Kapitel 27 (DS) - Endgame

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„Anakin, nicht!"
Vader hielt inne. Tief in seinem Inneren kannte er die Stimme.
Doch es konnte unmöglich diese Person sein.
Er deaktivierte sein Schwert, drehte sich langsam um und erblickte Ahsoka, die sich aus dem Cockpit befreit hatte.
Neben ihr stand R2-D2, der ihr dabei geholfen hatte.
Obi-Wan lächelte müde. Er hätte wissen müssen, dass Ahsoka nicht auf ihn hören würde.
Doch nun wusste er, dass es ihr Schicksal sein würde, Vader zu schlagen.
Vader ging noch immer zweifelnd auf Ahsoka zu. Vorsichtig kam er ihr näher.
„Du ... du bist nicht echt. I-ich habe dich sterben sehen."

Ahsoka sah ihn an.
Es war ein Ausdruck, den Obi-Wan bei ihr noch nie zuvor gesehen hatte. Es war weitaus mehr als Balance mit der Macht.
Es war etwas, was Meister Yoda ihm einst als Jüngling beibrachte. Doch je älter er wurde, desto weniger glaubte er daran, dass er jemals eine Person sehen würde, auf die Yodas Erzählungen zutrafen: Eine Person, die sich gänzlich und vollständig aus der Gleichung nahm und einzig und allein der Macht hingab.
Doch nun hatte er diese Person tatsächlich gesehen.
Ahsoka war die Macht in Person.

Ahsoka war bereit, sich zu opfern. Sei es durch den Tod oder durch etwas anderes.
Sogar Wesen, die nicht machtsensitiv waren, hätten die Aura gespürt, die von ihr ausging.
Sie stand nur da und sah in Vaders gelbe Augen.
„Du bist eine Illusion der Jedi, ein Trugbild!"
Je länger sie dort nur stand, desto mehr hörte Obi-Wan die Unsicherheit in Vader.
Hinter dem harten Gesicht begann die gesamte Fassade langsam zu bröckeln.
Doch war er noch immer gefährlich. Ein in die Ecke getriebener Sith ist nicht einfach zu schlagen.
Mit dem schwindenden Rest Wut und noch mehr Angst aktivierte er wieder sein Schwert.

„Ich werde dich und die Jedi ein für alle Mal vernichten!"
Er schlug in die Richtung von Ahsokas Kopf, doch sie beugte sich nur nach hinten und ließ die Klinge so direkt über ihr Gesicht hinwegfegen.
Jeder seiner Schläge ging an ihr vorbei, während sie ihnen immer wieder auswich.
„Meister Yoda hat sich wahrlich übertroffen, dich als Hirngespinst zu schicken, um mich zu vernichten!", rief Vader und setzte einen neuen Hieb an, der wieder seitlich sein Ziel verfehlte.
Durch den Ausfallschritt musste Ahsoka sich jedoch ausbalancieren, weswegen Vader ihren Arm greifen konnte.

Er hob das Schwert und wollte sie treffen, als sie ihr Shoto aktivierte und seine Klinge direkt über ihrem Arm stoppte.
Überraschend schob sie ihn mit der Macht von sich.
Doch Vader fing sich schnell und griff sie nun wieder an.
Sie konnte erkennen, wie sich die dunkle Seite in ihm wehrte, als diese allmählich die Kontrolle über Vader verlor.
„Anakin, komm' mit mir!", rief sie Vader zu.

Er schlug und schlug und schlug, doch jeder Angriff wurde von ihr abgewehrt. Verzweiflung zeigte sich in seinem Blick.
Seine Ausdauer schwand und keuchend versuchte Vader, ihrem entschlossenen Blick standzuhalten.
Obi-Wan kniete noch immer am Rande der Plattform. Er konnte sich nicht rühren bei dem, was sich vor seinen Augen abspielte.
Er hatte so etwas noch nie gesehen, nicht einmal davon gelesen. Doch es geschah wirklich, dass die Macht selbst um Anakin kämpfte.

Ahsoka aktivierte ihr Hauptschwert und stand Vader nun in Kampfhaltung gegenüber.
Vader zwang sich erneut, sie anzugreifen.
Er versuchte es von allen Seiten, sie zu treffen. Sie wehrte seinen ersten Schlag ab, schob sein Schwert zur Seite und sprang über die Klinge.
Er holte mit der Rückhand aus, um sie in der Mitte zu treffen, aber wieder sprang sie zurück und ließ das Schwert vor ihrem Bauch entlang gleiten.
Nun nutzte sie den Schwung aus und verwendete die Macht, um seine Schwerthand mit ihrer Hilfe zu blockieren.
Diese und das Schwert schwebten weit ausgestreckt von Vader in der Luft, als Ahsoka auf Vader zuging.

Er wusste nicht, wie ihm geschah. Die dunkle Seite in ihm kämpfte ums Überleben.
„Du wirst mich nie schlagen können!", sagte Vader entschieden.
„Du hast jeden verraten, der dir wichtig war. Du brachtest die Jedi um, dein Zuhause!", entgegnete Ahsoka.
Sie spürte den Konflikt in ihm.
„Anakin, ich brauche dich hier!", flehte sie ihn an.
Für einen kurzen Moment stockte Vader.
Dann jedoch sah sie die Wut in seinen Augen aufflammen.
„Du bist eine Lüge!"

Sie konnte ihn nicht mehr mit der Macht aufhalten.
Er rüttelte und strampelte so stark, dass sie ihn loslassen musste.
Direkt darauf holte er aus und schlug erneut nach ihr.
Jedes Mal wich sie zurück, doch das brachte sich auch immer näher zu dem Rand der Plattform.
Sie trat bereits über die Kante, als sie über ihre Schulter blickte und sah, dass unter ihr nur der Lavafluss und ein steiler Abhang war.

Vader kam wieder auf sie zu.
„Jetzt werde ich dich vernichten!"
Nun hatte ihm die dunkle Seite wieder die Kraft gegeben, die er brauchte.
Ihre Schwerter trafen sich und für einen kurzen Moment waren die Verhältnisse ausgeglichen.
Doch konnte Ahsoka der unbändigen Kraft nicht lange etwas entgegensetzen.

Er schlug ihr Schwert zur Seite und war für den letzten Hieb bereit.
In ihren Augen sah er nicht mehr das, was Skywalker einst beruhigt hatte.
Er sah nur noch einen Feind.
Auch Ahsoka hatte eingesehen, dass Anakin nicht mehr zu retten war und war bereit, aufzugeben. Sie schloss ihre Augen und gab sich ihrem Schicksal hin.

Doch in dem Moment, als die Klinge Vaders hinabrauschte, hörte Ahsoka das Surren eines weiteren Schwertes.
Sie öffnete die Augen und sah Obi-Wan, welcher mit seinem Schwert Vaders Angriff blockte.
„Wenn ich da noch ein Wörtchen mitzureden habe..."

War's End - Skywalker Academy PreludeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt