Teil 4 Isabel verliert die Kontrolle

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Ihre Sinne kommen wieder zu sich, als Isabel einige Stunden später ihre Handtasche wiederbekommt, aber da stellt sich ein junger Mann vor sie hin.

Er ist ungefähr 18 und etwa gleich groß wie sie, hat aber sicher 20 Kilo zu viel auf den Rippen.

Sie ist immer noch schwach, sie sieht sich um. Einige junge Männer sind noch ohne Hose und spielen an sich herum.

‚Schnell weg von hier', denkt sie sich, als sie langsam wieder normal denken kann.

„Du bist einfach umwerfend. Ich bin Tom. Danke für das alles. Würdest du zu meinem 19 Geburtstag kommen, in einer Woche? Bei welchem Escortservice arbeitest du und wie teuer wäre das für einen ganzen Abend?"

Isabel ist sprachlos und wirft ihm einen ungläubigen Blick zu. Wortlos drängt sie sich an ihm vorbei.

„Hey, warte!", ruft er ihr nach.

Sie verlässt angewidert die Wohnung und möchte das Geschehene nur noch verdrängen. Obwohl sie fast keine Energie mehr hat, läuft sie so schnell wie möglich aus der Wohnung.

Sie geht geradewegs zu ihrem Auto und kramt aus ihrer Handtasche den Autoschlüssel heraus, um das Fahrzeug zu öffnen.

Von Weitem sieht sie, wie die Sonne aufgeht.

‚Ging das die ganze Nacht?', fragt sie sich. Doch Isabel möchte nicht mehr darüber nachdenken, sondern nur noch nach Hause und unter die Dusche.

Morgen möchte sie sich krankmelden und den Fall abgeben.

„Hey, Warte!", hört sie Tom rufen, der keuchend in ihre Richtung rennt.

Erschrocken dreht sie sich um, als sie gerade in ihr Auto einsteigen möchte. „Was willst du?", brüllt sie ihn hysterisch an.

Er hält etwas Abstand. Sein Zögern erklärt ihr, dass er befürchtet, dass sie ihn angreifen könnte. „Ich möchte wissen, was da los war? War es dein erstes Mal? Also in dieser Menge?"

Ungläubig blickt sie ihn an, dann steigt sie wortlos in ihr Fahrzeug.

„Bitte, erkläre mir nur zwei Dinge."

Sie möchte losfahren, aber ihre Autotür steht noch offen.

„Was willst du?", fragt sie abweisend.

Tom stockt. Wie gern sie ihm eine Ohrfeige verpassen würde oder noch schlimmeres.

„Wie ist dein Name?", fragt er als erstens.

Sie schaut ihn nicht an, sondern auf das Lenkrad. „Isabel!", antwortet sie leise.

Eigentlich wollte sie niemandem ihr Name nennen, schon gar nicht in dieser Gegend.

„Schöner Name. Ich bin Tom, aber das wusstest du schon."

Ihre Augen treffen sich kurz. „Und?"

„Bei welcher Escort-Agentur arbeitest du? Du bist doch eine professionelle, oder?"

Sie blickt ihn mit großen Augen an. „Nein, bin ich nicht!", zischt sie ihn an, „Ich arbeite als Detektivin!"

‚Warum habe ich das gesagt? Das war ein Fehler! Wie kann ich nur so dumm sein?'

Isabel möchte gerade die Tür schließen, da wagt er nah an sie heran.

„Nur noch eine letzte Frage, bitte."

Sie blickt ihn an, erwidert aber nichts darauf. Ohne die Frage abzuwarten, schließt sie die Tür, startet den Motor und fährt los.

Aus dem Seitenspiegel kann sie erkennen, dass er ihr hinterherschaut.

Detektivin IsabelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt