Kapitel 2

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Bens Sicht:
Seit Tagen konnte ich nur an diese Frau aus dem Feinkostladen denken,ob ich wollte oder nicht. Sie ging mir patu nicht aus dem Kopf. Dieses Lächeln,diese Locken... es hat sich einfach in mein Gehirn gebrannt. Dies ganze Zeit hoffte ich,sie aus irgendeinem Zufall wieder zu sehen. Mir war nicht klar,dass ich sie schneller wieder sehen werde,als ich bis zu diesem Zeitpunkt erahnen konnte. Ich kam gerade aus einer komplizierten OP mit Dr.Moreau,es war wie immer, mit den typischen Problemen mit Moreau,aber was soll's. Ich musste nur noch die Patientakten machen und dann hatte ich Feierabend. Ich nahm mir felsenfest vor ,alles dafür zu tun,diese Frau wieder zu treffen. Ich kannte nicht einmal ihren Namen,was die Sache nicht einfacher machte. Gerade erwischte ich noch einen Fahrstuhl,in den ich schnell reinhuschte. Ich drückte auf den Knopf "EG" und lehnte mich an die Kabinenwand des Fahrstuhls. Ich bin nicht der Typ Mensch,der sich groß im Fahrstuhl umschaut,aber heute,heute war es anders. Ich ließ meine Blicke durch den Raum schweifen,erst bemerkte ich überhaupt nicht wer da stand,bis ich meinen Blick erneut schweifen ließ und ich kaum glauben konnte,wer da stand. Tatsächlich war es die Frau aus dem Laden. Vertieft schaute sie in eine ihrer Akten,denn auch sie war Ärztin,hier am JTK. Was für ein Zufall! Ich überlegte wieder,ob ich sie ansprechen soll,entschied mich aber dagegen. Ich beobachtete sie die gesamte Fahrt über und erst,als wir aus dem Fahrstuhl ausstiegen schaute ich wieder woanders hin. Wahrscheinlich war sie neu am JTK,denn ich hatte sie hier zuvor noch nie gesehen. Außerdem war sie ein wenig desorientiert, sodass wir beide nicht aufpassten und plötzlich auf dem Gang zur ITS aneinander rempelten. Die Blutproben,die ich gerade ins Labor bringen wollte,fielen mit samt Tablett auf den Boden. Über ihnen landete ein Stapel Bücher. Ich kniete mich nieder,um alles wieder auf zu sammeln. Die Ärztin mit den schönen Locken kniete sich ebenfalls nieder. ...
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Sicht Ben:
...Beinahe berührten sich unsere Stirn. „Entschuldigung. Das wollte ich nicht.",murmelte sie leise. Immernoch auf dem Boden knieend schaute ich auf Namensschild:„Sie haben sich nichts vorzuwerfen,Dr. Sherbaz." Und schon wieder war da dieses Lächeln,dieses Lächeln in ihrem Gesicht. Mittlerweile hatte ich das Gefühl mich mehr als nur in sie verguckt zu haben. Wir waren uns so nah,so nah,dass ich ihren Atem in meinem Gesicht spüren konnte. Er war angenehm warm und regelmäßig. Diese Nähe tat sooo gut. Ich drückte ihr die Bücher in die Hände und sammelte die Blutproben auf, anschließend stand ich auf und wollte gerade gehen,als ich ein sanftes „Danke,Herr Ahlbeck" vernahm. Sie hat eine so wunderbare Stimme und einen so wunderbaren Namen. Ohne etwas zu sagen ging ich weiter,ein breites Lächeln zierte nun mein Gesicht. „Leyla,Leyla..." wusselte es nur noch in meinen Gedanken. Dieser Name ist so wunderschön, genau wie die Frau,die ihn trägt. Und wieder konnte ich nur an sie denken. Leyla ging mir nicht aus dem Kopf,egal was ich auch tat. Ich suchte vergeblich jegliche Ablenkung. Im Gegenteil,meine Gefühle wurden jeden Tag größer. Es war wie ein Fluss - nicht aufzuhalten. Ich hoffte,dass Leyla das gleiche für mich empfindet,aber das war wohl nur ein Wunschdenken...

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