Kapitel 33

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Wie sich schnell herausstellte, waren nicht Tobias und Rebecca, der Hingucker des Abends. Sondern Everett und meine Wenigkeit. Sie starrten uns mit offenen Mündern und aufgerissenen Augen an, als wären wir nicht von dieser Welt. Wobei, ich ihnen Recht geben musste.

Everett und ich, sollten nicht sein. Wir waren Gift für einander. Aber ich konnte mir niemanden anderen mehr vorstellen und wenn es bedeutete, dass wir uns gegenseitig in den Abgrund zogen. Dann sollte es so sein.

Jede Sekunde mit ihm, war kostbarer als die andere. Denn zu diesem Zeitpunkt, ahnte keiner von uns, was sich in unmittelbarer Nähe abspielte. Wir würden es bald erfahren.

Hin und wieder, schnappte ich einen Blick von Rebecca auf. Die offensichtlich, nicht begeistert davon war. War es, weil wir die schicke, dennoch verklemmte, Party ihrer Eltern ruinierten? Oder lag es vielleicht daran, dass sie mit Tobias nicht annähernd so zufrieden war, wie Everett und ich?

Irgendwo, ganz hinten im Saal, sah ich einen bekannten Haarschopf umherlaufen. Aber Emily schien sich nicht sonderlich für uns zu begeistern. Als ich Everett darauf ansprach, strich er mir eine lose Strähne aus dem Gesicht, die sich in meinem Wimpernkranz verfangen hatte. „Sie wusste, an wem sie dran war. Glaub mir, ich denke nicht, dass sich Emily so etwas zu Herzen nimmt."

Als die Veranstaltung, langsam dem Ende nahte, tanzen nur noch ein paar wenige Pärchen auf der Fläche. Zu denen wir zählten.

„Dir ist bewusst, dass heute einiges ändert", murmelte ich, gegen seinen Brustkorb gedrückt. Wir wippten von einer Stelle, auf die andere.

„Das ändert alles, Ballkönigin", Everett Stimme hinterließ einen Schauer auf meiner Haut. Behutsam, legte er eine freie Hand unter mein Kinn und zwang mich so, in seine Augen zu blicken. „Dich gehen zu lassen, war eines der schwersten Dinge, die ich in meinem Leben zugelassen hatte."

Er kam nicht dazu, seinen Satz zu vollenden. Farren tauchte bereits auf und warf sich mit voller Wucht auf uns drauf. „Wie sieht's aus, ihr Süßen. Kommt ihr noch auf einen Drink zu Robin? Derek fährt uns auch, er muss heute den ganzen Abend als Fahrer hinhalten. Nicht wahr, Schatz?" Sie blickte über die Schulter, als auch schon ihr Freund hinter ihr auftauchte.

Wir konnten ihr schlecht absagen, da es sich nun mal um Farren drehte. Und Farren akzeptierte kein Nein.

Wir verabschiedeten uns von meiner Familie, wobei uns bereits unangenehme Fragen gestellt wurden, die Everett und ich gekonnt ignorierten.

„Das nächste Mal, will ich alles erfahren", Gwen drückte mir einen Kuss auf die Wange. Mutter sagte nichts. Man konnte ihr deutlich ansehen, dass der Schock tief saß. Wie konnte ihre Tochter, es auch nur wagen, jemanden wie Everett Brooks zu küssen. Das würde mich noch in Erklärungsnot bringen, wenn ich zum Nachmittagstee bei Gwen aufkreuzte.

Zusammen, mit unseren Freunden vom Strand, gelang es uns irgendwie ins Auto zu steigen. Wobei wir mehr oder weniger, aufeinander lagen.
„Ich fühle mich, wie eine Sardelle", motzte Farren. „Warum muss ich eigentlich hier hinten sitzen! Als deine Freundin, habe ich es doch verdient, vorne zu sitzen."

„Das qualifiziert dich nicht, für die erste Reihe. Ich war zuerst hier, also gehört auch mir der Platz", entgegnete Robin triumphierend. Das brachte ihm jedoch ein paar gespielt wütende Buh-Rufe, ein.

Farren saß geradewegs auf meinem Schoß. Jeannie, Steve, Rick und Everett, versuchten sich auf den beiden anderen Plätzen, zu verteilen. Wobei sich Rick zu unseren Füßen legte, damit man wir nicht zu sehr aufeinander quetschten. Alleine der Anblick machte mir deutlich, wie ungemütlich es dort unten sein musste.

Out Loud - Wer immer du bistWo Geschichten leben. Entdecke jetzt