Kapitel 1 - Routine

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5:52

Mein Wecker klingelte mich aus meinem gemütlichen Schlaf... und ich hasste ihn dafür, wie jeden Morgen. Als ich das nervige Tuten nach einigen Minuten nicht mehr aushielt, zwang ich mich, letztendlich doch aufzustehen, um den Wecker auszuschalten.

Ich zog meine Klamotten an und machte mich im Bad fertig für die Schule. Meine Haare kosteten mich, wie immer, den letzten Nerv. Sie sahen zwar schön aus, wie sie so lang und blond rumhingen, allerdings schafften sie es über Nacht, sich in einem nahezu gordischen Knoten zu verheddern.

Als ich diesen, nach langem Kampf mit meiner Bürste, endlich gelöst hatte ging ich nach unten und schaltete das Radio ein. 'Don't listen to the Words I say... hey' kam es sofort aus den Lautprechern. Dieser song lief inzwischen Tagein Tagaus auf jedem Radiosender. Während mich die Musik im Hintergrund ein bisschen fröhlich stimmte, mixte ich mir mein Müsli zusammen. Hafer, Erdbeeren, Bananen, Äpfel und etwas Milch. Einfach lecker! Summend setzte ich mich an den Tisch und las die Nachrichten, die meine Klassenkameraden geschrieben haben. Kaum zu glauben, man könnte meinen, sie leben nur nachts. 300 Nachrichten! Nach 10 von ihnen, gab ich es auf, und aß mein leckeres Müsli. Inzwischen hatte das Lied aufgehört und die Nachrichten liefen an. "Zeit zu gehen", dachte ich mir und räumte auf. Ich hing mir meine Schultasche um und wollte gerade das Radio ausmachen, die meisten Nachrichten sind sowieso langweilig, bis auf Berichte über Verbrechen, und so einer lief gerade. Ich entschied mich also, gnade gegenüber dem Radio walten zu lassen und zu zu hören. 'Gestern Abend wurde ein 16 jähriges Mädchen tot von ihren Eltern in der Wohnung aufgefunden' ,berichtete die Sprecherin 'Eine unbekannte Person drang offenbar in ihr Haus ein und tötete sie mit 6 Messerstichen in die Brust'

'Wow... So jung und dennoch ist ihr Leben schon vorbei...' Dachte ich mir.

Ich schaltete das Radio aus und lief zur Schule. Auf dem Weg traf ich Melanie, meine beste Freundin.

"Hey! Ich hab auf dich gewartet, du bist heute spät dran. Hast du da etwas, von dem ich nichts weiß?", sagte sie grinsend. "Nur einen quickie mit meinem Früchte-Müsli", antworte ich mit einem kleinen Lachen. Melanie war eine gutherzige Person, die überall etwas positives sah, aber man konnte sich auch auf sie verlassen. Und wenn es drauf ankommt, nimmt sie die Dinge auch ernst. Als wir eine Weile schweigend nebeneinander herliefen, schweiften meine Gedanken wieder zu diesem Mädchen ab. 'Welche schreckliche Person würde nur so etwas machen...?' Mit einem leichten schubs wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. "Hey, bist du noch da?", fragte Melanie. "Ähm... Ja, klar", antwortete ich, nachdem meine Gedanken wieder ankamen. "Also, was hältst du davon?", fragte sie, mit neugierigem Blick. "Wovon?", erwiderte ich verdutzt. "Ha! Du hast also doch nicht aufgepasst!", sagte sie und freute sich, dass sie Recht hatte"Also, was halte ich wovon?", hakte ich nach. "Von dem Mord. Der, von dem heute im Radio berichtet wurde.", sagte sie "von dem hast du sicher schon gehört, so wie ich dich kenne bist du deswegen auch so spät dran", sagte sie, mit ihrem 'ich-kenn-dich-so-gut' lächeln. "Ja, ich frag mich, wer so etwas einem Mädchen antun konnte...",überlegte ich laut. "Vielleicht war sie auch einfach eine blöde Kuh, die es so verdient hat", meinte Melanie. "Vielleicht..."

Schließlich kamen wir an der Schule an und legten unsere Sachen ab. "Hey Felix!", schrie Melanie durch's halbe Klassenzimmer. Zurück kam nur ein mürrisches "mhm". "Nanu? Was hat er denn?", überlegte sie,"Achso, stimmt, wir haben gleich Deutsch", lachte sie. Felix, mein bester Freund, war fast das genaue Gegenteil von Melanie. Immer ernst, ziemlich klug und er hasste Deutsch. Mann konnte es vergessen, mit ihm zu sprechen, wenn er bald deutsch hatte, im Moment hat oder einige Minuten danach. Ansonsten war er ein netter Kerl, immer hilfsbereit.

Als auch in mir der Gedanke aufblühte, dass wir nun Deutsch hatten, oder... Insgesamt Schule, machte ich mich auf 6 langweilige Stunden gefasst, durch die ich mich quälen muss.

A story about Love and MurderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt