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>Langsam rappelte auch er sich auf und warf einen Blick auf seine Uhr »Oh ja. Warum bist du nicht schon um vier nach Hause? Wie kommst du nach Hause?« fragte er mich und ehe ich mich versah stand er schon vor mir. »Ich habe die Zeit vergessen und mit dem Bus. Bis Morgen« Ohne noch weiter darüber nachzudenken drehte ich mich zum gehen. »Warte!«<

𝓟𝓸𝓥. 𝓚𝓪𝓲𝓪

Gerade wollte ich meine Hand auf die Klinke liegen, als ich seine Stimme hörte. Verwirrt drehte ich mich wieder zu ihm. Was konnte er denn jetzt bitte noch von mir wollen? Immerhin hatte ich schon Überstunden gemacht. Mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht sah er mich an und lief in Richtung der Tür »Ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich dich so spät noch alleine mit dem Bus fahren lasse.« eröffnete er mir nun und zog seinen Autoschlüssel aus der Tasche »Ich fahre dich heim.« schlug er mir nun vor. Für ihn war es schon beschlossene Sache, das konnte ich seiner Stimmlage entnehmen. Mit einem leisen Seufzen zog ich meine Tasche wieder auf meine Schulter und klammerte mich unzufrieden daran. Ich wollte keine Umstände machen und er musste ja nicht wissen, dass ich ziemliche Probleme mit plötzlichen Angstzuständen hatte, allerdings könnte das im Bus auch schlimmer sein.

Als ich es geschafft hatte stand ich allein im Zimmer und Max sah mich fragend durch die Tür an. Er wusste nicht, ob er etwas falsches gesagt hatte. Schnell nickte ich und lief schnell hinter ihm her »Okay in Ordnung aber das ist einmalig.« stotterte ich schnell und folgte ihm unwohl. Im Gegensatz zu mir war er total entspannt und ließ sich alle Zeit der Welt die Lichter im Büro zu löschen und nachzuschauen, ob alle Türen und Fenster geschlossen waren. Ich wollte doch einfach nur nach Hause. Mit jeder Minute wurde ich nervöser. Nach einer gefühlten Ewigkeit schloss Max endlich die Tür zum Büro zu und lief vor mir die Treppe nach unten. Unbeholfen folgte ich ihm. Ich war wie eine zehnjährige die auf einen Erwachsenen angewiesen war. Das hatte ich ja toll hinbekommen. Was musste er nur von mir denken? Vor der Tür angekommen sah ich mich in beide Richtungen um. Eine alte Angewohnheit und man konnte nie vorsichtig genug sein. Außer Max und mir war allerdings niemand im Umkreis zu sehen. Dies sorgte aber auch dafür, dass ich nur noch nervöser wurde. Ich war am liebsten umgeben von Menschen, denn dann musste ich keine Angst haben, dass mich irgendjemand überfiel. Ich war wohl das größte Klischee eines schwächlichen Mädchens. Mit einem leisen Seufzen lief ich weiter hinter Max her, welcher einige Versuche unternahm mich in ein Gespräch zu verwickeln, allerdings hatte ich mich schon selber viel zu tief ins Gefängnis meiner Gedanken manövriert. Er hatte schon Recht mit seinen Bedenken.

Nach einem langen Schweigen waren wir beide an seinem Auto angekommen und er nickte mir freundlich zu »Das da ist mein Auto. Wo ist deine Adresse?« fragte er mich ruhig und stieg selber ein. Langsam öffnete ich die Beifahrertür und setze mich ebenfalls ins Auto. Meine Tasche hatte ich vor mir auf den Boden gestellt und knetete nun meine Hände nervös »Äh Adresse? Wieso?« fragte ich ihn beunruhigt, woraufhin ich einen verwirrten  Blick seinerseits erntete »Na wenn ich dich nach Hause fahren will sollte ich deine Adresse kennen oder?« fragte er mich nun mit einem leichten amüsierten Grinsen auf den Lippen. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich langsam wieder zu einem ernsten »Ist bei dir alles in Ordnung? Du wirkst nervös.« sprach er mich nun auf seine Beobachtung an. Eines musste man ihm lassen: Er hatte ziemlich schnell erkannt, dass etwas mit mir nicht stimmte. Selbst meine eigene Mutter hatte das nicht geschafft. Vorsichtig hob ich meinen Blick und setzte ein Lächeln auf. »Ja alles in Ordnung. Ich dachte nur ich habe meinen Geldbeutel verloren« log ich. Meinen Blick hatte ich währenddessen wieder gesenkt. Ich schämte mich dafür, dass mir diese Lüge so unglaublich leicht über die Lippen ging. Max nickte nur kurz und startete den Wagen, nachdem ich ihm meine Adresse genannt hatte. Eine unangenehme Stille breitete sich im Auto aus, während er mich durch die Nacht in Richtung meines Zuhauses fuhr. Als er vor dem Mehrfamilienhaus parkte räusperte er sich leise und musterte mich von der Seite »Ich denke es wäre besser, wenn du mich nicht anlügen würdest.« sagte er nun ernst und ich konnte einen Funken Enttäuschung in seinen Augen sehen. Wie konnte es sein, dass mich dieser Mann so schnell durchschaut hatte? Mehr geschockt als alles andere nickte ich nur schnell und stieg aus dem Auto aus, bevor er noch etwas sagen konnte. Warum war es nicht möglich für mich wie ein normaler Mensch ohne Probleme zu wirken?

Don't ask me about my past || Kontra K √Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt