zwei

167 8 2
                                    




Und dann treffen seine Lippen auf meine.
Er packt mich an der Taille und zieht mich an sich heran.
Fest.

Er küsst mich so leidenschaftlich, wie es noch nie jemand vor ihm getan hat.

Ich fahre mit meiner Hand durch seine wasserstoffblonden Haare und streiche mit dem Zeigefinger die Konturen seines Kiefers nach.

Er riecht so gut.
Der Duft von frischen Äpfeln, Vanille und alten Büchern bringt mich um den Verstand.

„Elle.." höre ich und reiße schreckhaft die Augen auf.
„Du kommst zu spät." sagt Harry.
Ich war eingeschlafen.
Mist.

Alle sehen mich an.
Ich meine wirklich alle.
Nachdem ich mich bei Professor Snape für mein Zuspätkommen entschuldigt habe, gehe zu meinem Platz und setze mich hin.

Ich spüre seine Augen auf mir. Schon wieder.

Nach dem Unterricht gehe ich in die Bibliothek . Wie fast jeden Tag.

Ich sitze zwischen Ron und Luna.
Sie unterhalten sich über Professor Sprout.
Wie immer spüre ich Malfoys Block auf mir. Und es treibt mich allmählich in den Wahnsinn.

„Ich muss los. Meine Schuhe suchen. Mal wieder." sagt Luna.
Mit einem Blick auf ihre Füße, wird mir alles klar. Jemand hatte, mal wieder, ihre Schuhe geklaut.
„Ich- ich komme mit." stottert Ron.
Und nun sitze ich allein.

Ich versuche mich zu konzentrieren, denn die diesjährigen Prüfungen sind wirklich wichtig für mich.

„Hey Ellisa! Na, immer noch am lernen?" höre ich ihn sagen. Ihn, Draco Malfoy.
Wieso spricht er mich an?

„Und das interessiert dich, weil?" frage ich spöttisch.
„Es interessiert mich nicht. Ich wollte nur höflich sein."
Höflich. Zu mir?
„Na dann kannst du ja jetzt gehen." erwidere ich genervt.
„Vorsicht, pass auf was du sagst." zischt er.
Und dann geht er weg.

Bis wir uns das nächste mal begegnen.

„Miss Dunkin, was machst du hier so spät am Abend?" fragt er.

Ich gehe Abends gern eine Runde durch unsere Schule, um danach besser einschlafen zu können. Manchmal setze ich mich aber auch einfach in den Korridor und lese.

„Was geht dich das an, Malfoy?" frage ich und verdrehe meine Augen.
Eine Sekunde nachdem ich den Satz ausgesprochen habe, packt Malfoy mich an den Schultern und presst mich gegen die kalte Steinmauer.
Ich kann seinen warmen Atem spüren. Ganz dicht an meiner Wange.
Seine Augen sind in meine verankert.

„Ich sagte doch, dass du nicht so mit mir sprechen sollst." haucht er in mein Ohr.
Oh Gott, ich bekomme keine Luft.

Mit aller Kraft stoße ich ihn von mir weg.
„Was soll das?" schreie ich ihn an.
„Was soll die Scheiße, Malfoy?"

„Was soll was?" fragt er spöttisch und fängt an zu lachen.
Ich komme mir so dumm vor.
„Du kannst mich nicht einfach gegen die Mauer drücken."
„Ach ja? Eigentlich magst du es doch." sagt er und grinst dabei.

„Lass mich in Ruhe!" sage ich relativ laut und gehe dann mit schnellen Schritten zurück in den Gryffindor-Gemeinschaftsraum.

Aber ja, eigentlich mochte ich es.

Noch vollkommen perplex, lege ich mich in mein Bett.

Am nächsten Morgen laufe ich zum großen Innenhof von Hogwarts.
Die Wiese ist gleichmäßig grün und überall stehen Steinbänke am Rand.
Auf einer dieser Bänke sitzt Harry.
Vor ihm - Malfoy.
Sie streiten.

„Deine Schlammblutfreundin wird schon sehen, was sie davon hat!" höre ich Malfoy sagen.

Als ich mich den beiden nähere, herrscht plötzlich Stille.
Harry sieht mich verwundert an.

„Miss Dunkin!" grüßt Malfoy. Sein Gesicht ziert ein kleines Lächeln.
Er dreht sich um und innerhalb weniger Sekunden ist er verschwunden.

„Was war los?" frage ich Harry aufgeregt.
„Hermione. Er meinte Hermione." sagt er leise.
„Sie hat Goyle Schnecken spucken lassen. Das war urkomisch, aber Mafoy hat dies natürlich nicht gefallen. Du weißt ja wie er ist."
Harry lacht.

Damit ist unser Gespräch beendet.

Ich laufe, zusammen mit Harry, zu Hermione.
Sie sitzt vor einer großen Eiche und liest.
Ihre langen, braunen, lockigen Haare legen sich sanft um ihre Gesichtszüge.

Nachdem wir uns Unterhalten haben, sage ich: „Ich denke ich gehe noch mal in die Bibliothek. „Bis später!". Beide verabschieden mich.

Ich stehe vor einem deckenhohen Bücherregal.
Mein Zeigefinger streicht die Buchrücken, während ich das Buch, welches ich benötige, heraussuche.

Jemand steht hinter mir.
Ich spüre es.
Und ich habe fast ein wenig Angst mich umzudrehen.

Nach kurzem Zögern drehe ich mich dennoch um.
Wer steht hinter mir?
Malfoy.

Er schaut mir mit seinen grauen Augen erneut tief in meine.
Und wieder ist es, als würde man mir die Luft zum Atmen nehmen.
Er kommt noch einen Schritt auf mich zu und nun muss ich zu ihm auf schauen.
Draco Malfoy ist nämlich gut eineinhalb Köpfe größer als ich.

„Was willst du?" brumme ich.
„Du weißt genau was ich will." sagt er leise.
Er streicht mit seiner Hand meine Fingerspitzen.
Ich muss schlucken.

Und wenn du gehst, gehe ich mit dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt