~12~

2.3K 68 13
                                    

>»Ein Loverboy ist menschlicher Abschaum, der Mädchen von sich abhängig macht. Meistens sind das sowieso schon die, die in der Schulte gemobbt werden. Er gaukelt ihnen so lange liebe vor, bis sie komplett abhängig ist.« erklärte er mir kurz aber ich konnte ihm nicht ganz folgen, immerhin war seine Exfreundin doch ein Mädchen gewesen oder hatte ich da etwas falsch verstanden? <

𝓟𝓸𝓥. 𝓚𝓪𝓲𝓪

»Okay ich glaube ich kann so weit folgen aber was hatte deine Ex Freundin damit zu tun«'fragte ich ihn langsam. Auch er hatte gehört, wie ich das Wort 'Exfreundin' betont hatte und runzelte leicht seine Stirn. »Hatte ich schon erwähnt, dass sie Lehrerin war? Sie hatte sich immer sehr gut mit ihren Schülern verstanden und irgendwann auch einen Jugendtreff gegfründet. Ich bin ihr dann ab und an gefolgt und habe gesehen, dass dort eigentlich nur junge Mädchen waren und einige zwielichtige Kerle, die sich immer an diese Mädchen ranmachten. Natürlich hab ich mir erstmal nichts dabei gedacht, immerhin war es ein Jugendtreff aber als ich dann immer öfter von vermissten Mädchen in genau diesem Alter hörte, wurde ich stutzig. Ich habe Rico darauf angesetzt dort hinzugehen. Sie wollte nie wirklich mit mir irgendwohin gehen und kannte ihn auch nicht. Es dauerte knapp eine Woche, bis sie ihm ein Angebot machte.« Seine Stimme wurde noch ungehaltener und ich räusperte mich unwohl und nahm langsam meine Hand wieder zu mir.

»Es hat sich rausgestellt, dass sie und ihr gelecktes Hündchen es irgendwie geschafft haben in den Menschenschmuggel einzusteigen. Ich vermute, dass das auch der Grund war, warum seine Eltern so reich waren. Sie hat die jungen Mädchen, die ihr vertrauten zu diesem Jugendtreff gelockt, wo sie dann auf die Loverboys trafen. Sobald sie sich dann verliebt hatten kam diese widerliche Masche und sie wurden ins Ausland gekarrt und dort in die Prostitution gezwungen.« Meine Kehle war staubtrocken und ich wusste nicht, was ich erwidern sollte. Was musste man für ein Mensch sein um sowas zu tun. Ohne ein weiteres Wort zu sagen stand ich auf und suchte den Weg in die Küche um mir dort etwas zu trinken zu holen. Es hatte mich bis ins Knochenmark erschüttert das zu hören, allerdings hatte ich nicht wirklich einen Gedanken damit verschwendet, wie Max sich wahrscheinlich fühlte, als ich einfach wegging. Ich musste aber erstmal meine Gedanken ordnen und das ganze etwas Verdauen, bevor ich ihm irgendetwas antworten konnte. Eine ganze Weile wanderte ich rastlos durch sein Haus, zählte die Lampen an der Decke und die Staubfussel, welche eilig unter den Teppich gekehrt wurden. Wie reagierte man am Besten auf sowas? Es ließ mich einfach nur mit kaltem Entsetzen zurück und absolut keinem Verständnis. Ich stellte mir vor, wie es wohl wäre eine Tochter zu haben und dann zu erfahren, dass diese verschwunden war.

Zittrig setzte ich mich mitten im Wohnzimmer auf den Boden und versuchte weiter zu verstehen wieso man sowas tat. Erst als Tuko mich anstuppste schaffte ich es wieder einigermaßen durchzuatmen. Langsam lief ich wieder zurück ins Schlafzimmer nur um zu sehen, wie Max am Bettrand saß und den Kopf in seinen Händen hielt. Vorsichtig setzte ich mich in einiger Entfernung neben ihn. »Tuko ab!« war das einzige, was er sagte.

»Seit wann bin ich dein Hund?« Sofort schnellte sein Kopf nach oben und er starrte mich verwirrt an. »Du bist noch hier?« Ich bemerkte, wie wieder Anspannung in seinen Körper kam und er sich stolz aufrichtete. »Natürlich bin ich noch hier. Ich musste nur eben darüber nachdenken.« erklärte ich ihm leise. »Ich dachte du bist gegangen. Ich könnte verstehen, wenn du nichts mehr mit mir zu tun haben willst.« Mein Blick in diesem Moment musste wohl dümmer gewesen sein als der eines  gähnenden Esels. Von was bitte sprach er da? »Äh Max wieso sollte ich mit dir nichts mehr zu tun haben wollen?« fragte ich ihn verdutzt. Unglücklich sah er mir an »Es war meine Schuld! Ich habe sie dazu gebracht so zu handeln. Wäre ich einfach für sie da gewesen würden jetzt nicht dutzende Mädchen leiden.« Gestresst fuhr er sich durch seine Haare. »Ich werde nicht zulassen, dass nochmal jemand wegen mir auf die falsche Bahn gerät«

Don't ask me about my past || Kontra K √Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt