Kirideku: Eine Begegnung, zwei gerettete Leben

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Warning: Depressionen, Suizidgedanken, Suizidversuch, Anspielung auf Selbstverletzung

POV: Erzähler

Nun stehen sie da und schauen sich in die Augen. Verwirrung, aber auch Freude spiegeln sich in ihren Seelen wieder ehe sie auf einander zustürmen und sich fest in die Arme schließen. Keiner der beiden hätte je gedacht, dass sie die Person jemals wieder sehen, welche Ihnen vor zwei Monaten das Leben gerettet hat. 

Flashback

Draußen war es bereits dunkel und die Temperatur konnte man mit eisig beschreiben. Die Straßen waren leer und auch sonst gab es keinerlei Geräusche, welche die beruhigende Stille durchbrachen. Etwas abseits der Hauptstraßen, in einem fast vergessenen Wald, steht eine ebenso vergessene Brücke, welche ungefähr 15 Meter über einen Fluss führte. 

POV Izuku Midoriya 

Heute soll es enden. All der Schmerz, der vor zwei Jahren angefangen hat. Mit dem Verschwinden meines Vaters als sich herausstellte, dass ich keine Spezialität hatte, konnte ich immer gut verkraften, aber meine Mutter wohl nicht. Obwohl sie immer versuchte für mich da zu sein, wurde es ihr irgendwann zu viel. Sie nahm sich vor zwei Jahren das Leben. Zu dieser Zeit fing auch das Mobbing in der Schule an. Vorher haben sie ,vor allem mein Kindheitsfreund, mich nur ab und zu beleidigt oder mich mal geschlagen, aber das konnte ich relativ gut verkraften. Doch dann in der Schule wurde es zu richtigen Mobbing. Es tat weh. Jeden Tag versuchte ich es zu ertragen, aber ständig fragte ich mich wofür. Ich habe niemanden mehr. Keine Freunde, keine Familie. Jedes Mal wenn ich nach Hause kam, erwartete mich die Stille. Die Stille, welche doch so laut zu sein scheint. Aber heute werde ich es beenden. All den Schmerz, all die Stille, die ganze Einsamkeit. All das wird in wenigen Stunden enden. Ich gehe auf die Brücke zu. Je näher ich dem Geländer komme, desto näher komme ich den Tränen. Ich wollte immer nur ein glückliches Leben führen, jedoch kann dieses nur mit meinem Tod beginnen.  Die traurige Wahrheit war mir schon immer lieber, aber dass sie aussagt ich muss erst sterben, um richtig leben zu können, bedrückt mich schon etwas. Was habe ich dieser Welt nur getan? 

Ich nähere mich dem Geländer. Niemand wird dabei sein, wenn sich meinen letzten Atemzug mache. Dieser Park ist quasi schon vergessen und die Brücke hinter Bäumen versteckt. Man erkennt sie nur, wenn man das Tosen des Flusses hört. 

Ich gehe noch weiter ans Geländer als ich eine Person wahrnehme. Eigentlich ist sie sehr leicht zu übersehen, da sie nur schwarz trägt und schwarze Haare hat, aber ich bin sehr aufmerksam und nehme sie sofort wahr. Sie will gerade über das Geländer klettern, als ich schon etwas schreie, was ich selbst nicht mal wirklich glaubte. "HEY TUE ES NICHT!!" Die Person macht sofort einen Satz zurück und schaut mich an. Ich nähere mich und erkenne, dass es sich um einen Jungen ungefähr in meinem Alter handelt. Er hat wunderschöne rote Augen und eins davon ist mit einer kleinen Narbe versehen. Was macht er hier? Warum will er sich das Leben nehmen? 

Erst jetzt merkte ich, dass ich ihn die ganze Zeit wortlos angestarrt habe. Ihm fließen Tränen über sein Gesicht. "Hey" Ich ging weiter auf ihn zu und legte vorsichtig meine Arme um ihn. Zögerlich erwidert er die Umarmung. Nach mehreren Minuten beruhigte er sich wieder, weshalb wir uns lösten. Eine unangenehme Stille breitet sich aus, aber es war auch eine seltsame Situation. 

"Warum warst du hier?" fragte mich der Junge. "Naja.. Ich hatte genau das gleiche vor wie du.." gab ich zu. "Warum? Wieso solltest du dich.. naja wieso wolltest du springen?". Er klang sehr verwirrt, aber auch ich bin verwundert, wieso dieser Junge vor mir einen Grund haben sollte. "Ich werde aufgrund meiner Quirklosigkeit gemobbt und ich habe meine Mom, meine einzige Familie verloren. Ich habe niemanden für den es sich zu Leben lohnt. Warum bist du ... hier?" "Mir geht es ähnlich wie dir, nur dass meine Eltern extrem viel arbeiten und sich nicht für mich interessieren. Ich habe keine Freunde, da meine Spezialität als nutzlos angesehen wird. Deswegen werde ich auch in der Schule fertig gemacht.." Er senkte seinen Blick und ich merkte, dass ich ebenfalls anfing zu weinen. "Du hast etwas besseres verdient. Du solltest nicht so einsam sein" erwiderte ich. "Bei dir aber auch. Du kannst doch nichts dafür, dass du keine Spezialität hast. Die sind echt nicht männlich. Du solltest ein langes und glückliches Leben führen. Nach der Mittelschule wird wahrscheinlich alles besser..." antwortete er darauf. "Lass uns einen Pakt schließen... Wir beide versuchen noch etwas durchzuhalten. Mindestens bis zum Start der Oberschule. Vielleicht wird es wirklich besser. Einverstanden? " Ich weiß auch nicht genau warum ich mir sowas antat, aber vielleicht war es kein Zufall, dass wir uns trafen, sondern Schicksal. Er gab mir etwas Hoffnung. Ich hielt ihm meine Hand hin, welche er auch ergriff. "Einverstanden". Danach verabschiedeten wir uns gingen unsere Wege. Ob er sich daran halten wird? Ich werde es tun...

Danach geschah es wie im Anime. Izuku bekam seine Spezialität von AllMight und kam an die UA... Ihr kennt die Story ja XD

Flashback Ende

Er hatte nun rote Haare, aber sein Gesicht würde ich ihm Leben nicht vergessen. Jeden Tag in den letzten zwei Monaten nach unserer Begegnung auf der Brücke musste ich an ihn denken. Er gab mir Kraft, wenn ich mal wieder beleidigt oder geschlagen wurde. Oder auch bei dem anstrengenden Training mit All Might war er stets meine Motivation. Auch er wirkte viel glücklicher als an jenem Tag. Ich drückte ihn noch fester an mich. Ich habe ihn so vermisst und das obwohl ich noch nicht einmal seinen Namen kannte. Ich glaube auch, dass ich mich in ihn verliebt habe. Es klingt bescheuert, ich weiß, aber ich bin mir sicher. "Hey. Es klingt zwar komisch, aber wie heißt du?" durchbrach er die Stille und löste sich von mir. "Izuku. Izuku Midoriya und du? " "Eijiro Kirishima. Danke. Danke für den Pakt und dass du mir das Leben gerettet hast" "Dir gebührt der gleiche Dank. Durch dich habe ich Motivation und Kraft bekommen um es durchzustehen." "Das gleiche kann ich über dich sagen" Wir fingen an zu lachen. Doch als wir uns in die Augen schauten, verstummen wir beide. Ich verlor mich in seinen roten Augen und kam ihm unbewusst näher. Auch er beugte sich leicht zu mir herunter, sodass unsere Lippen nur noch ein paar Centimeter von einer entfernt waren. Ich legte meine Arme um seine Schultern und er hielt mich an meiner Hüfte. Zeitgleich überbrückten wir die Entfernung und sofort brach in mir ein Feuerwerk aus. Mein ganzer Körper kribbelte angenehm und ich wollte ihm nur noch nah sein. Ich schloss meine Augen und genoß jede Sekunde des Kusses bis wir uns langsam von einander lösen. "Wollen wir nach der Schule in ein Cafe gehen? Dann können wir uns etwas besser kennenlernen" sagte er leicht außer Atem und griff nach meiner Hand. Ich lächelte ihn an. "Sehr gerne". Zusammen liefen wir in den Klassenraum und mussten dem Lehrer erstmals eine Ausrede auftischen wieso wir zu spät kamen. 


MHA One shotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt