Der kühle Wind, weht durch meine Haare und fügt mir eine angenehme Gänsehaut zu. "Und ich dachte schon es wäre was schlimmes! Mona, wieso hast du es nicht eher erzählt?" Ein sanftes lächeln umspielt Tobio's Lippen. Ich habe es ihm gesagt. Ich habe es wirklich getan! Mama, du hattest recht. "Ich hatte Angst, dass du vielleicht anders reagierst." Er seufzt lächelnd. "Oh man, komm her!" Er zieht mich am Arm zu sich, in eine innige Umarmung. Unsere zweite Umarmung! Seine wärme, die er mir durch die Umarmung übermittelt, durchfließt meinen Körper von oben bis unten. Die wärme ist so angenehm, so beruhigend, dass ich entspannt meinen Kopf auf seine Brust schmiege. So schön, so verdammt schön! So verdammt warm!Ich öffne meine Augen und atme tief durch. Genervt schalte ich meinen Wecker aus und streiche aufgewühlt meine Haare aus dem Gesicht. Es war ein Traum.. nur ein Traum. Ein sehr schöner Traum. Ob Tobio wirklich so reagieren wird? Der Gedanke daran, dass er vielleicht wirklich so sanft und liebevoll reagieren würde, bringt mich zum schmelzen. Es wäre natürlich schön, nein.. es wäre sogar Perfekt! Aber irgendwie, bin ich mir da immer noch etwas unsicher. Trotzdem werde ich es definitiv heute sagen, es gibt kein zurück mehr! Schließlich habe ich Yachi zugesagt und einfach so wieder abzulehnen wäre unhöflich. Außerdem habe ich mal irgendwo gelesen, dass Träume zu 50 Prozent wahr werden, dass heißt, ich sollte mir darüber keinen Kopf machen. Vielleicht war es auch eine Art Prophezeiung und es wird wirklich alles so ablaufen, wie im Traum. Abergläubisch bin ich zwar nicht, aber wer weiß..
Unten in der Küche, geselle ich mich zu meinen Eltern und beginne zu Frühstücken. "Mona, vergiss es heute nicht und ganz wichtig, du musst es ihm sagen. Es muss von dir kommen, okay?" Mama wirft mir einen strengen Blick zu. "Ja ja, ich mache es schon", murre ich und beiße dabei von meinen Brot ab. Gerade war ich noch motiviert, aber jetzt nicht mehr. Ich mag es nicht, wenn man mir sagt was ich tun soll, obwohl ich sowieso schon vor hatte es zutun. Wären es Freunde gewesen, dann hätte ich schon lange einen dummen Spruch abgelassen, aber es ist meine Mutter, da würde ich sowas natürlich nie machen. "Was soll Mona, heute unbedingt sagen?", fragt Papa neugierig. "Nichts!", platzt es aus mir. Ich will nicht, dass noch mein Vater mit ein volviert wird. "Nichts, nichts Schatz", kommt es ruhiger von Mama. "War ja klar, dass der einzige Mann hier im Haus ausgeschlossen wird." Beleidigt, trinkt er von seinem Kaffee. Mama und ich müssen los prusten, wegen seiner Reaktion.
Yachi hat mir geschrieben, dass wir uns im Flur der Schule treffen, damit wir gemeinsam zu Shimizu gehen, um bei ihr das Formular für die Anmeldung zu unterschreiben. Von weiten sehe ich Yachi schon und winke ihr zu, was sie mir gleich tut. Als ich sie fast erreicht habe, werde ich von jemanden angerempelt. "Kannst du nicht aufpassen?!", zische ich. Sie läuft einfach an mir vorbei, ohne sich zu entschuldigen oder mir überhaupt mal ins Gesicht zu blicken. Was ist denn mit der los? Mir fallen nur ihre langen Haare auf, die sie sich in einem Ombré Ton gefärbt hat. Was ziemlich in die Hose gegangen ist, weil man den Strich vom Übergang sieht, obwohl dort ein schöner flüssiger Übergang sein sollte. Sie besitzt also kein Anstand und kann sich ihre Haare nicht färben?! Was ein Mädel.. "Alles okay bei dir?", fragt Yachi besorgt. Ich nicke. Sie hätte sich ruhig entschuldigen können, ein kurze Entschuldigung hätte auch gereicht. Egal, ich sollte mir von so einer irrelevanten Person nicht die Laune verderben. Wir laufen hoch in den dritten stock, wo die Klassen von der dritten Jahrgangsstufe sind. Die Atmosphäre hier oben fühlt sich direkt anders an, vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, aber definitiv freue ich mich schon, wenn ich endlich auch hier oben sein kann und im dritten Jahr bin. Das Klassenzimmer von Shimizu ist die 3-2, irgendwie habe ich gedacht sie wäre in der 3-5 oder sogar 3-6, weil sie doch sehr intelligent rüber kommt. Na ja, so wirklich habe ich mich mit ihr noch nicht unterhalten, also kann ich das auch nicht wirklich beurteilen. Yachi, ruft sie raus zu uns. Shimizu überreicht uns jeweils ein Formular, den wir gleich unterschreiben. Oh Gott, jetzt bin ich wirklich die Managerin von den Jungs. Von Tobio. "Naosu, ich war echt überrascht von Yachi zuhören, dass du auch mitmachen willst, obwohl du doch schon in einem Club bist." Stimmt ja, die aus dem Club denken alle, dass ich bei den Mädels Volleyball spiele. "Ah ja, hat mir nicht mehr so viel spaß gemacht", gebe ich nervös von mir. "Wirklich? Kageyama, meinte nämlich, dass du-" "Nur eine Unterschrift brauchtest du, nicht wahr?", unterbreche ich sie. Warum ist sie auf einmal so gesprächig? Die paar Male, die ich beim Training dabei war, hat sie auch fast nie geredet! Schnell laufe ich die Treppen mit Yachi runter. Die fragenden blicke von ihr entgehen mir dabei nicht. "Was meinte sie damit? Ich weiß, dass du Volleyball spielst, aber ich dachte nur manchmal mit Kageyama und nicht, dass du sogar im Mädchen Club bist." "Kann ich dir das einanderes mal alles erklären?", frage ich. "Ja natürlich, aber ich will es unbedingt wissen!" Ich nicke. Sie wird es sowieso später beim Training erfahren, so spare ich mir die doppelte Erklärung.
Im Klassenraum, lasse ich mich zufrieden auf meinen Platz nieder. Nur noch ein paar Stunden überstehen und dann kommt wirklich alles raus. Ehrlich gesagt, dachte ich, ich wäre wieder nervös, so nervös, dass meine Hände anfangen zu zittern, aber es ist nicht so. Im Gegenteil, ich freue mich sogar darauf! Endlich hat die ganze Heimlichtuerei ein Ende! "Was grinst du so dämlich, vor dich hin? Das ist ja verstörend." Genervt, verdrehe ich meine Augen. "Geht dich nichts an!" Die Pommes, setzt sich vor mich, auf sein Platz hin und setzt sein allzu bekanntes mokantes lächeln auf. "Du hast doch definitiv was vor." Er richtet seine Brille und blickt mich gespannt an. "Hab ich nicht." Und wie ich das habe! Aber er wird mich nicht davon abhalten, wie das letzte mal. "Oh doch, hast du!" "Nein." "Sag es!" "Wirst du später erfahren!", blaffe ich genervt. Wieso ist er so aufdringlich und so Besessen darauf es zu erfahren? Gestern war er noch still und hat kein Wort gesagt. Ist vielleicht doch mehr passiert am Spieltag gegen die Aobajohsai? Eigentlich kann es mir egal sein, aber neugierig bin ich schon. Seufzend dreht er sich um. Gut so! Mein Blick richte ich zur Tafel und versuche aufmerksam dem Lehrer zu zuhören. Ich sollte mich wieder mehr auf die Schule konzentrieren, in den letzen Wochen, ist das lernen zu kurz gekommen. Vernachlässigen darf ich es nicht, ich habe schließlich viel vor für die Zukunft.
Die restlichen Stunden vergingen schnell um. Herzlich werden Yachi und ich zum Team aufgenommen. Der Kapitän Daichi, wusste schon vorher bescheid, dass ich nicht im Volleyball Club der Mädels war. Jetzt weiß ich auch, warum er mich so skeptisch angeschaut hat, wo ich zum ersten mal mit Tobio hier war und ihm die Geschichte mit dem: das Training fällt aus erzählt habe. Anscheinend kennt er die Kapitänin von dem Mädchen Volleyball Team. Ich finde es erstaunlich, dass er Tobio davon nichts gesagt hat. Besser für mich. Als dann auch endlich die Jungs aus meinem Jahrgang, die Sporthalle betreten und der Kapitän ihnen alles erklärt, blickt mich die Pommes geschockt an. Oh man, ich hätte davon ein Foto machen sollen. Göttlich dieser Anblick! Hinata freut sich am meisten und Yamaguchi wird leicht rot, als er zu Yachi schaut. "Das ist super! Mona-chan ist unsere Managerin!" Shoyo gibt mir ein High-five. "Wo ist Tobio?", frage ich, als ich in die Runde schaue. "Du meinst Bakayama? Er hat gesagt, dass er noch was erledigen muss." "Oh, okay." Es ist schon komisch, dass er später kommt. Er gehört sonst auch zu denen, die immer als erstes zum Training erscheinen. "Keine sorge, er müsste gleich hier sein." Ich nicke Hinata zu. Das hoffe ich doch! Länger kann ich nämlich nicht mehr warten, ich will es ihm endlich sagen!
Seit etwa 15 Minuten haben die anderen schon mit dem Training angefangen und Tobio ist immer noch nicht aufgetaucht. Wo bleibt er denn? "Könnt ihr bitte, die Flaschen nachfüllen?", fragt Shimizu. Yachi und ich nicken ihr zu. Wir nehmen die leeren blauen und gelben Plastik Flaschen und laufen nach draußen, um sie dort nachzufüllen. Sowas ist eigentlich überhaupt nicht mein Ding, aber ich habe mich nun mal dafür entschieden. Mit den vollen Flaschen laufen wir zurück, doch bevor wir den Eingang erreichen, sehe ich Tobio dort stehen. Da ist er ja! Endlich. "Tobio!", rufe ich lächelnd. Sofort drücke ich die Flaschen, die ich bei mir trage Yachi in die Arme und renne zu ihm, bis ich vor ihm stehen bleibe. Mein Lächeln wird breiter, weil mir direkt die Erinnerungen unsere Umarmung in den Sinn kommen. "Da bist du ja! Warum hast du so lange gebraucht? Die anderen warten schon alle auf dich. Außerdem muss ich dir was sagen!", rattere ich alles runter, ohne eine Pause zumachen. Ich nehme seine Hand, für eine bessere emotionale Stütze, doch er schlägt sie sofort weg. Entsetzt, schaue ich ihn an und halte meine Hand fest, die anfängt zu pochen. "Aua, was soll das?!", zische ich vor Schmerz. Anstatt eine Spur von Reue zu zeigen, zieht er wütend seine Augenbrauen zusammen. Ich bin verwirrt, warum schaut er mich so an? "Hey, was ist los?", frage ich vorsichtig. "Was los ist? Was machst du hier?!", keift er. Ich erschrecke mich, als er mich zornig ansieht. "Was verdammt noch mal machst du hier?!" Diesen Satz spuckt er voller Verachtung und Kälte raus. Sie sind so kalt.
So kalt, dass sich mein ganzer Körper vor Angst versteift.
•NOTE•
Tipp: achtet bitte auf Details! :)
Das nächste Kapitel wird wieder länger!

DU LIEST GERADE
If not us, who then?
FanfictionMona lebt seit ihrem 2. Lebensjahr in Japan. Schon im Kindesalter spielt sie mit ihrem besten Freund Volleyball, die beiden sind unzertrennlich. Jahre vergehen und sie beendet erfolgreich die Mittelschule. Mit neuen Zielen und träumen fängt erst jet...