Kapitel 14

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Skeptisch sah sich Amber im Spiegel an. Sie hatte mein rotes Sommerkleid an, dazu die passenden Schuhe und ihre Haare hatte ich gelockt. „Findest du das nicht zu viel?“ „Nein, der Sinn war es doch, dass Nate seine Finger nicht von dir lassen kann.“ immer wieder drehte sie sich um und sah sich von allen Seiten an. „Hmm, so schlecht ist es wirklich nicht.“ „Sagte ich doch. Also lass uns runter gehen.“ ich ging bereits zur Tür, als sie mich aufhielt. „Und was ist mit dir?“ „Was soll mit mir sein?“ „Ich lasse dich nicht in Jogginghosen da runter gehen.“ „Aber-“ „Vergiss es!“ unterbrach sie mich sofort und drückte mich auf mein Bett. „Ich such dir etwas raus!“ wenn sie denn unbedingt wollte. Stumm sah ich ihr dabei zu, wie sie in meinem Ankleidezimmer verschwand.

Zehn Minuten später hatte ich schwarze Hotpants und ein rotes rückenfreies Oberteil an und liess mich von Amber schminken. „Das muss wirklich nicht sein.“ nuschelte ich. „Doch, du möchtest AJ doch gefallen.“ „Das möchte ich nicht. Ausserdem würde er mich auch nehmen, wenn ich meine Jogginghosen anhabe.“ das sollte überhaupt nicht arrogant klingen, aber ich sprach aus Erfahrung. „Du siehst gut aus und wirst dich nicht umziehen!“ mahnend sah sie mich an. „Kann ich mir nicht etwas anderes anziehen?“ „Ja, ich hätte noch das schwarze Hautenge.“ „Nein, passt schon.“ sagte ich sofort. Das wäre definitiv übertrieben gewesen. „Was mache ich mit deinen Haaren?“ „Halbschwanz.“ lachend sah sie mich durch den Spiegel an. „Was bitte ist ein Halbschwanz?“ „Na so ein halber Pferdeschwanz. Du nimmst die obere Hälfte und bindest es hinten zusammen.“ „Okay, ein Halbschwanz also.“ immer noch lachend befolgte sie meine Anweisung.

„Fertig, also lass uns runter gehen.“ ohne mich im Spiegel anzusehen, ging ich mit Amber aus meinem Zimmer und runter zu den Jungs, die bereits den Grill auf der Terrasse angeschmissen hatten. „Wie siehst du denn aus?“ „So begrüsst du also deine Frau.“ schmunzelnd sah ich Nate an, der zu Amber ging und setzte mich neben AJ an den Tisch. „So war das nicht gemeint. Du siehst wirklich gut aus.“ lächelnd legte Amber ihre Arme um Nate und küsste ihn. „Bitte, nicht hier.“ rief Teddy und machte dabei Würgegeräusche.

Ich sah zu AJ als er auf meine Schulter tippte. Lächelnd kam er mir mit seinem Gesicht näher. „Du siehst wunderschön aus.“ flüsterte er in mein Ohr. Verlegen lächelte ich und sah runter auf meine Hände. Wahrscheinlich wurde ich gerade so rot wie eine Tomate. „Ich wusste, ich würde mich alleine fühlen, darum habe ich etwas getan.“ langsam hob ich meinen Kopf und sah Teddy misstrauisch an. „Was hast du gemacht?“ fragte Amber. „Ein paar Leute eingeladen?“ „Du hast was getan?!“ rief ich fassungslos. „Cas, komm schon. Ihr macht hier einen auf Pärchen und ich soll leer ausgehen?“ „Darum geht es nicht! Du hättest mich fragen sollen.“ „Aber ich habe doch AJ gefragt.“ verteidigte er sich.

Sofort sah ich AJ an. Abwehrend hob dieser seine Hände. „Ich dachte du könntest die Ablenkung gebrauchen.“ tief atmete ich durch als es an der Tür klingelte und Nate und Amber rein gingen. „Wenn irgendetwas kaputt geht, oder etwas geklaut wird, bringe ich euch beide um. Viel Spass!“ „Warte, wohin gehst du?“ „In mein Zimmer!“ rief ich wütend und lief durch das Wohnzimmer. Amber und Nate liessen bereits die ersten Leute rein die ich, nebenbei gesagt, noch nie in meinem Leben gesehen hatte.

In meinem Zimmer angekommen, knallte ich die Tür hinter mir zu und setzte mich auf mein Bett. Kaum hatte ich aber den Fernseher eingeschaltet, konnte ich ihn wieder abschalten, weil die Musik so laut war. „Du bist so kindisch!“ stürmte Teddy in mein Zimmer. „Ach ja? Nur weil ihr ohne meine Erlaubnis wildfremde Menschen in mein Haus einladet und ich damit nicht einverstanden bin, bin ich kindisch?“ wütend sah ich ihn an. „Cas, komm schon. Ich dachte einfach nur, dass dir die Ablenkung gelegen kommt.“ „Ich wollte einfach nur einen Abend mit meinen Freunden, Carter! Nicht das was jetzt läuft.“ seufzend kam Teddy zu mir und setzte sich neben mich. „Es tut mir leid. Ich weiss, ich hätte dich fragen sollen und nicht AJ. Aber ich habe es doch nur gut gemeint.“ schmollend sah er mich an. Ich hasste es, wenn er diesen Blick drauf hatte. „Hör auf damit!“ „Ich mache doch gar nichts.“ er wusste ganz genau, dass ich ihm so nicht lange böse sein konnte. „Teddy, hör damit auf!“ „Du hast mich Teddy genannt und das heisst, du bist mir nicht mehr böse.“ siegessicher grinste er und zog mich in seine Arme. „Es tut mir wirklich leid. Ist jetzt alles wieder gut und du kommst mit nach unten?“ „Von mir aus.“ gab ich mich geschlagen und wurde auch gleich auf meine Füsse gezogen. Ich bereute es jetzt schon, nicht nein gesagt zu haben.




Kalt wie EisschneeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt