Kapitel 6 :
Wir stiegen von Val's Mofa und begaben uns in Richtung Tür.Da die meisten Menschen schon knapp vor uns eingetroffen waren,gab es glücklicherweise kein Gedrängel.
„Vaaaaaal ! Gut schaust du aus." begrüßte der Gastgeber meine beste Freundin.
„Jordaaaan,Hiiii.Das kann ich nur zurückgeben." Entgegnete sie in einem viel zu hohen Ton als nötig und gab ihm links und rechts Wangenküsschen.Es schien ihm jedoch zu gefallen.
Sie grinste ihn noch ein paar Millisekunden an,dann schien ihr wieder aufzufallen,dass ich auch da war,was zur Folge hatte,dass sie Jordan und mich einander vorstellte.
„Das,lieber Jordan ist meine allerbeste Freundin Layla.Das ist ihre erste Party,also sei Nachsichtig mit ihr,wenn sie nicht viel trinkt.Layla,das ist Jordan,der Gastgeber."
Ich wusste wer er war.Jeder an unser Schule wusste wer er war.
Jordan Avery,Sohn einer amerikanischen Spitzenchirurgin und eines ebenfalls amerikanischen Ex-Baseballstars,war ein zugegeben hübscher Junge.
Er hatte einen etwas dunkleren Hautton,schwarze Haare,klare hellgrüne Augen,und einen gut durchtrainierten Körper,welchen er regelmäßig auf Instagram zur Schau stellte.Zusätzlich war er neben der Schule auch noch Teeniemodel (wer hätte es anders erwartet) und frei beruflicher Mädchenabschlepper.
Dennoch konnte ich nicht mit ihm symphatisieren.
Als ich in der fünften Klasse und er dementsprechend in der sechsten war,sind wir uns mal auf dem Schulflur begegnet.Ein damaliger Freund von ihm,welchen er mittlerweile aufgrund seiner Akne selbstverständlich abgeschossen hatte,nahm mir damals meinen Englischordner weg und machte sich über meine Größe lustig.
Jordan kam vorbei,nahm den Ordner,hielt in mir hin und zog ihn kurz bevor ich ihn zu fassen bekam wieder weg.Er drückte ihn wieder seinem Freund dem Spaßten in die Hand,klatschte mit ihm ab und ging lachend weg.
Ich.Konnte.Ihn.nicht.Ausstehen.
Warum ich dann hier war ? Keine Ahnung.
Vielleicht weil ich es als Exkursion ansah.Eine kurze Exkursion in das Leben „normaler" Teenies,um mich hinterher darüber lustig zu machen und eine Bestätigung zu haben,nichts verpassen zu können.
Ja,ich denke das waren meine Beweggründe.Vielleicht lag es auch daran,dass ich Val nichts abschlagen konnte.Noch nie.Aber soweit dachte ich zu diesem Zeitpunkt nicht.Ich wollte nicht.
„Cool,dass du Valentina begleitet hast...also Getränke stehen alle drinnen.Wenn eine von euch aber was ohne Alkohol will,sollte sie sich beeilen,dass wird sonst alles gemischt.Viel Spaß." Antwortete er und verwies mit seinem urteilenden Blick sicher nicht auf Val.
„Aww du bist so rücksichtsvoll,danke dir." Schwärmte die schwarzhaarige und zog mich ins Haus.
„Findest du nicht auch,dass J totaaaaal Gentleman-like ist ?" Begann sie als wir außer Reichweite der Tür waren.
„J ?" Fragte ich nur und zog skeptisch die Augenbrauen hoch.
„Ja,Jackson halt.Ich sags dir,ich werd noch seine Freundin und dann sprech ich ihn NUR NOCH so an." Träumte sie weiter.
Ich grinste Kopfschüttelnd.
„Wenn's dich glücklich macht,okay." Erwiederte ich und fuhr mir durch die Haare.
Sie harkte sich aus unseren Armen aus und war innerhalb wenigster Sekunden mit den Worten : „Ich such uns mal was zu trinken,bin gleich wieder da." verschwunden.
Nett
Ich sah das positive darin allein zu sein ; sich umsehen und orientieren.Das Haus sah schon von außen so groß aus,dass man kaum ahnen konnte wo welcher Raum sein sollte,aber dann auch noch von innen,im „dunklen" alles grün,blau rot beleuchtet und mit lauter Menschen herum...Uff.
Als wir hereinkamen sah ich dass sich rechts von der Haustür eine Küche befand,welche allerdings als Trunkenlager zweckentfremdet wurde.Wäre ich geradeaus gegangen,würde ich mich jetzt im Bad befinden und soweit ich gesehen habe,führte neben dem Badezimmereingang eine Treppe nach oben;was sich dort befand konnte ich noch nicht wissen.Val hatte mich jedoch in den bisher größten Raum des Hauses geführt,ich vermute es sollte eine Art Wohnzimmer sein.In der Mitte dieses „Wohnzimmers" befand sich eine riesige Tanzfläche,in der ecke hinten links eine Bar,mit vier Lederhockern davor,welche jedoch alle belegt waren.
An der rechten Wand hingen ein Sündhaft teuer aussehender Flachbildmonitor und riesige Boxen,aus welchen so laut das Lied „Light it Up" dröhnte,dass ich mir (wäre ich nicht von lauter Klassenkameraden umgeben gewesen) am liebsten die Ohren zugehalten hätte.Ich konnte noch so halb erkennen dass irgendwelche hässligen Bilder an der anderen Wand hingen,jedoch entschied ich mich dagegen,diese genauer zu untersuchen und bahnte mir lieber einen Weg zu der Glasschiebetür,in der Hoffnung draußen von diesem Lärm befreit zu werden.
Nachdem mir irgendein weirder Typ erklärt hatte,dass die Tür elektronisch war,und ich zuerst den silbernen Knopf an der Wand drücken musste um sie zu öffnen,war ich endlich frei.Die Tür schloss sich wieder von selbst,die Musik war nicht mehr ganz so laut zu hören und ich konnte endlich wieder frei atmen.Draußen stellte ich fest auf einer Veranda zu stehen.Die linke Seite dieser wurde von zugedröhnten Kiffern besetzt,auf der rechten Seite stand ein Grill,auf welchem gerade ein paar Maiskolben und irgendwelche Steaks vor sich hin brutzelten. Ein paar Meter von der Veranda entfernt befand sich ein beheizter Pool,von welchem man leichten Dampf aufsteigen sah.Dennoch waren verhältnismäßig wenige Leute draußen.Ein Mädchen lag noch in ihren Klamotten auf einer Luftmatratze,doch sie sah entspannt aus,also verkniff ich mir ein Kommentar.Ich entschloss mich dazu einen der bequem aussehenden Sitzsäcke neben dem Pool zu beschlagnahmen und fand das erste mal an diesem Abend etwas Ruhe.Als mir bewusst wurde,dass ich Val nicht mitgeteilt hatte jetzt draußen zu sein,teilte ich ihm meinen Standort schnell über Whatsapp mit und wartete.
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Badboys need Goodgirls
Genç KurguLayla ist ein Mädchen mit Prinzipien. Eines davon ist: Keine Ablenkungen und keine Motorräder. Tyler verkörpert also alles wovon sich Layla fernhalten will. Dennoch kreuzen sich ihre Wege so oft, dass Layla sich nicht mehr von ihm fernhalten kann. D...