Kapitel 8

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Das Frühstück fiel entspannt aus. Auf jeden Fall entspannter als ich erwartet hatte. Wir sprachen kaum über das, was geschehen war. Na ja, .... bis meine Mutter das Thema anschnitt.

„Und, zu welchem Entschluss seid ihr gekommen?", fragte sie. Es war nicht so, dass meine Mutter nicht wusste, was passiert war. Und zweifellos hatte sie auch schon mit meinem Vater darüber gesprochen. Um nicht als Erstes sprechen zu müssen, schob ich mir schnell ein Stück French Toast in den Mund und ließ mir dabei ordentlich Zeit mit dem Kauen. Beide schienen meine Aktion zu bemerken, sagten aber nichts.

„Wir haben bis jetzt keinen festen Plan entwickelt, aber ich hoffe diese Schwierigkeit schon bald zu beenden." Er schaute mich abwartend an. Ich sagte nichts. Also hatte er es sich mittlerweile nicht anders überlegt. Schweigend aßen wir unser Frühstück weiter. Die warmen French Toasts waren mit Schokolade gefüllt und schmeckten köstlich. Als ich jedoch den ersten Bissen von meinem Spiegelei hinunterschluckte, brach mein Vater das Schweigen.

„Leigh-Anne." Ich hob den Kopf und blickt ihn an. Ich würde ihm zuhören und in aller Ruhe versuchen meine Meinung zu äußern.

„Ich möchte, dass du mir deine Ansicht mitteilst und ich werde mich darum bemühen die meine zu erklären."

Das klang gut.

„Es ist wichtig, dass ich vermehrt deine Ansichten kennenlerne, denn schließlich werde ich die Krone an dich weitergeben."

„Okay." Ich nahm einen weiteren Bissen und schluckte.

„Ich bin der Meinung, dass wir das Problem so lösen, indem wir die Ursache dieser Angriffe untersuchen. Was bringt sie überhaupt dazu? Was ist ihr Motiv?" Er nahm einen Schluck von seinem Kaffee und nickte.

„Ich verstehe. Und was könnte der Grund für sowas sein?" Er klang ziemlich beherrscht. Hoffentlich explodierte er nicht.

„Die Unzufriedenheit des Volkes, besonders die, der niedrigen Kasten. Und das Gefühl von Unterlegenheit", erwiderte ich nachdrücklich. Er runzelte die Stirn.

„Ja, deshalb habe ich vor wenigen Jahren das System aufgelockert." Ich schüttelte den Kopf.

„Ja, aber trotzdem fühlen sie sich dadurch nicht besser. Diskriminierungen -vor allem seitens der Zweier- sind immer noch da. Und finanziell geht es ihnen auch nicht gut"

„Hörmal, Liebes. Du wirst es nie allen recht machen können. In meiner Haut zustecken, ist nicht gerade leicht, weißt du? Als ich jünger war, habe ich auchso gedacht wie du. Ich dachte immer, ich könnte alle Probleme ohneAuswirkungen, ohne einen Gegenpreis lösen. Aber so einfach ist das nicht. Manmuss die Situation genau abwiegen und dabei möglichst wenig riskieren. DeinLösungsvorschlag ist nicht schlecht, aber eben nicht realistisch genug. Es wirdlange dauern, um das zu erreichen. Und ich kann es im Moment nicht riskieren,andere dafür zu bestrafen, indem ich sie nicht beschütze." 

THE ROYAL DUTY OF A PRINCESSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt