Kapitel 16

174 9 0
                                    



Eine Woche ist es jetzt schon her, seit Kageyama bei mir war und seit einer Woche nervt er mich jeden Tag mit der selben Frage.

Der Unterricht war zu Ende und ich war gerade dabei, den Flur entlang zulaufen, als mir plötzlich Tobio entgegen kam. Sein gelangweilter Blick wurde zu einem grinsenden, was mich sofort zum Lächeln brachte. "Du kommst doch Heute, oder?" Schon wieder diese Frage, warum war ihm das so wichtig? Es ist doch nur ein Trainingsspiel, mehr nicht. "Zum hundertsten mal Tobio, ja!" "Hoffe ich doch auch, du hast es mir schließlich versprochen.", sagt er, ich verdrehte nur meine Augen. Eigentlich wollte ich lieber lernen, aber es war Freitag und ein paar ehemalige Klassenkameraden zutreffen schadet auch nicht. Ich wollte an ihm vorbei laufen, aber er hielt meine Tasche fest, ich drehte mein Kopf leicht zur Seite und sah ihn fragend an. "Hier, nimm es. Ein kleines Geschenk, dafür dass du kommst." Er hielt eine kleine Milch Packung mit Erdbeeren Geschmack in seiner Hand, ich musste etwas schmunzeln, weil es meine Lieblingssorte ist und nahm sie dankend an.

Zuhause überlegte ich, was ich anziehen wollte. Meine Uniform zog ich aus und entschied mich für einen weißen Rock, der Falten Applikationen besitzt mit einem weißen T-Shirt, wo eine große Milch Packung drauf gedruckt ist, das T-Shirt steckte ich rein in meinen Rock. Ich musste mich etwas beeilen, denn 17 Uhr musste ich an der Aobajohsai Schule sein. Unten in der Küche aß ich noch schnell ein Pudding und meinem Vater gab ich Bescheid, dass er mich später abholen kommt. Im Flur zog ich meine schwarzen converse an und steckte noch das kleine Milch Päckchen, was mir Tobio schenkte, in meine schwarze kleine Umhängetasche.

Die Busfahrt dauerte etwas, aber sie ging schnell vorbei. Ich stieg aus und sah nun die Riesen große Schule, eine Elite Schule, ich hätte jetzt auch auf dieser Schule sein können, aber ich bereute meine Entscheidung nicht. An der Straße sah ich den kleinen Bus von der Karasuno, also müssten sie schon Dasein. Ich brauchte etwas Zeit, aber am Ende fand ich die Sporthalle auch. Ich ging zur kleinen Tribüne oben und sah auch die Spieler, wie sie sich gerade aufwärmen. Tobio sah mich und winkte zu mir nach oben, seine Mitspieler bekamen es mit und taten es ihm gleich, außer die Pommes, die genervt wegschaut. Ich winkte ihnen zurück und stelle mich näher ans Geländer, damit ich sie besser beobachten kann.

Das Spiel fing an und ich sah nur wie Tobio jemanden suchte, wen er wohl sucht? Oikawa? Könnte sein, er ist nämlich nicht da, obwohl er Stammspieler ist. Mein Blick fiel auf das gegnerische Team und erst jetzt sah ich meine ehemaligen Klassenkameraden. Kindaichi ist größer geworden und hat immer noch die selbe komische Frisur, Kunimi hingegen hat immer noch den selben gelangweilten Gesichtsausdruck, also viel haben die sich nicht geändert, ob die mich schon bemerkt haben?

Den ersten Satz hat Karasuno verloren, weil Hinata am Ende den Aufschlag gegen Kageyamas Kopf geschlagen hat, ich musste echt aufpassen nicht laut loszulachen deswegen. Den zweiten Satz wiederum haben sie gewonnen, sie machten eine Pause und plötzlich hörte ich wie die Mädchen auf der anderen Seite anfingen zu kreischen, das kann nur eins bedeuten, er ist endlich da. Er kam reingelaufen, mit seinem typischen aufgesetzten Lächeln und seine Voluminösen braunen Haare wippten im Rhythmus hin und her, er könnte glatt ein Model sein. Sein Blick schweifte sofort zu Tobio, der wie erstarrt ihn auch ansieht. Ist alles okay mit ihm? Oikawa sagte schnell was zu ihm, was ich nicht hörte und er lief dann schnell zu seinem Coach, der ihn anschreit, weil er zu spät ist und er derjenige war, der unbedingt Tobio als Zuspieler haben wollte. Deshalb durfte Tobio direkt am Anfang als Zuspieler mitspielen, interessant. Der letzte Satz fing an und Karasuno führte, doch am Ende wurde Oikawa eingewechselt, der nun fertig mit dem aufwärmen ist. Er machte sich bereit für seinen Aufschlag und ich spürte wie Tobio sich versteift. Sein Anlauf, sein Sprung, wie der Ball in Sekundenschnelle auf die andere Seite flog, einfach Perfekt. Oikawa ist wahrlich ein Monster. Er holte mehrere Punkte mit seinen Aufschlägen und für einen Moment dachte ich er holt damit den Sieg, doch Tobio und Shoyo machten ihren verrückten schnell Angriff und holten damit den letzten Punkt. Ich sah am Ende nur, wie Oikawa grinst, danach verabschieden sich die Teams.

Auf den Weg nach draußen traf ich Kindaichi mit Kunimi. "Mona?!", kam es von beiden verwirrt. "Hallo.", sag ich leicht lächelnd. "Sag nicht, du bist jetzt auf der Karasuno?", sagt Kindaichi etwas lauter. "Doch, bin ich." "Wieso? Nur wegen dem Egoist, Kageyama?" Ich biss mir leicht auf die untere Lippe, mir gefällt es nicht, wie er Tobio bezeichnet. "Ja und? Hast du ein Problem damit? Außerdem ist er kein Egoist!", ich wurde leicht sauer. "Natürlich ist er das! Er ist ein egoistischer Kö-", Kunimi hielt ihm den Mund zu. "Ihr zwei seid wirklich unzertrennlich. Freut mich dich wieder gesehen zuhaben, Mona.", redet Kunimi ruhig dazwischen und sah mich dabei neutral an. Er verabschiedete sich von mir und schubste Kindaichi mit sich nach vorne. Ich hab mir wirklich die Begegnung mit den beiden anders vorgestellt. Viel freundlicher und mit mehr Herzlichkeit, wir haben uns doch auch sonst immer gut verstanden.

Danach lief ich nach draußen, ich sah wie die Jungs Truppe am Tor stand und sie sich mit Oikawa unterhielten. "Und dann werde ich meinen süßen Schüler in Grund und Boden schlagen", hörte ich wie es provozierend von Oikawa kam. Meint er etwa Tobio damit? Tanaka wollte was sagen, aber Tobio hielt ihn auf. Oikawa gab Tobio noch einen intensiven Blick, den ich nicht deuten konnte. Bevor er sich entfernte, schweifte sein Blick nochmal über die Gruppe und blieb kurz bei mir stehen, seine Augenbrauen bewegten sich nach oben. Er wollte gerade was sagen, aber Iwazumi unterbrach ihn dabei und zog ihn mit rein. Was er wohl sagen wollte?

Ich lief weiter zu Tobio, den ich nochmal ordentlich begrüße. "Du warst wirklich gut heute!", sag ich ihm grinsend in die Augen. "Danke Mona.", antwortet er lächelnd. Ich mag sein Lächeln, es steht ihm gut, gerade wenn er es unbewusst tut.

Die Sonne ging langsam unter und der Himmel färbte sich in einem lila-orange Ton, es sieht schön aus. "Mein Papa holt mich gleich ab, willst du mitfahren?", frag ich ihn. Er nickt. "Wenn es keine Umstände bereitet." Ich verdrehe meine Augen und zeige mit meinen Zeigefinger zu seinem Team, damit er ihnen Bescheid geben soll. Er verstand es sofort und klärte es ab. Nach wenigen Minuten kam dann auch schon mein Dad, Kageyama begrüßte ihn förmlich und wir setzten uns beide nach hinten ins Auto.

Als ob, du mir oder meinen Eltern Umstände bereiten würdest, Tobio.

If not us, who then?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt