Lost Soul [Kylo X OC]

Kapitel 3

 "Bereitmachen zur Landung", ertönte es aus dem Cockpit. Ich drehte nur kurz meinen Kopf, wandte mich dann aber wieder dem Datapad in meiner Hand zu. Darauf waren alle Informationen die wir für diese Mission brauchte. 'Wir' waren drei weitere Bewohner meines Heimatplaneten, die ich alle nicht kannte, aber die alle wie auch ich freundlich abgeholt und noch freundlicher darum gebeten wurden, diese Mission für die Erste Ordnung zu erledigen. Außerdem an Bord war ein Sturmtruppler, jedoch nicht in seiner Rüstung, sondern normaler unauffälliger Kleidung. 

Der Plan war eigentlich recht einfach. Wir flogen nach Dallenor, praktisch einem Nachbarplaneten von unserem, dort sollen wir  in einer Siedlung nach einer Twi'lek namens Alema Rar ausschau halten. Sie besaß etwas, was die Erste Ordnung unbedingt haben wollte. Jeder von uns hat eine Aufgabe bekommen. Meine war es, die Situation im Auge zu behalten und im Notfall einzugreifen. Dabei war Gewalt Tabu.

"Wie lange willst du das Datapad noch anstarren?" Die Frage kam von Jaxor, dessen Namen ich kurz vor unserem Abflug aufgeschnappt hatte. Er war mir auf den ersten Blick bereits unsympathisch gewesen, sein Benehmen und das dreckige Grinsen auf seinem Gesicht machte das nicht besser. Ich ignorierte ihn und richtete meine Augen wieder auf das Datapad.

"Hey, wenn du überleben willst musst du dich wohl oder übel mit mir abgeben", sagte er in einem erneuten Versuch mich in ein Gespräch zu verwickeln. Demonstrativ schob er eine Kiste vor mich und setzte sich. Ich unterdrückte ein tiefes Seufzen und ließ das Datapad sinken. "Du glaubst nicht ernsthaft, dass irgendjemand von uns sterben wird?"

Jaxor runzelte die Stirn. "Warum denn nicht? Entweder es wird so einfach wie du denkst, oder der Ersten Ordnung waren sogar ihre blöden Sturmtruppen zu schade um sie in dieses Loch zu schicken." Er lachte leise über seine eigenen Worte.

"Was weißt du über Dallenor?", fragte ich etwas irritiert. Er wusste offensichtlich Dinge, die ich noch nicht erfahren hatte und tatsächlich schien er nicht besonders erfreut von meiner Frage. Erst blieb er still und wich meinem Blick aus. Ich verengte meine Augen zu schlitzen, ließ das Datapad sinken und spannte meinen Kiefer an. Es fiel mir schwer ihm nicht hier und jetzt an den Hals zu springen.

"Dallenor", begann er schließlich seufzend, "ist ein schwieriger Ort. Besonders wenn man noch schwierigere Erfahrungen mit komplizierten Persönlichkeiten..." 

Genervt fuchtelte ich vor seinem Gesicht herum um ihn zu unterbrechen. "Hör zu, deine Lebensgeschichte interessiert mich kein Stück. Aber wenn du über Dinge bescheid weißt, die unsere Mission gefährden könnten oder noch besser, selbst für etwas verantwortlich bist, was uns in Gefahr bringen könnte, dann raus damit oder du wirst es bereuen." Ich hatte mich so weit vorgelehnt, dass mein Gesicht nur noch wenige Centimeter von seinem entfernt war. 

Ohne meinen Blick von ihm abzuwenden setzte ich mich wieder gerade hin. Jaxor hatte meinen kleinen Ausbruch offensichtlich nicht erwartet und wirkte fast schon eingeschüchtert. Das hielt jedoch nicht lange und gerade als er zum Gegenangriff ansetzte kam jemand aus dem Cockpit und unterbrach uns. 

"Ihr beide reißt euch jetzt besser mal zusammen, wir landen in einer Minute und wir wollen nicht länger als eine Stunde auf diesem Drecksloch verbringen. Jaxor, ich hoffe für dich, dass du weißt was du tust. Und wer bist du überhaupt?" Mit seinen letzten Worten richtete der mir Unbekannte seinen fragenden Blick auf mich. Ich hatte noch keine Möglichkeit mich mit ihm zu unterhalten. Als ich aufs Schiff kam, war bereits jeder an Bord und er von Anfang an im Cockpit.

"Jil", antwortete ich kurz und knapp und verschränkte meine Arme vor der Brust. "Eurer Notfallplan falls ihr was nicht hinkriegt." Seine Art ging mir völlig gegen den Strich, niemand hatte ihn zum Anführer ernannt.

"Spiel dich nicht so auf nur weil du eine kleine Sonderbehandlung von Kylo Ren bekommen hast." Er zögerte offensichtlich nicht damit seine Dominanz zu markieren und tatsächlich antwortete ich nicht mehr. "Varik", fügte er dann noch knapp hinzu, bevor er sich von mir abwandte.