34. Kapitel- Rote Augen

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Ich wurde aus dem Krankenhaus entlassen.
Leider wurde noch keine Heilung für meine Krankheit gefunden, doch es tat nicht mehr ganz so weh, wie vor drei Tagen. Das Blitzgewirr ist ein weiteres Stück gewachsen und hat schon mein Handgelenk und meine Schulter erreicht, weshalb ich nun lange Pullover trug, um es vor den anderen zu verstecken.
Im Moment saß ich zusammen mit Ginny und Hermine auf einem der Sofas von Sirius und wir tranken eine heiße Schokolade. Die Stimmung war bedrückt, überall in den Nachrichten wurde von Voldemorts Rückkehr berichtet und überall herrschte Angst.
Ich dachte immer noch über diesen seltsamen Moment nach, indem ich mich so zu der dunklen Magie hingezogen gefühlt hatte. Woher kam das?
Natürlich hatte ich niemandem davon erzählt, sie würden mich für verrückt erklären, aber es beschäftigte mich.

"Hope? Ist alles okay?", Ginny guckte mir besorgt ins Gesicht.
"Jaja, alles gut. Ich bin nur in Gedanken versunken", versuchte ich sie abzuwimmeln, was auch ganz gut funktionierte. Sie widmete sich wieder ihrem Kakao.
Ich hatte mit Draco ausgemacht, morgen zu ihm zu gehen.
Ich vermisste ihn und ich hoffte ihm von meinem Problem erzählen zu können.
Da es schon spät war trank ich meinen Kakao schnell aus und verabschiedete mich von den Mädchen, um zu Bett zu gehen. Ich ging die Treppe nach oben und legte mich in mein Bett.
Als ich mich hinlegte und mich auf die Seite drehen wollte, durchzuckte mich ein stechender Schmerz, welcher bis zu meinem Herz wanderte. Ich schrie kurz auf, hielt mir aber schnell den Mund zu. Ich schob meinen Pullover zurück und starrte erschrocken auf meine Verletzung. Sie leuchtete strahlend grün und ich fühlte den Schmerz in jedem grünen Strich auf meinem Arm.
Ich zischte vor Schmerz und zog meinen Pullover wieder über die Wunde. Ich drehte mich auf die andere Seite und versuchte mich zu entspannen. Nach einer Weile ließ der Schmerz nach und ich driftete ins Land der Träume.

Ich lief durch einen dunklen Gang. Die Wände waren mit schwarzen Fliesen verziert und es hingen wunderschöne Kronleuchter an der Decke. Ich lief durch diesen Gang, als wüsste ich genau wo ich hin musste. Als ich am Ende des Ganges ankam, öffnete ich die Tür. Als ich in den Raum guckte sah ich eine kleine Menschenmenge an einem Tisch sitzen. Unter anderem Voldemort.
"Guten Tag Hope, was verschafft mir die Ehre?"
Ich trat ein und ging auf den Platz neben Voldemort zu.
"Ich habe einen weiteren starken Zauberer ausfindig machen können", antwortete ich und ich klang, als würde ich mit einem alten Freund reden.
"Ich überlasse ihn dir. Sorge dafür, dass er unverletzt hier ankommt. Um den Rest kümmere ich mich", antwortete Voldemort. Ich nickte und stand auf. Als ich wieder durch die Tür verschwand, war der Raum nicht mehr da, sondern ein riesiger Spiegel stand vor mir. Ich blickte hinein und mir starrte eine völlig fremde Person entgegen. Zwar war es immer noch ich, doch ich hatte mich verändert. Durch meine Kleidung sah ich, dass sich meine Verletzung über meinen gesamten Körper verteilt hatte, zwar waren die Striche dünn, doch ich sah aus wie angemalt. Die Striche führten in mein Gesicht und endeten an meinen Augen. Sie waren nicht mehr blau, sondern strahlend grün. So grün wie die Linien auf meiner Haut. Ich sah aus wie ein Gemälde. Nicht echt. Plötzlich verschwand der Boden unter meinen Füßen und ich fiel. Kurz bevor ich aufschlug, wachte ich schreiend aus meinem Traum auf.

