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𝐘𝐨𝐮𝐫 𝐥𝐢𝐠𝐡𝐭 𝐢𝐧 𝐭𝐡𝐞 𝐝𝐚𝐫𝐤𝐧𝐞𝐬𝐬 𝐨𝐟 𝐦𝐲 𝐭𝐡𝐨𝐮𝐠𝐡𝐭𝐬

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𝐘𝐨𝐮𝐫 𝐥𝐢𝐠𝐡𝐭 𝐢𝐧 𝐭𝐡𝐞 𝐝𝐚𝐫𝐤𝐧𝐞𝐬𝐬 𝐨𝐟 𝐦𝐲 𝐭𝐡𝐨𝐮𝐠𝐡𝐭𝐬

Meinen siebzehnten Geburtstag. Jetzt erlebte ich ihn doch. Eine ruhige Atmosphäre herrschte im Haus, als ich in die Küche tappte und mir einen Kaffee machte. Alle schliefen noch. Ich war in Schlafsachen in Yoongis Bett aufgewacht. Anscheinend hatte er mich umgezogen und in sein Bett gelegt. Ich genoss die entspannte Atmosphäre. Der Kaffeekocher blubberte leise und der Geruch von Kaffee verteilte sich in der Küche.

Es war Montag Morgen. Eigentlich müsste ich schon längst in der Schule sein und Yoongi auch, aber es schien so, als dürften wir heute zu Hause bleiben und uns von den Geschehnissen gestern erholen. Und es störte mich nicht einmal. Mama konnte ich sowieso nicht mehr zufrieden stellen, sie war fertig mit mir. Ich seufzte und schnappte mir eine Tasse aus dem Küchenschrank. Dann goss ich mir den dampfenden Kaffee ein.

Ich lebte. Und am liebsten wollte ich sterben, doch ich konnte das Yoongi nicht antun. Nicht, nachdem er gestern so bitterlich geweint hatte. Er brauchte mich. Warum brauchte er mich? Niemand brauchte mich. Und dann kam er. Ich trank einen Schluck von meinem Kaffee und setzte mich an den Küchentisch. Sumi kam in den Raum gerauscht und umarmte mich fest. "Alles Gute zum Geburtstag, Jimin." Woher wusste sie das? Verwirrt sah ich sie an. "Danke", bedankte ich mich dann schüchtern. Meine eigene Mutter gratulierte mir nie.

"Ich habe dir Kuchen gebacken." Hatte sie das? Das war doch gar nicht nötig gewesen. "Wollen wir den gemeinsam zum Frühstück essen?" Ich nickte und bedankte mich erneut. Sie lachte. "Es ist dein Geburtstag, Jimin! Selbstverständlich kriegst du einen Kuchen!" Nein, das war ganz und gar nicht selbstverständlich. "Woher weißt du von meinem Geburtstag?" Ich drehte die Kaffeetasse auf dem Tisch hin und her. "Yoongi hat es mir gesagt. Und er weiß es von dem Kalender, den ihr in der sechsten Klasse mal gebastelt habt." Ja, wir hatten sie damals im Kunstunterricht zusammengeschustert. Jeder war rumgegangen um seinen Geburtstag in die Kalender einzutragen. Wir hatten unsere Kunstwerke mit nach Hause nehmen dürfen. Doch ich wusste nicht, wo meiner war. Mama hatte ihn weggeräumt.

"Guten Morgen." Gähnend betrat Yoongi die Küche. Sumi entfernte sich lächelnd von mir und goss sich den Rest Kaffee aus dem Kaffeekocher ein. Ich biss mir auf die Unterlippe, als mein Freund auf mich zukam. "Alles Gute zum Geburtstag, mein Schatz." Sein Schatz... Ich war sein Schatz. War er denn garnicht wütend, dass ich ihn gestern beinahe für immer verlassen hätte? Zaghaft lächelte ich und stand auf, um mich mit einem Kuss zu bedanken. Hinter seinem Rücken zog der Schwarzhaarige ein Päckchen hervor. "Ich hoffe es gefällt dir." Er grinste schief. Und wie es mir gefallen würde. Einfach, weil es von ihm kam. Einfach, weil Yoongi sich Gedanken gemacht hatte, was er mir schenken sollte, weil er mir überhaupt etwas schenkte. Es waren ein Buch und ein Gutschein. Tintenherz. So hieß das Buch. Ehrfürchtig strich ich über den Einband. Dann widmete ich mich dem Gutschein.

Ein Essensgutschein für ein hübsches Restaurant. Ich strahlte und fiel dem Schwarzhaarigen um den Hals. "Ich liebe dich", nuschelte ich. Er lachte und küsste mich. "Wollen wir den Kuchen essen? Ich hab einen Heißhunger." Ich nickte und zog meinen Freund zum Tisch, den Sumi in der Zwischenzeit gedeckt hatte. Meine Mundwinkel zitterten und schmerzen, aber ich konnte nicht aufhören zu strahlen. Der Schwarzhaarige lachte, als er mich so glücklich sah. Und dann, als wir uns an den Tisch setzten, zog er mich auf seinen Schoß. Ich kicherte und schmiegte mich an seine Brust. "Heute wirst du verwöhnt, Jimin." Er strahlte. Warum denn? Womit hatte ich das verdient? Ich hatte es doch gar nicht verdient.

𝐀𝐍𝐆𝐄𝐋 【𝐘𝐨𝐨𝐧𝐦𝐢𝐧】✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt