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Ich lief in einen Typen rein, der mich daraufhin einfach festhielt. ,,Wo willst du denn so schnell hin? Und das auch noch ganz alleine." Ich antwortete dem Kerl nicht, sondern versuchte mich aus seinem festen Griff zu befreien. Seinen Hände waren rau und er hatte ein dreckiges Lächeln im Gesicht. Er war einfach nur widerlich. ,,Lass mich sofort los!", schrie ich den Typen an und überraschender Weise ließ er meine Handgelenke wirklich los. Ohne weiter zu überlegen drehte ich mich um und wollte gehen, wurde aber diesmal von zwei Kerlen aufgehalten. ,,Nicht so schnell meine Süße.", sagte der größere von beiden zu mir und zog mich zu sich. Es ging alles so schnell, dass ich gar nicht richtig realisierte, was hier gerade passierte. Ich spürte, wie ich mit meinen Rücken gegen eine Steinwand gedrückt wurde und jeweils eine Hand von einem Mann festgehalten wurde. Der dritte stellte sich vor mich und fing am mich zu küssen und mir dabei den Pullover hochzuschieben. Ich fühlte mich zum ersten mal in meinem Leben hilflos und fing an zu weinen. Ich schloss für einen kurzen Moment meine Augen, um Kraft zu sammeln. Irgendwie schaffte ich es dann mein linkes Bein zu befreien und trat dem Typen, der mir nun schon fast meinen Pullover ausgezogen hatte, zwischen die Beine. Er stöhnte auf und fasste sich in den Schritt. Er hatte sich schneller gefasst, als ich gedacht hatte, kam auf mich zu und schlug mir mit seiner flachen Hand auf die Wange, sodass mein Kopf zur Seite flog. ,,Scheiß Miststück!" Ich wagte es gar nicht meine Augen wieder zu öffnen, doch als ich merkte, wie sich irgendjemand an meinen Gürtel zu schaffen machte, waren sie weit aufgerissen. Ich sah links von mir noch zwei weitere Männer auf uns zulaufen. Fünf gegen eins. Das werde ich nie hier rausschaffen. ,,Bitte hört auf.", wimmerte ich, doch der Typ vor mir dachte noch nicht mal daran und hatte es trotz meinem Zappelns geschafft meinen Gürtel und meinen Hosenbund auf zu machen. Er kam wieder zu mir und fing an mir den Arsch zu massieren und küsste mich dabei. Und spätestens jetzt wurde mir klar, dass ich hier vergewaltigt werden würde.

Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, doch nach ein paar Sekunden waren auch die anderen beiden Typen da. Ich merkte, wie der Typ, der mich gerade noch geküsst hatte, von mir abließ und irgendwas rief. Und auch einer der Kerle, der einen Arm von mir gegen die Wand gedrückt hatte, ließ mich los. Mit meiner nun freien Hand schlug ich den letzten Typen, der mich festhielt auf die Nase. Er fiel wie ein Sack Kartoffeln zu Boden. Nein es war nicht er, der gefallen war, sondern ich. Sofort rollte ich mich auf dem Boden zusammen und lauschte den Kampfgeräuschen. Anscheinend gehörten die anderen beiden nicht zu meinen Vergewaltigern. Ich hörte etwas knacken und einen Aufschrei, der unmittelbar folgte. Wahrscheinlich hatte irgendjemand irgendwem etwas gebrochen. ,,Zieht Leine!" Omg. Das war Louis! Ich wollte nach ihm rufen, doch ich bekam keinen Ton raus. Zum ersten mal war ich froh seine Stimme zu hören. ,,Fasst sie bloß nie wieder an!" Markus? Mir viel ein Stein vom Herzen. Ich war in Sicherheit. Mir lief wieder eine Träne über die Wange und ich fing noch doller an zu weinen, aber diesmal aus Erleichterung.

Ich spürte, wie mich zwei starke Arme aufsetzten und mich umschlungen. Es war Markus. Das erkannte ich an seinem Geruch. ,,Es ist alles gut. Du bist in Sicherheit. Dir passiert nichts mehr.", flüsterte er mir ins Ohr, aber irgendwie machte das nur noch schlimmer und ich fing wieder an los zu weinen. Seine Arme lagen um meinen nackten Oberkörper und als eine Hand von ihm meinen Pullover berührte, zuckte ich kurz zusammen. ,,Alles gut. Ich tu dir nichts. Ich zieh das nur wieder runter, ja?" Ich nickte. Irgendwie war es mir unangenehm hier so zu sitzen, obwohl ich noch meine Hose anhatte, obwohl sie offen war. Aber meinen BH sah man bestimmt auch. Ich drückte mich noch dichter an Markus. Ich schämte mich, obwohl ich noch nicht mal so genau wusste wofür. ,,Also, dass ich dich so zum ersten mal in Unterwäsche sehe, hätte ich nicht gedacht." So ein Satz kann auch nur von Louis kommen. Am liebsten wäre ich jetzt aufgesprungen und hätte ihm eine reingehauen, doch ich war gerade zu schwach dazu. ,,Ach und dein Spitzen-BH steht dir echt gut." Kann er mal bitte aufhören?! ,,Louis. Lass es!" Aber Louis dachte noch nicht mal daran auf Markus zu hören und redete stattessen weiter. ,,Ach komm schon Markus. Du mochtest den auch. Das sehe ich an deiner Hose." Wie kann man das an einer Hose sehen? Weiter über Louis' verwirrende Aussage nachdenken konnte ich nicht, da Markus mir unter die Schultern griff und mir aufhalf. Als er dann sicher war, dass ich alleine stehen konnte lief er auf Louis zu. Ich nutzte die Gelegenheit, da beide Jungs nur auf den jeweils anderen fixiert waren, um meine Hose zu zumachen.

Markus wollte gerade anfangen zu reden, doch Louis schnitt ihm schon, bevor er überhaupt angefangen hatte das Wort ab. ,,Na? Immer noch sauer, dass ich deine Ex flachgelegt habe?" ,,Lass Claire da raus!" Oh das war interessant. Claire war also Marus' Ex. Echt klasse. Bei Markus werde ich nie eine Chance haben, so viel stand fest. Mein Selbstbewusstsein war gerade um die Hälfte geschrumpft. ,,Komm schon. Single sein ist doch schön. Ich hab dir also einen Gefallen getan, also reg dich mal ab." Warum benahm sich Louis gerade so? Klar. Er war ein Arschloch, aber das war ein anderes Level, auf das er es gerade gebracht hatte.

Louis' Sicht:

Sie muss mich hassen! Sie muss es! Es ist besser so, denn was sonst passiert, wäre für niemanden gut. Für niemanden. Ich wusste gerade selber nicht, wo diese Worte herkamen, aber anscheinend funktionierten sie, denn Payton sah mich verständnislos an. Naja einen guten Grund dafür hatte sie, denn sie wurde gerade beinahe vergewaltigt und ich stehe hier vor Markus und erzähle ihm, wie schön doch ein Single Leben ist. Markus wollte gerade anfangen zu reden, wurde aber wieder unterbrochen und diesmal nicht von mir. ,,Louis!", schrie sie mich an und ich unterdrückte ein Zucken, denn so wütend hatte ich sie noch nie gesehen, geschweige denn gehört. ,,Ich finde es echt krass, dass du das von gerade eben schon verdrängt hast und mein Selbstwertgefühl wegen dir im Keller ist. Wenn es das ist, was du wolltest, hast du dein Ziel erreicht. Ich-..." Ich schnitt ihr das Wort ab. ,,Mein Ziel ist es, dass du aus dem Team gehst. Freiwillig! Denn dummerweise kann ich dich nicht rausschmeißen!" Damit hatte ich sie getroffen, denn man konnte jetzt weitere Tränen in ihren Augen glitzern sehen und selbst mir tat es irgendwie weh sie so zu sehen. ,,Vielleicht hast du recht.", gab sie kleinlaut von sich, doch sofort schaltete sich Markus ein und drehte Payton zu sich und sie sah ihn mit so einer Liebe an, dass einem schon vom daneben stehen schlecht werden konnte. Aber irgendwie machte es mich auch wütend, denn ich wurde noch nie so angesehen. ,,Du kannst nicht einfach so aufhören. Du hast doch gerade erst angefangen und außerdem bist du jetzt so gut, als ob du schon über ein Jahr spielst." Ich schnaubte verächtlich, denn sie spielte einfach wie ein Mädchen, das gestern zum ersten mal einen Football in der Hand gehalten hat. ,,Und wenn du dem Idioten neben uns richtig auf den Sack gehen möchtest, dann bleibst du ihm Team und zeigst ihm, dass man nicht mit einem Mädchen spielt, das besser spielt." Ich hätte es fast geschafft, doch er musste natürlich alles kaputt machen! Markus, du bist tot!

Ein Mädchen im Team?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt