~16~

2.2K 65 11
                                    

>Die Erkenntnis traf mich wie ein Blitz und wäre wie in Comics eine Glühbirne über meinem Kopf wäre diese vermutlich jetzt angesprungen und hätte alles im Umkreis von fünf Kilometern hell erleuchtet. So schnell ich konnte nahm ich meine Beine in die Hand und rannte förmlich zur Hütte zurück. Wenn ich ihn direkt fragte würde er mir ja wohl antworten. Ich musste einfach wissen, ob er den Song für mich geschrieben hatte?<

𝓟𝓸𝓥. 𝓚𝓪𝓲𝓪

Ich schaffte es nicht mehr ihn vor der Hütte einzuholen und das obwohl ich durch die Gegend rannte, als würde mich ein Schwarm Bienen verfolgen. Es konnte doch gar nicht sein, dass er so große Schritte machte. Oder etwa doch? Vor der Hütte holte ich nochmal tief Luft bevor ich eintrat. Es war stockdunkel und nur durch die Fenster drang ein leichter Lichtschimmer ins Innere der Hütte. Verwirrt sah ich mich um »Max?« Alles war komplett still. War er nicht in die Hütte gelaufen?

Augenblicklich wurde ich nervös. Aber trotzdem lief ich weiter in die Hütte. Ratlos blieb ich im Gang stehen, erstarrte allerdings im nächsten Moment, als ich einen warmen Atem an meinem Hals spüren konnte »Ich bin hier.« raunte Max mir leise ins Ohr. Sofort konnte ich spüren, wie die Anspannung von mir abfiel sich aber eine Gänsehaut über meinem kompletten Körper ausbreitete. Wieso musste er mich immer direkt so überfordern. Schnell drehte ich mich zu ihm um und machte erstmal einen halben Schritt zurück. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er so nah bei mir stand.

»Der Song äh hast du den für eine bestimmte Person geschrieben?« Obwohl es dunkel war konnte ich trotzdem erkennen, wie sich ein breites Grinsen in sein Gesicht schlich. »Was denkst du denn?« fragte er mich unschuldig und setzte sich auf das Sofa, welches ganz in der Nähe stand. Frustriert sah ich ihn an. Konnte er mir nicht einmal eine genaue Antwort geben? Ich kam gar nicht auf die Idee, dass er das vielleicht von mir auch erwartete oder das er somit versuchte mich aus meiner Deckung zu locken. Nachdenklich sah ich ihn an und setzte mich dann zögernd neben ihn »Ich denke ja.«

In meinem Augenwinkel konnte ich erkennen, wie sein Mundwinkel leicht nach oben zuckte. »Und warum vertraust du dann nicht auf dein Gefühl?« Unzufrieden verschränkte ich meine Arme. Wieso musste er immer ausweichen? Was mir dabei nicht auffiel war, dass ich bei ihm ja eigentlich immer das Selbe tat.
»Und warum?« fragte ich ihn jetzt und meine Stimme musste wohl etwas gereizt geklungen haben, da er seinen Kopf schnell zu mir drehte und mich stirnrunzelnd musterte. »Finde es raus.« Das freche Zwinkern am Ende machte seine Aussage nicht besser. Was sollte ich bitte tun? Dieser Mann war ein einziges Rätsel. Eine unangenehme Stille breitete sich zwischen uns aus. Ich versuchte mir einen Reim auf sein Verhalten zu machen und dachte zurück an Nessas Worte.
Eigentlich war es doch offensichtlich. Sie hatte Recht und er versuchte mich nur mit einer sehr eigenartigen Art und Weise aus der Decke zu locken. Wollte er, dass ich ihm zeigte, dass es für mich okay war oder was bezweckte er? Vielleicht spielte ja auch seine Vergangenheit noch mit in sein Verhalten hinein.Mit einem frustrierten Seufzen lehnte ich langsam meinen Kopf gegen seine Schulter. Ich hatte zwar versucht etwas zu sagen aber mein Mund war wie ausgetrocknet und ich brachte nichts hervor,auch wenn ich in diesem Moment sehr gerne etwas gesagt hatte. Nach einigen Minuten, als ich zumindest in der Lage war irgendetwas zu sagen murmelte ich ein leises »Bald!« Es war ein Ziel für mich und ein Versprechen, welches ich Max gab. Je länger ich darüber nachdachte, desto sicherer war ich mir, dass er wirklich wartete und es so langsam anging, dass er mich nicht erschreckte. »Ich werde warten. Mir egal, wie lang es dauert Engel.« Konnte ich Max leise murmeln hören. Sanft strich er mir über meine Haare. Wie konnte es sein, dass er so ein toller Mann ohne Ecken und Kanten war? Klar seine Vergangenheit hatte ihn geprägt aber er war nie ausfallend mir gegenüber geworden oder hatte sich falsch verhalten. Ganz im Gegenteil. Er zeigte mir, wieder was es hieß ohne Angst zu leben und dass das Leben eigentlich Spaß machte.

Don't ask me about my past || Kontra K √Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt