Mara

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Schluchzend stand ich auf und blickte mich erneut um. Das Monster war nicht zu sehen.
Ich beschloss, mir zuerst die drei Türen anzusehen. Die erste war vermodert, aber aus einer kleinen Öffnung strömte frische Luft.
Hoffnungsvoll stieß ich die Tür auf, doch dahinter befand sich nur ein kleiner Raum.
Die frische Luft kam aus einem vergitterten Fenster in der hinteren Wand.
"Das ist kein guter Fluchtweg.", dachte ich, sah mir den Raum aber genauer an. Es waren nur ein paar, nahezu leere Regale darin. Vorsichtig ging ich hinein und zog die Tür hinter mir zu. Auf einem der Bretter lag ein Messer.
Behutsam nahm ich es an mich und wog es in meiner Hand. Es war ein schönes Messer.
Ein Griff aus Metall, in dem Verzierungen, Schnörkel und ein Name eingeritzt waren: 'Mara'. Das Messer zog mich an. Es wollte, dass ich es mitnahm. Ich spürte es. Es war meins. Es sollte mir gehören. Außerdem stand mein Name darauf. Mara. Mara Smith. In den übrigen Regalen fand ich eine Taschenlampe und ein wenig Essen. Hier lagerte die Kreatur anscheinend die Habseligkeiten derer, die es verschleppte. Meine eigenen Sachen waren nicht hier. Leider. Trotzdem nahm ich, einigermaßen gut gelaunt, eine der Dosensuppen aus dem Regal und öffnete sie mit meinem neuen Messer. Ich ging davon aus, dass beides nicht mehr gebraucht wurde. Die Suppe war  kalt, aber besser als gar nichts. Nach der Suppe ging es mir schon viel besser. Jetzt nahm ich allerdings auch wieder die hallenden Stimmen in meinem Kopf war. Es war noch weit schlimmer als zuvor im Krankenhaus. Mein Kopf fühlte sich an, als würde er platzen. Erschöpft ließ ich mich zu Boden sinken und schlief.

Das Krankenhaus von Green-HillsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt