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>»Ja was wolltest du?« versuchte Max irgendeine Reaktion von mir zu bekommen, während er grinsend ein T-Shirt aus dem Schrank zog. Viel zu spät fiel mir auf, dass es eventuell komisch wirken könnte wie ich hier sprachlos stand und ihn anstarrte, deshalb drehte ich mich schnell um und stotterte ein mehr oder weniger Ernst gemeintes 'Entschuldigung' <

𝓟𝓸𝓥. 𝓚𝓪𝓲𝓪

Ich konnte hören, wie er sich das T-Shirt überstreifte und leise lachte. »Keine Sorge Engel. Ich weiß, dass du mich unwiderstehlich findest.« Mit einem frechen Zwinkern lief er an mir vorbei in Richtung Küche. Ertappt sah ich ihm nach. Er wusste es? Na dann musste ich mir ja keine Hoffnungen machen. Müde fuhr ich mir durch meine Haare und versuchte mich irgendwie zu sortieren. »Hat es dir die Sprache verschlagen?« Max stand direkt vor mir. Wann war er zurückgekommen? »Ich äh Ich schaffe es niemals noch alles zu planen bis in Drei Tagen. Wie soll ich bitte jetzt noch ein Zimmer finden geschweigedenn ein Flugticket bekommen?« Ohne einen Blick auf den Blätterhaufen geworfen zu haben reichte ich ihn Max wieder zurück. »Du musst wohl ohne mich dahin fahren. Es sind doch deine anderen Freunde dabei.«

»Netter Versuch.« kommentierte Max meinen Versuch mich der ganzen Sache zu entziehen. »Dafür ist schon gesorgt, da wir etwas außerhalb von Salzburg sein werden haben wir zwei Hütten gemietet um alle unterzubringen. Da ist auch ein Platz für dich eingeplant. Wir treffen vor Ort auf die Kameraleute und Regisseure der Baden- Württembergischen Filmakademie und wir kommen mit einem Flugzeug hin. Ich habe für dich ein Ticket mitreserviert. Du hast keine Ausrede nicht mitzukommen. Nimms nicht so schwer.« verblüfft starrte ich Max weiter an. Hatte er mir jede Möglichkeit genommen doch nicht mitzugehen? Wortlos senkte ich meinen Blick auf das Skript und fing an zu lesen, auch einige Skizzen waren angefertigt worden. Es drehte sich um eine Hexenverfolgung stirnrunzelnd laß ich das Skript weiter durch. Es klang wirklich gut, allerdings hatte ich trotzdem ein großes Problem damit.

»Und was denkst du?« Max sah mich auffordernd an. Er hatte die ganze Zeit im Türrahmen verweilt und mich dabei beobachtet, wie ich das Skript überflog. »Ich denke das ist ein gutes Skript und ich würde auch gerne mitmachen aber...« Er ließ mich nicht ausreden und unterbrach mich »Kein Aber. Wenn das Skript gut ist was hindert dich daran mitzumachen?« Er wirkte fast schon verzweifelt, dass ich immernoch nicht wirklich zustimmen wollte. Nochmal holte ich tief Luft und sah ihn an »Doch Max. Ich habe einige Bedenken. Erstens welche Rolle würde ich spielen müssen und zweitens mit wie vielen Menschen komme ich da in Kontakt? Du weißt selber, was da das Problem sein könnte.« erwiderte ich ihm ernst und lief zurück ins Wohnzimmer, wo ich mich auf einen schwarzen Sessel fallen ließ. Max folgte mir prompt und blieb wieder direkt vor mir stehen, was mich dezent nervös werden ließ. Ich mochte es zwar unglaublich gern, wenn er mir so nah war, allerdings konnte ich nicht wirklich damit umgehen und mich konzentrieren konnte ich schon dreimal nicht.

»Die Hauptrolle natürlich.« Erst dachte ich, dass er wieder einmal einen Witz riss aber sein Gesichtsausdruck war ernst. »Max das... Nein auf keinen Fall!« Wieso musste er mich dauerhaft so überrumpeln. Ich hätte von Anfang an Nein gesagt, wenn ich das gewusst hätte. »Hör mir erstmal zu Engel. Du hast deine Bedenken geäußert jetzt bin ich dran!« Schneller als ich überhaupt schauen konnte hatte er sich schon einen Stuhl hergezogen und sich vor mich gesetzt. »Es werden zwar viele Menschen da sein aber keiner wird dir irgendwas tun. Und ich sorge dafür, dass dich auch niemand berühren wird. Mir war das schon klar, bevor ich dich gefragt habe. Der Einzige, mit dem du in Kontakt kommst bin ich. Ist das für dich in Ordnung?« Erwartungsvoll sah er mich an. Ich fühlte mich wie auf einer zu schnellen Achterbahn, welche mich ständig in die Tiefe riss. Ich wollte ihn nicht schon wieder enttäuschen aber wie sollte ich das bitte machen, wenn ich selbst bei ihm bei jeder Kleinigkeit zurück zuckte. Ich wollte es unbedingt können. Ich wollte, dass er mir näherkommen konnte ohne dass ich so abweisend reagierte. Ich würde alles dafür tun und vielleicht musste ich dafür das tun, wovor ich am meisten Angst hatte.

Don't ask me about my past || Kontra K √Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt