Teil 12 Isabel bekommt ihr Zimmer

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Vier Tage später joggt Isabel am Morgen durch den Wald. Langsam bricht der Herbst ein, das merkt man schon an den Blättern an den Bäumen. Die Zeit geht viel zu schnell vorbei, obwohl es vor einigen Tagen noch blühende Hitze war, meldet sich von Weitem ein Sturm.

Nach einigen Turnübungen joggt sie zu ihrem Auto zurück.

Danach möchte duschen und dann zu Frau Retz. Sie hofft, dass sie diesmal persönlich für sie Zeit hat. Den sie hat nicht vor, den Fall weiterzuverfolgen. Nichts deutet auf ein vorhandenes Erbe hin. Die Ermittlungen haben ins Nichts geführt. Telefonate und auch nach Frankreich hatte sie telefoniert, doch das Geld scheint nicht zu existieren und das muss sie heute der Dame mitteilen.

‚Ich hoffe, sie wird es nicht persönlich nehmen.'

Im Auto prüft sie auf ihr Telefon. Es ist gerade mal acht Uhr und schon drei Nachrichten blinken auf.

Marco hat geschrieben: Er möchte wissen, wann sie heute ins Büro kommt.

Die Zweite ist von Meike, die fragt, ob wir uns heute Abend oder morgen treffen können, um etwas zu trinken.

Isabel sagt sofort für morgen zu.

Die dritte Nachricht ist von Tom. Seit einigen Tagen hat sie sich nicht mehr bei ihm gemeldet.

Isabel, geht es dir gut? Ich habe dir dreimal geschrieben, aber nichts bekommen. Ich mache mir Sorgen.

Gruß Tom

Sie schreibt zurück.

Du musst dir keine Sorgen machen. Sonst hätte ich dir abgesagt. So bin ich nicht. Ich brauche einfach meine Zeit!

Isabel

Sie startet den Motor, da klingelt ihr Telefon. Als sie Toms Nummer erkennt, überlegt sie, es einfach klingeln zu lassen, aber entscheidet sich dagegen.

„Hallo Tom. Was ist? Ich muss bald arbeiten."

„Ich wollte nur deine Stimme hören", kommt es vom anderen Ende der Leitung.

„Schön, ich melde mich bei dir."

„Isabel, warte! Hast du heute Zeit? Ich habe Neuigkeiten für dich."

„Ach ja? Welche?", fragt sie neugierig.

„Du hast gesagt, du möchtest ein Zimmer. Ich habe mich bei einigen beworben, und heute eine Besichtigung erhalten. Willst du mitkommen? Schlussendlich kannst du mitentscheiden."

„Wäre toll. Ich komme mit, aber unverbindlich. Wann wäre das? Und wo?"

„Es ist nicht weit von Bekirs Wohnung entfernt. Du weißt noch wo?"

„Ja!", antwortet sie wenig begeistert. Das hat ihr gerade noch gefehlt, wieder in dieses Viertel zu fahren. Dann auch noch in ein Zimmer. Sie könnte sich selbst verfluchen, denn es war ihre Idee gewesen.

„Einige Blocks weiter. Hey, keine Sorge. Ich komme mit. Es ist heute Abend um acht. Dort gibt es eine Liveshow, ich glaub Comedian."

Isabel runzelt die Stirn. „Was ist das für ein Zimmer? Kein gewöhnliches, oder?"

„Nein, extra für freie Sexarbeiterinnen. Ich gebe dir heute noch dein eigenes Telefon."

Ihr wird flau im Magen, aber das ist genau das, was sie von ihm verlangte.

„Komische Zeit für eine Besichtigung. Freitagabend um acht. Gut, ich werde da sein. Sende mir noch die genaue Adresse, dann sehen wir uns da."

„Soll ich für morgen schon einige Kunden zusagen? Wenn es mit dem Zimmer nicht klappt, können wir bei mir."

Detektivin IsabelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt