Kapitel 9 - Zurück in Lightara

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Ich attackierte ihn in seine Weichteile. „Das hast du davon, Zauberer. Keiner wird mich bekommen!"

Doch meine Attacke ging in ihn durch. „Du amüsierst mich immer wieder aufs Neue, Veronika." Er lachte. „Wenn du nicht die bekannte Heldin der Prophezeiung wärst, würde ich dich sogar als persönliche Leibwache befördern, die über ganz Lightara herrschen darf." Sein Blick wurde ernster. „Ich hoffe, du hast dir gut überlegt, welches Schicksal du haben willst."

„Ich werde die Welt vor deiner Herrschaft befreien", gab ich von mir. „Niemand soll mehr schlecht behandelt werden."

„Dann lässt du mir keine andere Wahl. Flieh, wenn du kannst." Sein Körper löste sich in Staub auf. „Eine Menschenfrau wie du wird es vermutlich nie schaffen vor mir zu fliehen", kam es noch wie vom Winde verweht.

Der Besitzer des Gasthauses stürmte in mein Zimmer und sah sich um. „Zum Glück bist du da, Veronika. Ich dachte schon, dass der Zauberer dich umgebracht hätte." Er setzte sich auf einen Stuhl hin und verschnaufte kurz. „Ich bin nicht mehr der Jüngste."

Ich schmiss ihm den Schlüssel zu. „Es ist besser, wenn ich in meiner Welt zurückkehre. Dieser Ort ist nicht gemacht für mich. Tausend Gefahren warten auf mich, die ein Mensch nicht schaffen kann."

„Dann wünsche ich dir eine gute Flucht", sagte der Besitzer. „Mögest du heil in Lightara ankommen."

„Vielen Dank! Es war mir eine Freude bei Ihrem Gasthaus zu übernachten." Ich rannte aus dem Zimmer hinaus und übersprang jede zweite Treppenstufe. Es war mir wichtig, dass der Zauberer mich nicht in einem Gebäude überraschte. Eine Fluchtmöglichkeit wäre sehr gering.

Ich kam draußen an. Weit und breit war niemand zu sehen. Selbst eine Alarmierung fand nicht statt. Wie sicher ist das Sicherheitssystem bitte sehr in Varyla Town? Eigentlich hatte ich erwartet, dass eine Hauptstadt auch die höchste Sicherheit für das Volk und dem König bot. Ich dachte aber nicht länger nach. Mein Leben stand auf den Spiel. Jede Zeit zählte. Ich überquerte die unbewachte Grenze und befand mich auf freies Land. Da ich keine anderen Gebäude oder Wesen sah, konnte ich nichts anderes behaupten.

„Halt, im Namen des Zauberers", sagte jemand hinter mir.

Ich drehte mich nicht um. Es wäre eine Zeitverschwendung zu lange nachzudenken. Mir war es wichtig, den verbotenen Wald schnell zu betreten. Ein Bereich, wo der Zauberer keine Macht hatte. So schien es mir jedenfalls.

„Das wird Konsequenzen haben, wenn du deine Welt wieder betretest." Die Stimme wurde immer lauter. Es kam mir vor, als würde er direkt neben mir stehen. „Aber du willst wohl nicht die Prophezeiung erfüllen. Du scheinst wohl nicht die Richtige zu sein. Komm doch zu mir und ich werde dich ausbilden. Es tut auch nicht weh."

„Nein, Zauberer", konterte ich. „Ich werde dir nicht dienen. Selbst wenn ich in eintausend Jahren noch leben würde, würde ich nicht helfen."

Seine Schritte wurden langsamer.

Ich realisierte langsam, dass ich mich im Wald befand. Schnell drehte ich mich um und sah den Zauberer an. „Das ist wohl nicht so nach deinem Plan gelaufen."

„Es wird mir ein leichtes sein, dich anderweitig auszuschalten. Wenn du nicht mein Freund sein willst, dann werde ich dein Feind." Auch er löste sich in Staub auf.

Warum kann er nicht persönlich vorbeikommen? Ich konnte nicht verstehen, warum man extra seine Klone für solche Aufgaben schickte. Will er mich überhaupt besiegen?

„Hallo, hast du dich verlaufen?", fragte eine Elfe mich. Er zeigte mir einen Busfahrschein hervor. „Wenn du willst, kann ich dich zu deinem gewünschten Ziel hinfahren."

Veronika Shadow - Die ProphezeiungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt