6. Der Patronus

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Ich ging auf die Suche nach Malfoy, doch fand ihn nicht. Er war nicht in der großen Halle, nicht im Innenhof und wenn er im Slytherin Gemeinschaftsraum war hatte ich Pech gehabt. Am Ende eines Flur sah ich Crabbe und Goyle die gerade Süßigkeiten untereinander aus tauschten.
Ich wollte nicht zu ihnen und sie fragen, aber sie waren meine letzte Hoffnung.
„Crabbe? Goyle? Wisst ihr vielleicht wo Malfoy ist?"
„Warum sollten wir dir das sagen?", fragte Crabbe höhnisch.
„Ihr wisst nicht wo er ist oder?"
Beide senkten leicht beschämt den Kopf und ließen ein unfreiwilliges und undeutliches „Nein" raus.
Ich verdrehte meine Augen und ging wieder. Wo könnte er nur sein?

Immer wenn ich nachdenken musste, setzte ich mich an den See. Er beruhigte mich und dort war eigentlich nie jemand, also konnte man da perfekt die schöne Ruhe genießen.
Aber als ich dort ankam war schon jemand dort. Ohne das Gesicht zu sehen wusste ich genau
wer es war. Draco Malfoy. Er saß auf einem quergelegten Baumstamm, schaute in Richtung Wasser und wirkte traurig. Ich ging zu ihm.
„Hey", sagte ich über seine Schultern hinaus.

Er drehte sich kurz etwas verwundert herum, schaute dann aber wieder auf das Wasser.
„Oh hey, hab nicht mit dir gerechnet"

„Du hast dein Zauberstab in Lupins Büro vergessen" ich setzte mich neben ihn und gab ihm den Stab.

„ Ja, ähm, danke"

„Was ist los?"

„Nichts, alles ist bestens", sagte er unglaubwürdig.

„Dein Patronus hat nicht funktioniert". Ich merkte leider etwas zu spät das es vielleicht nicht so mitfühlend rüber kam.

Er schwieg weiterhin.

„Weist du ich hab mit Lupin darüber geredet, er hat etwas gesagt was mich zum nachdenken brachte." Ich hielt kurz inne. „Um einen Patronus heraufzubeschwören muss man sich an seine schönste Erinnerung klammern. Er meinte es hätte bei dir nicht funktioniert.... weil du vielleicht keine Erinnerung hast. Keine schöne". Ich sah ihn an, so hatte ich ihn noch nie gesehen, so verletzt.
„Ich glaub das aber nicht, es muss eine geben"

„Du hast doch gesehen das es keine gibt. Keine die stark genug ist."

Da fiel es mir wieder ein. Die Worte von Lupin.
„Ich helf dir"

„Was?"

„Ich helf dir deine Erinnerung zu verstärken"

Er schaute weg.

„Ach komm schon, versuch es nur ein mal, bitte". Ich stand auf und versuchte ihn dazu zu bringen ihn von mir helfen zu lassen.

„Naschön", etwas unfreiwillig stellte er sich vor mich.

„Nun schließ deine Augen und suche nach der schönsten Erinnerung in deinem Leben."

Er schloss die Augen und nach kurzer Zeit fand er sie.

„Da, da ist sie", sagte ich „Gut jetzt spiel sie genau ab. Erinnere dich an jedes Detail."

„Und wie verstärke ich sie?", fragte er etwas ungeduldig.

„Keine Sorge lass mich das machen. Also hast du sie vor Augen"

Er nickte.

„Gut." Meine Stimme wurde leiser und ich ging näher auf ihn zu. Mir war nicht klar ob es funktionieren würde, was ich vorhatte, ich musste es einfach herausfinden.
Wir standen uns nun ganz nah.
Da er so groß war, musste ich mich auf die Zehenspitzen stellen. Ich atmete aufgeregt und Malfoy merkte nun wie nah uns wir eigentlich standen, doch er tat nichts, er lies es einfach geschehen.

Wir standen uns nun im Kussdistanz gegenüber. Ich kam ihm immer näher und ehe ich mich versah berührten sich uns zart unsere Lippen. Ich schloss meine Augen und aus diesem kleinen harmlosen Kuss wurde etwas Leidenschaftliches. Er hatte seine Arm um mich gelegt, in der Hand hatte er trotzdem noch den Zauberstab. Ich legte meine Hand in seinen Nacken, übte leichten Druck aus und zog damit sein Gesicht näher an meines.

Ich spürte noch nie solche Gefühle, wie die die bei diesem Kuss hochkamen.

Wir lösten uns voneinander. Unsere Augen waren noch geschlossen und wir atmeten laut.

„Probier es nochmal", flüsterte ich leicht. Und Malfoy sprach den Patronus-Zauber aus.
Ich schaute mich um.

„Sieh nur", sagte ich mit einem lächeln in meinem Gesicht.

Er öffnete seine Augen und sah das es funktionierte. Er hatte es geschafft. Er hatte seinen Patronus heraufbeschworen. Und die Form seines Patronus war ein Frettchen.

Ich lachte leicht. Er schloss sich mir an.

„Danke, Zelena", schaute mir diekt in die Augen.

Er hatte mich gerade beim Vornamen genant. Ich wurde vor Charme rot und mein lächeln verschwand.
„Wegen den Kusses, ich wollte nur", ich wurde unterbrochen.

„Ist schon in Ordnung, es hat ja funktioniert."

„Können wir vielleicht so tun als wäre der Kuss nie geschehen?"

Er nickte und lächelte.

Sein lächeln war so wunderschön.

Only you and me...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt