doch so sehr sie es versucht, kommt ihr wieder die Party in den Sinn. Wie Bekir sie gedemütigt und erpresst hatte. Die Angst und Hilflosigkeit in diesem Moment waren für sie die Hölle.

„Geht es dir besser?", möchte Marco wissen, der gerade das Büro betritt.

„Geht so, danke", antwortet sie, ohne ihn dabei anzusehen, und öffnet ihr Notebook.

„Ich werde mich ab jetzt um den Fall kümmern. Was auch immer da los war."

„Danke", murmelt sie vor sich hin und prüft ihre E-Mails. Auf eine längere Unterhaltung hat sie keine Lust, auch wenn ihr Arbeitskollege nichts damit zu tun hat, drängt in ihr eine Unruhe, die sie selbst nicht beschreiben kann.

Überraschenderweise hat sie zwei neue Aufträge im Postfach, die vielversprechender wirken als der letzte.

Die nächsten zwei Tage ist die mit Recherchieren beschäftigt. Am Morgen ist sie am Bahnhof und konnte einen Trickbetrüger stellen und der Polizei übergeben, am Nachmittag kommt sie zufrieden in ihr Büro und setzt sich hin.

Marco strahlt sie an. „Ich habe es gehört. Toller Fang", lobt er sie.

„Danke. War nicht einfach."

„Kann ich mir vorstellen. Wäre gern dabei gewesen. Aber ich war mit deinem Fall beschäftigt. Aber nichts Neues."

„Dann geben wir ihn ab", meint Isabel kalt.

Es kommt ein Nicken aus seiner Richtung.

Das klopfen an der Tür, kam so unerwartet, dass Isabel zuckt und ihren Kopf auf den Eingang richtet. Für gewöhnlich ist sie nicht schreckhaft, aber etwas an ihr hat sich geändert.

Isabel steht auf, um für den Klienten die Tür zu öffnen, und schaut überrascht in Toms Gesicht. „Was willst du hier?", fragt sie barsch.

„Ich will mit dir reden. Bitte gib mir diese Chance!"

„Ich habe keine Lust und auch keine Zeit für das. Bitte verschwinde!"

„Nur kurz."

„Wer ist das?", hört sie Marco hinter sich rufen.

Isabel schnaubt und bittet Tom hinein. Der setzt sich sofort gegenüber von Isabels Schreibtisch.

„Ein neuer Klient. Glaube ich", sagt sie zu Marco. „Wie kann ich Ihnen helfen?", fragt sie abweisend und blickt zu Tom, der verunsichert auf seinem Platz hin und her rutscht.

Seine Augen wandern zu Marco, dann wieder zu Isabel. „Können wir allein reden? Unter vier Augen?"

Jetzt blickt auch Marco auf. „Wir arbeiten alle zusammen. Ein Team."

Doch Isabel nickt und steht wieder auf und verlässt mit Tom den Raum.

„Was soll das? Warum kommst du hier vorbei?", fragt sie Tom, als sie in ein Besprechungszimmer gehen.

„Ich möchte mich bei dir entschuldigen. Ich wusste nicht, was da los war!", antwortet er zögerlich.

„Gut, danke. Und jetzt geh!", erwidert sie abweisend.

„Ich werde bei der Polizei nichts auslassen. Würde dir das helfen?"

Skeptisch blickt sie ihn an. „Du willst zur Polizei?"

„Ja, du hast bestimmt Anzeige erstattet, oder?"

Isabel schüttelt verneint den Kopf. „Weißt du, wie unangenehm es für mich ist?"

Detektivin IsabelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt