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>Erschöpft seufzte ich und konnte mich selber ein leises »Ich liebe dich so sehr« flüstern hören, bevor ich komplett in der Traumwelt verschwand. Durch diesen angenehmen Schleier konnte ich aber trotzdem noch einen Satz hören »Und ich dich erst mein Engel.«<

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Gedankenverloren strich ich mir durch meine Haare und konnte dort immernoch Maxs Berührungen spüren. Wie hatte ich mich nur so lang von ihm fernhalten können. »Du sollst arbeiten und nicht in deiner Traumwelt versinken.« hörte ich Maxs belustigte Stimme hinter mir, während er sich unbeteiligt eine Tasse Kaffee eingoss. »Mhm« machte ich belustigt, drehte mich jedoch nicht zu ihm. Wir versuchten schließlich den Schein aufrecht zu erhalten. »Ich hoffe zumindest du hast an mich gedacht.« tadelte er mich nun ruhig und nahm einen Schluck aus seiner Tasse. »Wir gehen nachher eine Location besichtigen, an der ich vermutlich die Clips für das nächste Musikvideo aufnehmen werde. Es ist eine alte Lagerhalle am Rand der Stadt. Rico wird uns begleiten und sonst sollte da keiner sein.« erklärte er mir im nächsten Satz ruhig. Mit einem ruhigen Nicken stimmte ich seinen Worten zu »Natürlich habe ich an dich gedacht. An wen bitte sonst?« Ich konnte spüren, wie meine Wangen rosa anliefen.

Maxs Blicke brannten weiter auf mir »Wenn ich diesen Mistkerl in die Fänge bekomme, der daran Schuld ist...« sprach er seine Drohung zur Hälfte aus. »Wenn ich ihn gefasst habe, wirst du keine ruhige Minute mehr haben.« Seine Stimme war kaum mehr ein leises Knurren und trotzdem zog sich in mir alles zusammen. Ich konnte es kaum erwarten. Irgendwie machte es mir aber auch Spaß ihn zu reizen, wenn ich wusste er durfte sich mir nicht nähern. Unschuldig blinzelte ich und beugte mich dann nach vorne um einen Stift aufzuheben, welcher ausversehen auf dem Boden gelandet war. Maxs Blicke brannten wie Feuer auf meiner Haut und lösten ein noch stärkeres Kribbeln auf meiner Haut aus. »Du bist ein freches Mädchen Kaia Müller!« knurrte er leise und lief dann ohne noch ein weiteres Wort zu sagen zurück in sein Büro. Leider konnte er mein schadenfrohes Grinsen nicht mehr sehen.

Etwas abgelenkt surfte ich in der nächsten Stunde durch die Untiefen des Internets und versuchte herauszufinden, wer uns verfolgte. Aber was hatte ich erwartet? Meine Suche blieb absolut erfolglos und so gab ich es dann, nach mehreren komischen Seiten und einem kurzen Ausflug auf Youtube, auf. Je mehr ich mir darüber Gedanken machte, desto frustrierter wurde ich. Die Wunde in meinem Herzen stand immernoch klaffend offen und würde vermutlich auch nicht heilen, bevor ich mir nicht zu 100% sicher sein konnte, dass Max mich nicht nochmal abservierte.

Als ich seine Blicke auf mir spürte seufzte ich leise und stand auf. »Müssen wir schon los?« fragte ich ihn murrend, lief dann aber sofort zu meiner Jacke. Amüsiert sah er mich an und nickte. »Wir sollten,ja. Rico erwartet uns. Ah und es gibt kaum Fenster und nur einen Eingang.« fügte er hinzu und ließ mich dann bedröppelt stehen. Mit dieser Information konnte ich jetzt anstellen was ich wollte und das tat ich. Mit einem breiten Grinsen lief ich hinter ihm die Treppen nach unten. Der arme Rico.

Schweigend saß ich neben Max im Auto. Nur für den Fall, dass uns jemand beobachtete oder verfolgte würde es so aussehen, als hätte sich nichts verändert. In Wahrheit hatte sich aber einiges geändert. Das zeigte mir auch Maxs Hand,welche sich langsam auf meinen Oberschenkel geschlichen hatte und diesen nun langsam streichelte. Überrascht zog ich die Luft ein und wendete meinen Blick zu ihm. Er war wirklich gut darin unbeteiligt zu wirken. Den Blick hatte er weiter stur auf die Straße gerichtet. Das zuckende Grübchen an seiner Wange verriet mir allerdings, dass auch er sich ein Grinsen verkneifen musste. Selbst beim Autofahren sah er unglaublich heiß aus. Wenn ich sage, dass ich mich wirklich mit allen Mitteln zurückhalten musste ihn nicht anzufassen, dann war das an dieser Stelle nicht gelogen.

Als Max den Wagen schlussendlich mit quietschenden Reifen vor der Lagerhalle zum halten brachte schlug mir mein Herz bis zum Hals. Er hatte nichtmal etwas gesagt und trotzdem war ich so durch den Wind. Rico lehnte vor der Halle schon an der Wand und grinste uns beiden entgegen. »Na ihr zwei Turteltauben« Max warf ihm einen warnenden Blick zu und blickte sich sogleich besorgt um, außer einer gurrenden Taube war aber weit und breit nichts zu sehen. Etwas lustlos trottete ich den beiden Jungs in die Lagerhalle nach, nur um mich in der nächsten Sekunde an eine Wand gepinnt wiederzufinden. Rico wendete sich mit einem genervten Seufzen ab und schloss schnell die Tür hinter uns, um unerwünschte Augen fernzuhalten.

Don't ask me about my past || Kontra K √Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt