Freche Mädchen haben ihre eigenen Regeln

Was würde Disney dazu sagen?

Rebelles Sicht:

Eine gute Sache hatte es vier Tage zu spät zum Bau zu kommen. Keiner der Lost Boys hatte mit mir geflirtet. Zu Anfang. 

Sie hatten mir mit der Zeit wohl schneller verziehen, als mir lieb ist. 

Selbst Pan hatte mir anscheinend schnell verziehen. 

Grade bin ich im Dschungel. Es ist Mittag, die Jungs wissen wie alles geht und ich bin genervt. Deshalb bin ich im Dschungel, lehne an einem Baum und denke an Pan.

Wieso muss der Typ denn nur, so...mein Typ sein?

Die letzten Tage, die ich im Lager verbracht habe, ohne das Pan untergetaucht ist, haben mir eins klar gemacht. Tink hatte unrecht. Ich will Pan nicht nur küssen. Ich will nicht nur mit ihm schlafen. Ich bin dabei mich in den stalkenden, süßen, psychopathischen Control-Freak mit Aufmerksamkeits- und Aggressionsproblemen zu verlieben.

Was würde Disney wohl dazu sagen? Peter Pan und die Tochter von Hook. Der Junge, der nicht altert und eine ehemalige Piratin.

Er hatte mir in der letzen Woche weder gedroht, noch beleidigt oder gestichelt oder meinen Dad erwähnt. Er war...charmant.

Sein Grinsen war unschuldiger und mit einem spielerischem Funkeln in den Augen. Seine Haltung war nicht so abweisend. Seine Art nicht so bestimmerisch. Seine Arme...

Gott! Seine Arme. Und die fuffigen Haare. Oder diese Augen, die mich mal nicht mordlustig anstarren.

Es ist offiziell. Meine Zeit mit Hairo hat meine Denkfähigkeit erheblich eingeschränkt. 

"Nicht bei den Jungs, Love?", fragt der Mittelpunkt meiner Gedanken, höchstpersönlich.

Ich atme kurz aus und verfluche innerlich Pan, seinen neuen Spitznamen für mich und die Gefühle, in meinem Bauch.

"Nein, Babe.", ich kann mir nicht helfen und flirte mit ihm, "Sonst hätte ich dich doch nicht von ihnen weglocken können."

Ich sehe Pan an, der sich ebenfalls an den Baumstamm neben mich lehnt: "Ist das so?"

Ich nicke nur und beiße meine Unterlippe. Pan starrt auf meine Lippen.

Ich war zwei Mal verliebt. Beide Male war es anders und jetzt ist es wieder anders.

Meistens flirte ich zum Spaß oder um mir einen Vorteil zu verschaffen. Ich habe One Night Stands und keine langen Beziehungen. Ich bin in der Hinsicht Daddys Tochter. Deshalb habe ich jedesmal Angst, wenn ich einen Jungen wirklich gern hab. Und bei Pan hab ich sogar noch mehr Angst.

Aber, seine Veränderung und Blicke...Bilde ich mir alles nur ein?

Ich sehe wieder in Pans Augen und wir halten den Blickkontakt.

"Ist das eins deiner Spiele?", frage ich zögernd.

Pan dreht sich nun, dass er vor mir steht. Ich mit dem Rücken zum Baumstamm.

Er streicht mir eine Strähne hinters Ohr: "Es ist eins deiner Spiele."

Ich runzle die Stirn und öffne den Mund, aber Pan unterbricht mich: "Versuch es nicht abzustreiten. Seit du hier bist, warst du direkt, hast getan, was du wolltest und dir genommen, was du wolltest. Dieses schüchterne Gehabe...Ich durchschaue dich. Du willst mich von dir abhängig machen."

"Ach, aber du hast dich nicht veränderst, oder wie?", unterbreche ich ihn, "Du spielst nicht den süßen Jungen mit dem unwiderstehlichem Grinsen?"

"Und deine engen Hosen?"

"Dein offenes Hemd?"

"Dein Streichen meines Armes, jedes Mal, wenn du an mir vorbeigehst?!"

"Deine Arme um meine Hüfte, wenn du mir beim Sägen hilfst?!"

"Dein Aussicht!"

"Deine Blicke in meinen Ausschnitt!"

"Ich werde sicher nicht auf dich reinfallen!", schreien wir beide gleichzeitig.

Kurz starren wir uns schwer atmend an. Dann liegen seine Lippen hungrig auf meinen. Meine Hände fliegen sofort in seine Haare und ich küsse ihn genauso hungrig, wie er mich. Seine Hände fühlen meinen Rücken, meinen Hintern und greifen sich schließlich meine Schenkel. Ich springe hoch und schlinge meine Beine um seine Hüfte. Seine Lippen finden den Weg zu meinem Nacken und ich kann ein Keuchen nicht unterdrücken.

Seine Lippen sind göttlich. Seine Hände sind göttlich. Seine Hüfte gegen meine sind göttlich.

Ich fühle mich high. Seine Zunge, die über diesen gewissen Punkt in meinem Nacken streicht, bevor er daran saugt, schicken mich in eine andere Welt. Ich ziehe an seinen Haaren und drücke meinen Mund wieder auf seinen. Er leckt mit seiner Zunge über meine Unterlippe, bittet um Einlass. Ein Stöhnen verlässt meinen Mund, als seine Zunge mit meiner spielt.

"Fuck.", stöhne ich, als wir kurz nach Atem schnappen.

Dann sind seine Lippen wieder auf meinen. Diesmal küsst er mich kurz und starrt mich dann an. Ich ziehe mürrisch an seinen Haaren, will seinen Mund wieder schmecken. Als er nicht nachgibt, liebkose ich seinen Kiefer und Nacken.

Er atmet schwer: "Du schmeckst nach Venus-Fliegen-Saft."

"Und?", frage ich desinteressiert.

Er hebt eine Hand zu meiner Wange und hält meinen Kopf zurück.

"Das ist ein magischen Kraut, dass Enzyme freisetzt." erklärt Pan angestrengt, "Es ist ein Aphrodisiakum."

"Was?", seine Worte müssen durch den Neben in meinem Hirn durchkommen. Als sie es schaffen, habe ich das Gefühl langsam nüchtern zu werden, "Was?!"

Ich schubse Pan von mir weg und gehe mir durch die Haare. Pan kommt aber wieder auf mich zu und zwingt mich ihn anzusehen.

"Hast du das Zeug genommen?", fragt er wütend.

Auch er scheint etwas nüchterner zu sein.

"Was?", frage ich wieder, "Damit du mich gegen einen Baum vögelst, oder was? Sicher nicht!"

"Aber du schmeckst danach.", stellt Pan klar und riecht an meinem Hals, "Und deine Poren verströmen eine Droge, der kein männliches Wesen wieder stehen kann."

Ich komm nicht klar, auf den Scheiß!

Zur Sicherheit schubse ich Pan wieder von mir weg und halte meine Hände gegen seine Brust gedrückt.

"Einer...Einer hat mich unter Kräuter gesetzt und mich...attraktiv für Männer gemacht?"

"Es sind Beeren."

Ich atme mehrmals tief durch. Pan geht von selber mehrere Schritte zurück. Wir scheinen beide nun völlig klar zu sein.

Mit der Klarheit bricht die Realität über mich ein. Ich hab grad mit Pan rumgemacht. Weil mich jemand unter Drogen gesetzt hat. Oder eher, auf Beeren.

Wie lange, wurde mir das Zeig untergejubelt? Von wem? Kommt mein Interesse an Pan davon? Hat er sich deshalb anders verhalten? Wieso war grade er jetzt hier und kein andrer Junge? Ist das Zufall, oder...Aber wer würde wollen, dass...Pan und ich...

"Ich muss hier weg.", und schon stürme ich in den Wald.