22. Kapitel- Versöhnung

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Ich lief zusammen mit Neville durch die Schulgänge und wir redeten ein bisschen über das jetzige Schuljahr.
"Meinst du wir finden einen Ort für das Training?", fragte ich ihn.
Er zuckte mit den Schultern.
"Wir müssen ja, sonst-", wir wurden von zwei Slytherins angerempelt.
"Passt auf wo ihr hinlauft!", gifteten uns die beiden an und lachten sich über ihren 'super Witz' kaputt.
"Furunculus", flüsterte ich zwei mal, wärend ich meinen Zauberstab auf die beiden richtete.
"Was ist das?! Sind das Pickel? Mist, sie wachsen immer mehr!", schrien die beiden und rannten los, vermutlich zu Madam Pomfrey.
Wir kicherten ein bisschen, hörten dann aber ein komisches Geräusch. Wir guckten uns um und sahen, wie aus der Wand neben uns langsam eine Tür zum Vorschein kam. Wir öffneten vorsichtig die Tür und vor uns erstreckte sich ein riesiger Raum, voller Todesser-Puppen, einem Kamin am Ende, riesigen Säulen in der Mitte und allem möglichen Sachen zum trainieren.
Wir guckten uns an und ich lief los.
"Du wartest hier, ich hole Hermine!", rief ich ihm zu und bog schon um die nächste Ecke.

"Hermine! Her-Hermine", versuchte ich noch aus mir raus zu bekommen, aber ich war vollkommen fertig vom Rennen. Mittlerweile war ich im Gemeinschaftsraum angekommen.
"Was hast du denn für nen Marathon hinter dir?", lachte George und ich streckte ihm nur die Zunge raus.
"Ist alles okay?", fragte nun Hermine und ich nickte, immer noch nach Luft ringend.
"Wir haben einen Platz zum trainieren gefunden", sagte ich.
Hermine stand sofort auf und Ron und Harry folgten uns.

Neville stand noch an Ort und Stelle, nur die Tür war weg.
"Wo ist jetzt der Raum?", fragte Ron und zog seine Augenbrauen zusammen, vermutlich dachte er, wir verarschten ihn.
"Wir sind hier lang gelaufen und auf einmal ist eine Tür aus der Wand gekommen und dahinter war ein riesiger Trainingsraum", sagte Neville an die drei gewandt.
"Ja bestimmt, tolle Geschi-"
"Davon hab ich gelesen!", unterbrach Hermine Ron, "Er nennt sich 'Der Raum der Wünsche' und taucht auf, wenn man ihn am meisten braucht."
Ich schloss meine Augen und lief noch einmal an der Wand entlang, wärend ich mir den Raum herbei wünschte. Tatsächlich hörte ich wieder die Tür und wir gingen in den Raum.
"Wow krass", sagte Harry und Ron stimmte ihm zu.
"Ich finde, das ist ein guter Ort zum trainieren", sagte ich und Hermine nickte.
"Ich habe schon eine Idee, wie wir den anderen mitteilen, wann das erste Training losgeht, ohne mit ihnen zu sprechen", sagte Hermine und ging aus dem Raum.
"Ich finde es toll wie sie immer mit uns kommuniziert und uns ihre Gedankengänge erläutert", sagte ich sarkastisch und die drei kicherten.

Die drei Jungs waren schon wieder gegangen und ich lief ein wenig in der Schule umher als ich plötzlich das Gefühl hatte, dass mich jemand beobachtete.
Ich guckte um mich und sah hinter mir Draco, der stalker-mäßig hinter mir her lief. Ich drehte mich wieder um und ging ein wenig schneller auf den Treppengang zu, doch die Treppe war noch nicht bei mir und ich konnte nicht abhauen.
"Hope!", rief Draco und ich fühlte mich ziemlich unter Druck gesetzt.
"Bitte bleib stehen, ich will mit dir reden", versuchte er es weiter und ich war hin und her gerissen. Denn irgendwie wollte ich mit ihm reden, doch ich war immer noch sauer auf ihn wegen dem Kuss von Pansy und ihm.
Die Treppe war fast bei mir, da umklammerte Draco mein Handgelenk und zog mich zu sich. Ich wollte mich losmachen, aber er hielt mich stärker fest. "Bitte hör mir nur zu", flehte er mich an und in seinem Blick lag Trauer.
Ich guckte mich um, ob uns jemand sehen konnte und guckte ihn dann erwartungsvoll an.
"Ich- ich wollte Pansy nicht küssen. Wirklich! Sie hat mich geküsst, genau in dem Moment als du um die Ecke gekommen bist. Sie hatte das schon einmal machen wollen um dich von mir fern zu halten, aber da habe ich sie zum Glück noch abwimmeln können. Bitte glaub mir, ich wollte das nicht!", sagte er am Rande seiner Verzweiflung und in seinem Blick lag nur die Wahrheit. Ich wollte ihm aber nicht sofort verzeihen (obwohl ich es insgeheim schon getan hatte) und spannte ihn noch ein wenig auf die Folter.
"Und warum sollte ich dir das glauben?", fragte ich, bemüht, mein Lächeln zu unterdrücken.
"Ich habe keine Ahnung, aber ich sage wirklich die Wahrheit! Du bist mir wirklich sehr wichtig- du bist eigentlich einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben und nur durch ein Missverständnis hast du dich dann von mir angewendet. Es tut mir leid, wirklich leid, ich wollte das ni-", ich unterbrach ihn in seinem Redefluss und legte ihm meinen Zeigefinger auf den Mund, um ihm zu zeigen, daß er still sein sollte.
"Ich glaube dir", lächelte ich und als er das hörte, strahlten seine Augen auf und er umarmte mich. Wer hätte es gedacht, dass ein Malfoy so eine gefühlvolle Ader hatte?

Als er die Umarmung beendete (die meiner Meinung nach, viel zu kurz war), guckte er mir lange in die Augen und es schien mir, als würde er meinem Gesicht näher kommen.
Plötzlich hörten wir Gelächter, welches sich ganz klar nach Harry und Ron anhörte und wir mussten uns trennen.
"Schnell, geh in den Raum da", sagte ich an Draco gewandt und er versteckte sich in der Besenkammer neben uns. Gerade im richtigen Moment, denn Harry und Ron kamen gerade um die Ecke.
Jetzt hatte mein ach-so-toller Bruder auch noch einen schönen Moment zerstört. Toll.
"Hey Hope, was machst du denn noch hier?", fragte Harry, glücklich wie immer. Ich zwang mich zu einem Lächeln und antwortete ihm: "Ich bin nur ein wenig herum gelaufen."
Er nickte, bemerkte anscheinend nichts von meiner Abneigung gegenüber ihm und grinste mich weiterhin an.
Ron bemerkte anscheinend, dass irgendwas nicht normal war und fragte mich: "Bist du okay?"
Ich versuchte einen verwirrten Blick aufzulegen.
"Natürlich, ich bin nur nicht so im Redefluss. Ich wollte gerade eigentlich nur ein wenig Abstand zu den anderen haben, die sind mir manchmal ein wenig zu aufgedreht", versuchte ich mich rauszureden.
Die beiden nickten verstehend.
"Na dann lassen wir dich mal in Ruhe", sagte Harry und Ron winkte mir einmal kurz zu, bevor sie im Treppenhaus verschwanden.

Die Abstellkammer-Tür öffnete sich und Draco stolperte heraus.
"Da geh ich nie wieder rein, da ist es dreckiger als in Hagrids Hütte", beschwerte er sich und wischte sich übers Gesicht. Mir fiel ein kleiner Dreck-Fleck an seiner Wange auf und ich ging zu ihm, um ihm den Fleck weg zu wischen. Schon wieder war ich ihm so nah wie zuvor und mein Herz schlug mir bis zum Hals.
"Sorry du... hattest da was", sagte ich leise und ging ein paar Schritte zurück um mein Herz ein wenig zu beruhigen. Ich hatte schon Angst, Draco würde hören, wie laut es schlug. Er schien aus einer Starre zu erwachen und fuhr sich nervös durch die Haare.
"Ja... Danke das du mir zugehört hast. Ich... geh dann mal", sagte er überfordert und wollte sich schon umdrehen.
"Warte", sagte ich und gab ihm noch eine Umarmung.
"Jetzt darfst du gehen", lächelte ich und er lächelte zurück. Dann ging er wieder in die Richtung aus der er gekommen ist.
Ginny wird sich jetzt einiges anhören müssen, dachte ich mir und grinste in mich hinein.

𝑂𝑢𝑟 𝑆𝑒𝑐𝑟𝑒𝑡 𝑊𝑒𝑎𝑝𝑜𝑛 ~ der Fluch der Dunkelheit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt