Und dann war er bei mir. Beugte sich über mich, durch den Schleier meiner Tränen erkannte ich seinen Umriss. Mein Engel! Mein Schutzengel! Er war hier trotz Allem! Seine Hände wischten meine Tränen weg. "Kannst du mich hören, Jimin?" "Ja", schluchzt...
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Es war ein seltsames Gefühl bei Tag an der Tankstelle zu arbeiten. Der kleine Laden war jetzt deutlich besser besucht und draußen hörte man das stetige Rauschen der Autos auf der Straße. Yoongi saß auf seinem Hocker neben mir an der Kasse und kaute an einer Bifi Wurst, die er kurz zuvor bei mir gekauft hatte.
"Kommst du nachher wieder mit zu mir?" Ich legte überlegend den Kopf schief. "Ich muss noch Hausaufgaben machen und die Sachen für die Fächer, die wir am Montag haben, liegen noch bei mir zu Hause", antwortete ich schließlich. "Aber du kannst mit zu mir kommen und wir holen meine Sachen", schlug ich zögerlich vor. Er war sofort Feuer und Flamme. "Gerne ! Ich bin gespannt, wie du so lebst!" Erbärmlich lebte ich. In der Küche war andauernd der Kühlschrank leer und mein Zimmer war voller Schulsachen, aber ansonsten kahl. Und in fast allen Zimmern hing der von meiner Mutter durchgetaktete Tagesplan, damit ich mich auch bloß daran hielt und nichts vergaß.
Die Schicht ging schnell um. Entweder war ich mit den Kunden beschäftigt, oder ich unterhielt mich mit Yoongi. Auf dem Weg zu mir nach Hause schwiegen wir. Ich wollte eigentlich gar nicht dort hin. Alles dort wurde von meiner Mutter bestimmt. Es war ihr Reich. Alles wurde kontrolliert und musste genauso sein, wie es ihr am Besten passte.
"Da sind wir", meinte ich leise und schloss die Haustür auf. Gleich im Flur empfing uns der Zettel mit meinen 'Täglichen Pflichten'. Ich hoffte Yoongi würde ihn nicht sehen und versuchte mich davor zu stellen, doch natürlich sah der Ältere den Zettel trotzdem. Stumm schob er mich beiseite und las die Worte, die mein Leben kontrollierten. Beschämt sah ich zu Boden und wollte am Liebsten unsichtbar werden. "Du solltest das zerreißen, du bist doch keine Maschine." Er klang entsetzt. Müde zog ich ihn von der Wand weg. "Es gibt noch ziemlich viele Kopien davon, wenn ich den zerreißen handele ich mir nur unnötigen Ärger ein und es bringt mir nichts." Stumm zog ich meine Schuhe aus und stellte sie auf ihren Platz, bevor ich den Älteren hinter mir her in mein Zimmer zog. "Setz dich doch. " Ich wies auf mein Bett bevor ich begann meine Sachen zusammen zu packen.
Mit traurigem Blick sah Yoongi sich um. "So lebst du?" Er klang bedrückt. Ich wollte ihn nicht ansehen, stattdessen nickte ich mit gesenktem Blick. Sein Blick huschte über meine Stundenpläne und Notizen, die überall im Raum herumflogen. Dann stand er auf. "Hast du überhaupt etwas Persönliches?" Er zog meine Schreibtischschublade auf. Mein Koffeinvorrat kam ihm entgegen. Bitter lachte ich. "Meine Mutter hat mir Alles weggenommen, damit ich mich nur aufs Lernen konzentriere." Er sah so traurig und entsetzt aus. "Deine Mutter ist ein Monster!" Nein, das war sie nicht. Sie wollte doch nur das Beste für mich. Je mehr ich lernte, desto mehr Chancen hatte ich auch in der Zukunft. Der Schwarzhaarige kam zu mir und umarmte mich. "Lass uns wieder zu mir gehen, dort darfst du ein Mensch sein", murmelte er in mein Ohr. Ich lächelte verkrampft. "Hab schon alles fertig gepackt." Mit diesen Worten hielt ich die Tasche mit den Schulsachen in die Höhe.