"Was ist los?!"
Hermine hatte sich alarmiert aufgesetzt und starrte mich durch die Dunkelheit an. Ich knipste meine Nachttischlampe an und fuhr mir über das Gesicht. Es war nur ein Traum gewesen. Aber es hatte sich so real angefühlt.
"Hattest du einen Albtraum?"
Ich nickte nur und Hermine lief kurz aus dem Raum.
"Hier", sagte sie, als sie wieder ins Zimmer kam. Sie reichte mir ein Glas Wasser, welches ich in einem Zug leerte.
Ich wischte mir meinen Mund mit dem Ärmel ab und stellte das Glas auf meinen Tisch.
"Danke, Hermine."
"Willst du mir von deinem Traum erzählen?"
Ich schüttelte mit dem Kopf. Sie durfte nichts davon erfahren.
"Wie spät ist es?"
"Um sieben", antwortete sie.
Ich nickte und legte mich zurück ins Bett, was sie mir gleich tat.
Nach einer Weile hörte ich ihr gleichmäßiges Atmen, doch ich konnte nicht schlafen. Ich stand seufzend auf und lief leise aus dem Zimmer, um mich in das Wohnzimmer zu setzen.
In einer Stunde hätte ich eh aufstehen müssen, denn um neun wollte ich bei Draco sein. Ich hatte natürlich allen erzählt, ich würde zu Sev zurück gehen.

Nachdem alle wach waren, aßen wir Frühstück und ich packte schnell meine Sachen zusammen. Nach einer riesigen Verabschiedung und Gruppenumarmung reiste ich mit Sev zu den Malfoys und nachdem er sich von mir verabschiedet hatte, apparierte er wieder zurück zu sich. Ich klingelte an der riesigen Tür und nach ein paar Sekunden öffnete Draco die Tür. Glücklich fiel ich ihm in die Arme und gab ihm einen Kuss.
"Hey", flüsterte mir mein Freund gegen meine Lippen und jagte mir so eine Gänsehaut über den Körper. Ich küsste ihn ein weiteres Mal und zusammen betraten wir das riesige Haus. Drinnen kam mir Narzissa mit einem kleinen Lächeln entgegen.
"Hallo Hope, schön dich mal wieder zu sehen."
Ich sah etwas Trauer in ihrem Blick und fragte sie, was los war.
"Lucius wurde nach Askaban gebracht", erklärte sie und leichte Wut war aus ihrer Stimme zu vernehmen.
"Das- das tut mir leid."
Sie lächelte wieder leicht und machte eine wegwerfende Handbewegung.
"Schon in Ordnung Liebes. Ich wünsche euch viel Spaß, ich muss jetzt noch... Etwas machen", sie drehte sich schnell um und verschwand um die Ecke.
Verwirrt starrte ich ihr hinterher, doch Draco zog mich schon los.

Plötzlich kribbelte mein Arm. Ein wohliges Kribbeln, welches ich zuletzt im Ministerium verspürt hatte. Leicht erschrocken guckte ich mich um.
"Draco, warte kurz."
Verwirrt guckte er mich an und sah sich nervös um.
"Was ist denn los?"
Ich verspürte den Drang Narzissa in den Raum zu folgen, denn das Kribbeln wurde immer stärker, je näher ich kam.
"Hope, das ist keine gute Idee. Komm lass uns-"
Ich öffnete die Tür und starrte direkt in ein rotes paar Augen.
Voldemorts Augen.

𝑂𝑢𝑟 𝑆𝑒𝑐𝑟𝑒𝑡 𝑊𝑒𝑎𝑝𝑜𝑛 ~ der Fluch der Dunkelheit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt