Kapitel 09

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»Hey, Conney.«, begrüßte Vince ihn und drückte ihm einen Schokololli in die Hand.

Dachte er ernsthaft noch er bräuchte Süßigkeiten damit Conney mit ihm sprach?

»Hi.« Zu mehr war er nicht fähig. Heute war ein blöder Tag. Er wollte nach Hause, einfach nur in sein Bett und weinen.

Es war unfair. 

»Geht's dir nicht gut?«, fragte Vince sofort nach.

»Hm.«

»Was ist passiert, Conney?« Nachdenklich sah Vince ihn an. 

»Nichts.« Irgendwann musste er darüber sprechen und er wusste Vince würde ihn verstehen. Aber er hatte Angst mit dem Weinen anzufangen.

»Nichts?«

»Doch.«

»Doch?« Jetzt war Vince verwirrt.

»Du weißt du kannst mit mir reden, richtig?«

»Ich weiß.« Langsam bahnten sich Tränen in seine Augen.

Vince brauchte eine Weile bis er sie bemerkte aber als er sie sah zog er Conney hinter sich her zu den Toiletten.

»Jetzt erzähl. Was ist denn los?« Mittlerweile sah er richtig besorgt aus.

»Ich ... meine Schwester-« weiter kam er nicht. Plötzlich fing er an so heftg zu weinen dass Vince zuerst nicht wusste was er tun sollte.

Er erinnerte sich daran als Conney ihn getröstet hatte. Er hatte ihn einfach umarmt. Vieleicht half das bei ihm ja auch?

Etwas unsicher trat Vince näher an Conney heran und zog ihn an seinem Ellenbogen zu sich heran. Erleichert seufzte Vince als Conney seine Arme um ihn schlang und sein Gesicht in seiner Halsbeuge vergrub.

»Was ist denn mit deiner Schwester?«, fragte er dann sanft nach und danach hätte er sich eine klatschen können. Vielleicht hätte er ihn erst ausweinen lassen sollen. Aber vielleicht hätte er beim erzählen wieder anfangen müssen zu weinen. 

Vince war komplett überfordert.

Ein paar mal versuchte Conney einen richtigen Satz herauszubringen, aber seine Schluchzer unterbrachen ihn immer wieder.

»Psst. Ist gut. Erzähl es mir später, oke? Beruhige dich erstmal.«, brachte Vince über die Lippen.

Und plötzlich wurde ihm bewusst dass etwas wirklich schreckliches passiert sein musste wenn Conney so herzzerreißend weinte. Es musste ihm verdammt weh tun. Aber Vince wollte nicht dass Conney etwas wehtat. Er wollte Conney fröhlich sehen, er sollte nicht weinen.

Was bereitete ihm nur solche Schmerzen?

Je länger Vince Conneys Schluchzern lauschte umso mehr tat es ihm weh, umso mehr stach es ihn seinem Herzen, umso sehr musste er sich zusammenreißen um nicht auch anzufangen zu weinen.

»Sie ist weg.«

Oh.  Betroffen sah Vince ihn an. Was meinte Conney mit weg? Weg so wie tot?

Er bekam ein schlechtes Gewissen. Wieso hatte er  nicht gewusst dass Conney eine Schwester hatte?

»Melanie.«

Und dann klammerte sich Conney wieder an ihn und Vince musste hart schlucken.

»Sie hat mich allein gelassen, ist einfach abgehaun. Aber weißt du was? Irgendwie kann ich sie verstehen.« Conney musste schniefen und unterbrach sich damit selber.
»Du hast sie nichtmal gekannt. Du weißt nicht was sie für ein wundervoller Mensch ist, denn das ist sie. Und du hast sie nicht mal kennengelernt. Wieso hast du sie nicht kennen gelernt?«

»Ich ... ich weiß es nicht.«, stotterte Vince. »Aber ich bin mir sicher dass sie es gut haben wird, da wo sie jetzt ist.«

»Ja, ABER DU KANNTEST SIE NICHT. Es kommt mir vor als würden wir uns schon ewig kennen. Ich weiß wie du in verschiedenen Situationen reagieren würdest, aber ich habe keine Ahnung wie dein Leben außerhalb der Schule aussieht. Ich weiß nicht was deine Eltern arbeiten, ich weiß nicht wie sie heißen. Ich weiß du hast eine Schwester. Aber hast du vielleicht noch mehr Geschwister? Theoretisch weiß ich nichts über dich.«

Conney löste sich aus der Umarmung und irgendwie schien er wütend zu werden. »Wieso wissen wir nichts von einander? Wie können wir behaupten Freunde zu sein wenn ich nicht einmal weiß was deine Lieblingsfarbe ist?«

Conney wurde diese Situation zu viel. Zu viele Gefühle strömten auf ihn ein. Er wusste es war unsinnig Vince jetzt deswegen anzuschnauzen, aber er konnte nicht anders. Er brauchte irgendjemanden an dem er seine Gefühle auslassen konnte.

Es war so unfair. Wieso ließ Conneys Schwester ihn allein?

Ihm wurde es zu viel. Er ignorierte Vince der versuchte mit ihm zu sprechen und stürzte Hals über Kopf aus der Toilette. Er kämpfte sich seinen Weg durch die ganzen Schüler auf dem Gang und versuchte sich die Tränen unauffällig wegzuwischen.

Er ließ Vince alleine.

Vince, der jetzt einsam in der Männertoilette stand und sich fragte was zum Teufel er falsch gemacht hatte.

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Hai,

heut ist Weltknuddeltag. Heute schon geknuddelt? :D

Wenn ihr Fehler in dieser Geschichte entdeckt, macht mich bitte darauf aufmerksam oke? (:

Hm. @Fairyfish . Ich glaube auch diese Widmung ist längst überfällig. Danke für deine Votes und danke für deine Kommentare. Und danke dass du mir gesagt hast dies sollte keine Ff werden. Du hattest recht :D 

Sweets (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt