Kapitel 4

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„Herein!“ rief ich als es an meiner Bürotür klopfte. „Miss Parker, Carter...ähm Mister Manson ist jetzt hier.“ „Schicken Sie ihn rein.“ ich nahm meinen Blick nicht von meinem Laptop als sich Teddy mir gegenüber auf den Stuhl setzte. „Sie haben gerufen.“ „Du hast also tatsächlich etwas mit ihr angefangen.“ „Kannst du mich ansehen, wenn du mit mir redest?“ augenrollend hob ich meinen Blick und sah Teddy an. „Also?“ „Wieso weisst du, dass ich mit ihr in die Kiste springe?“ „Weil sie mir sagte, das Carter jetzt hier ist.“ stolz grinsend sah er mich an. „Ich erzähle ihr nichts über dich, also ist das völlig in Ordnung.“ „Ich habe ja nicht gesagt, dass es nicht in Ordnung ist.“ das ich aber wirklich ein Problem mit dieser Konstellation hatte, behielt ich fürs erste für mich.

„Also, wieso musste ich kommen?“ „Weil du eine Woche nicht auf meine Nachrichten geantwortet hast und in der Firma hast du dich auch vor mir versteckt.“ „Gott Cas! Lass deinen Laptop mal Laptop sein!“ wütend sah ich Teddy an, als er einfach meinen Laptop zuklappte. „Geht's noch?“ „Zu viel Arbeit schadet der Gesundheit.“ seufzend schüttelte ich meinen Kopf. „Ich kann nichts dafür. Diese Arbeit habe ich mir nicht ausgesucht. Also wieso bist du mir aus dem Weg gegangen?“ abwartend sah ich ihn an.

„Ich würde dir nie aus dem Weg gehen. Es gab einfach viel zu tun.“ „Viel zu tun mit meiner Assistentin?“ „Nicht nur.“ wieder grinste Teddy so dümmlich. In einem Monat hatte er sowieso genug von ihr und dann konnte ich meine Arbeit selber machen, weil sie wegen ihrem gebrochenen Herzen nicht mehr in der Lage dazu war. „Mach einfach keine Scheisse mit ihr.“ „Aww, sie liegt dir also doch am Herzen.“ sagte er, worauf ich meine Augen verdrehte. „Mir liegt meine Arbeit am Herzen. Du vögelst meine Assistentin, die sich in dich verlieben wird und du sie sowieso nach ein paar Wochen in den Wind schiesst.“ „Das ist noch nicht gesagt. Sie ist wirklich sympathisch.“ das wiederum konnte ich nicht beurteilen.

„Was hast du sonst so getrieben?“ unbehaglich sah mich Teddy an. „Ich musste einiges organisiere und...wenn ich dir das sage, darfst du nicht böse auf mich sein.“ „Und was ist es?“ „Versprich es mir.“ „Gut, versprochen. Also?“ was konnte er schon so schlimmes gemacht haben, dass mich wütend machen sollte. „Also es geht um AJ. Er-“ sofort unterbrach ich ihn. „Ich nehme an du hast wieder Kontakt mit ihm. Aber ich möchte nichts darüber hören.“ kopfschüttelnd klappte ich meinen Laptop wieder auf. „Aber Cas, es ist-“ „Nein Carter! AJ ist ein für allemal Geschichte und das weisst du.“ warnend sah ich ihn an und öffnete meine Schreibtischschublade.

Ich wollte nicht wissen was AJ machte oder wie es ihm ging. Wenn ich zu viel über ihn wusste, würde mich das nur fertig machen und das durfte ich nicht zulassen. Es reichte mir schon zu wissen, dass Teddy offensichtlich wieder Kontakt mit ihm hatte.

„Cas, komm schon.“ ich nahm die Papiere und knallte sie auf den Tisch. „Das sind die Abrechnungen die Mike Willis gefälscht hat. Das sind mehr als eine Millionen Dollar und ich bin noch nicht fertig. Nimm das bitte schon einmal mit.“ Teddy merkte genau, dass mit mir jetzt nicht mehr zu sprechen war. Seufzend stand er auf und nahm den Stapel an sich. „Wird erledigt. Ich schreibe dir später.“ wortlos nickte ich und sah wieder auf meinen Laptop.

Erst als Teddy die Tür hinter sich geschlossen hatte, atmete ich tief durch und lehnte mich im Stuhl nach hinten. Wieso hatte er nach dieser Zeit wieder Kontakt mit AJ? Und wieso zum Teufel wollte er mir überhaupt davon erzählen? Er wusste doch, dass ich nichts mehr über dieses Thema wissen wollte.
Nein, daran durfte ich gar nicht erst anfangen zu denken. AJ hatte mich nichts mehr anzugehen. Ich musste mich dringend ablenken und wie ging das besser als mich in die Arbeit zu stürzen. Immerhin hatte ich noch viele Abrechnungen zu überprüfen. Klar, ich hätte es auch den anderen Buchhaltern machen lassen können, aber im Moment vertraute ich dieser Abteilung überhaupt nicht.
Leider hatte ich auch noch anderes zu tun und darum würde diese Arbeit noch viel Zeit in Anspruch nehmen, aber im Moment kam mir die Arbeit nur gelegen. Je mehr Arbeit ich hatte, desto weniger konnte ich über meine Vergangenheit nachdenken.



Kalt wie EisschneeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt