Kapitel 16 - I'm goin' twelve rounds

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„... ready for another dose!"

Auf einer der mittleren Plattformen landete sie offenbar gänzlich unbemerkt.
Von den Droiden auf den Scans war weit und breit nichts zu erkennen.
Wie kann das sein?, fragte sich Ahsoka.
Die Daten waren immerhin nicht einmal eine Stunde alt.
Sie sah, wie sich ihr ein Pau'aner näherte. „Wir begrüßen Euch in Pau City. Womit können wir helfen, Jedi ..."
„Mein Name ist Ahsoka Tano. Ich bin keine Jedi, wurde aber in ihrem Auftrag und dem des Kanzlers der Republik geschickt."
„Schickt Ihr etwa den Krieg?", zischte der Mann.
„Nein, ich bin hier, um die Separatisten zu vertreiben. Ich suche jemanden bestimmtes", antwortete Ahsoka abwehrend.

„Wen?", fragte der Pau'aner.
„Einen Zabrak, er heißt Maul. Laut dem Kanzler führt er die letzte große Separatisten-Gruppe an." Sie zeigte ihm ein Bild von Maul, welches der Mann sofort verdeckte.
Er beugte sich herunter zu ihr und zeigte auf ihren Jäger, so als würde er sie informieren wollen, dass an diesem etwas beschädigt sei.
„Er ist hier. Drei Ebenen über uns. Mit einem Bataillon Kampfdroiden", flüsterte er ihr zu.
„Ich verstehe. Ich danke Euch", sagte Ahsoka und verbeugte sich.
Auch der Pau'aner verneigte sich und sie gingen getrennte Wege.
Ahsoka wahrte die Ablenkung und schaute kurz unter ihren Jäger.
„R3, fliege den Jäger zurück zum Schiff und gebe Rex Bescheid. Ich finde Maul."

Sie spürte, dass sie von der Ebene, die der Pau'aner nannte, beobachtet wurde und blieb lange in ihrem Jäger sitzen.
Erst nach einer Weile fühlte sie, dass sich der Blick des Beobachters löste.
Ahsoka zog sich einen Umhang über und verdeckte ihren Kopf. Dann begab sie sich unter eine Überdachung und schaute dem Astromech-Droiden hinterher, welcher mit ihrem Jäger davonflog. Danach hatte sie die obere Ebene fest im Blick.

Es wäre nahezu unmöglich gewesen, unbemerkt auf diese Ebene zu gelangen. Doch nachdem sie sich bei ihren Gastgebern eines der lokalen Reittiere, einen Varactyl, borgte, war sie in kürzester Zeit auf der Ebene der Separatisten.
Niemand sah sie kommen, weswegen nur wenige Droiden Wache standen, doch sie wusste, dass Maul hier war. Die dunkle Aura umgab diesen Ort wie eine nebelige Schicht.
In dem Gewölbe angekommen hörte Ahsoka sie, die Separatisten-Führer, eine Etage unter ihr auf einer großen Plattform.
„Wer soll uns beschützen? Ihr? Ihr wurdet schon einmal von den Jedi geschlagen!", echauffierte sich Vizekönig Nute Gunray, während ein Großteil der anderen Anführer zustimmend gröhlte.

Dann sah sie Maul, der ihnen knurrend gegenüberstand.
„Ginge es nach mir, würde ich Euch die Zunge herausreißen! Ihr solltet dankbar sein, dass Lord Sidious so um Eure Unversehrtheit besorgt ist." Maul klang ruhig, aber wie auf Mandalore wusste sie, dass er kurz vor dem Ende seiner Geduld stand.
Er wollte gerade etwas sagen, als er sich umsah und die Gerüste prüfte, die über ihm waren. Sie fühlte, dass er sich nun über ihre Anwesenheit im Klaren war.
Dann wandte er sich wieder hastig den Separatisten zu.
„Lord Sidious wünscht, dass ihr alle im Mustafar-System auf weitere Anweisungen wartet."
Ein Mitglied der Techno-Union erhob sich empört. „Mustafar? Ist das Euer Ernst?"
Zu weiteren Beschwerden kam es nicht, als er von Maul mit der Macht hochgehoben und zu Tode gewürgt wurde.
„Hat noch jemand einen Einwand?", fragte Maul keifend.
Natürlich hatte niemand eine weitere Frage, weswegen alle restlichen Anführer zu ihren Schiffen geleitet wurden.

Sie sah sich die gesamte Umgebung an. Maul stand inzwischen am Rande der Plattform und schaute in den Schlund herunter. Die Anführer der Separatisten waren fort und nur wenige Droiden bewachten den Bereich zwischen ihr und Maul.
Sie entledigte sich ihres Umhangs und sprang herunter. Leise landete sie einige Meter hinter dem Zabrak.
„Lady Tano. Ich habe mich schon gefragt, wann Ihr kommen würdet", sagte dieser, ohne sich umzudrehen.
„Ich hoffe, ich störe nicht", antwortete sie, ihre Lichtschwerter bereits in den Händen haltend.
Sie wartete darauf, dass er den Droiden den Befehl zum Feuern geben wurde, doch das geschah nicht. Sie standen nur da und beobachteten die beiden Lebewesen.

„Ihr stört gewiss nicht. Wieder einmal kommt Ihr genau rechtzeitig."
Ahsoka rührte sich nicht, als Maul sich zu ihr umdrehte.
„Wie ich schon sagte, wird die Ordnung, wie sie aktuell herrscht, schon bald ins Chaos stürzen. Und ich biete Euch zum letzten Mal an, mit mir dieses Chaos zu überleben und Sidious zu besiegen." Wie auf Mandalore streckte er seine Hand aus.
Ahsoka wollte dieses Mal unbedingt stärker sein und nicht einmal im Ansatz an ein Bündnis denken.
„Ihr habt Angst vor Sidious, und dennoch seid Ihr jetzt wieder an seiner Seite. Es fällt mir schwer, auch nur einen Funken Vertrauen in Euch zu haben", entgegnete sie.
„Oh, jeder sollte Angst vor ihm haben. Jeder. Alles läuft für ihn nach Plan, dem einen großen Plan."

Ahsoka aktivierte ihre Lichtschwerter. „Ich werde Euch schlagen. Dann finden wir heraus, ob sein Plan dies auch vorgesehen hat."
Maul lachte. „Und wieder stehen wir hier. Wieder einmal im Angesicht des Todes und der dunklen Seite. Doch Ihr vergesst, dass ich dieses Mal nicht alleine bin."
Er streckte seine Arme aus. Jeder Droide erhob nun seine Waffe und zielte auf Ahsoka.
„Ich traue Euch viel zu, aber hier ist das Spiel zu Ende."
Ahsoka merkte das grün aufleuchtende Licht an ihrem Handgelenk.
„Oh, das glaube ich kaum."
Plötzlich erhellten Blasterschüsse die Luft.
Hunderte Klone unter der Führung von Rex stürmten die Plattform und machten der ersten Verteidigungslinie der Droiden schnell den Garaus.

Maul drehte sich kurz um, worauf Ahsoka nur wartete.
Sie sprang auf Maul zu, der jedoch reflexartig sein Lichtschwert griff und die beiden Klingen aktivierte.
Er wehrte ihren ersten Angriff ab und stieß sie zurück. Kurz darauf wirbelte er seine Klingen vor sich und startete seinen Angriff. Ahsoka hatte alle Hände voll zu tun.
Maul war noch stärker als beim ersten Kampf zwischen ihnen beiden. Noch einmal wollte er nicht den Fehler machen, sie zu unterschätzen.
Doch auch Ahsoka konnte jeden Angriff abwehren. Sie umkreisten sich wie wilde Tiere, die auf eine Lücke in der Verteidigung des Gegners warteten.
„Ihr habt Glück, dass Anakin nicht hier ist. Er hätte Euch bei Eurem Kampfstil schon längst geschlagen", lachte sie ihn ironisch an.
„Ihr habt Kenobis Arroganz", knurrte Maul.
„Ich habe noch einige andere Fähigkeiten, die Euch missfallen werden."
Ahsoka holte tief Luft und sprang erneut auf Maul zu.

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