10. Alleine

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Er ist nicht bei mir, doch ich spüre seine Hand an meiner Wange. Ich höre sein leises flüstern in mein Ohr und ich fühle seine Lippen fest auf meinen.

Ich wachte auf, trotzdem war das Gefühl noch da, ich konnte immer noch nicht fassen was gestern alles geschehen war.
Ich schaute neben mich und sah auf die Uhr und merkte das es Zeit war aufzustehen.

„In einer halben Stunde sehe ich Draco wieder", sagte ich immer wieder zu mir.
Oh man, ich höre mich schon an wie so ein unnatürliches immer fröhliches Mädchen aus diesen Teenie-Filmen an.

Fertig angezogen und pünktlich, ging ich raus auf den Innenhof, zu der alten Eiche. Ich schaute noch kurz auf die Uhr, ich war um keine Minute zu spät, jetzt musste ich nur noch auf Draco warten.
Nach ungefähr 10 Minuten, wunderte ich mich so langsam wo abgeblieben ist. Aber ich dachte mir das er vielleicht einfach nur verschlafen hatte.

Nach einer weiteren halben Stunde, hatte ich mich dazu entschlossen nach ihm zu sehen. Also ging ich durch das gesamte Schloss.
Hogwarts war so riesig, eigentlich war es sinnlos durch die ganzen Gänge zu irren, wenn man hier jemand gezielt sucht, dann muss man schon wahnsinnig viel Geduld haben. Doch die hatte ich zu diesem Zeitpunkt nicht, deshalb ging ich zum dem Ort, an dem ein Gryffindor strengstes verboten war. Zum Slytherin-Gemeinschaftsraum.

Der Gemeinschaftsraum der Slytherins liegt ganz unten im Schloss, man könnte auch quasi sagen das diese Teile die Katakomben von Hogwarts sind.

Gerade als ich zu dem Eingang gehen wollte, hörte ich wie dir Tür zu Gemeinschaftsraum sich öffnete, also versteckte ich mich hinter einer breiten Säule um zu sehen wer es ist.

Es kam jemand aus der Tür und zuerst Dachte ich es ist Draco aber ich merkte schnell das ich mich geirrt hatte. Die Tür fiel wieder zu und bei dem lauten knall zuckte ich zusammen.

Ich wusste nicht was ich tuen sollte. Hätte ich nochmal zum Treffpunkt gehen sollen, hätte ich hier warten sollen und hoffen das ich irgendwie das Passwort heraus kriege um dann rein zu gehen und nach Draco zu sehen?
Dann entschied ich mich etwas zu tuen was mir einerseits Gewissheit gegeben würde, aber andererseits müsste ich dazu mit Professor Snape reden.
Zaubertränke war zwar eins von meinen Lieblingsfächern gewesen, doch hatte ich schon immer etwas Angst vor ihm gehabt, denn er kann sehr düster und einschüchternd rüberkommen.
Ich biss die Zähne zusammen und machte mich dann auf zu Snapes Büro. Es war nicht weit entfernt von dem Gemeinschaftsraum gewesen, es lag sogar erschreckend nah. Ich meine, Professor McGonagalls Büro war auch nicht so nah an unserem.

Die Tür zu seinem Büro war aus sehr dunkelten Holz und die Scharniere genau wie das Schlüsselloch waren alt  und verrostet.
Ich atmete noch einmal durch und klopfte dreimal auf die schon leicht verfallene Tür, wartete kurz bis mich eine düstere und kalte Stimme herein bat.
Mit unfreiwilligen Schritten betrat ich das Büro, welsches voller alter Bücher, Kräuter sowie zahlreiche weitere Zutaten für Zaubertränke vollstand.
„P-Professor Snape?", fragte ich sehr unsicher.

Er beachtete mich nicht, er hielt es für notwendiger weiter in ein Buch reinzuschauen. Trotzdem antwortete er mir.
„Miss Blanchard, was führt sie hier runter?"

„Ich äh, also ich wollte sie fragen ob sie wissen vielleicht wo D-Draco ist"

„Warum wollen sie das denn wissen?"

„Na-ja wir waren verabredet u-und er ist nicht gekommen"

„Haben Sie vielleicht mal in Erwägung gezogen das er mit Absicht nicht da ist?", er blickte nun ernst von seinem Buch zu mir hoch.

„U-um ehrlich zu sein, nein, Sir aber.."

„Tut mir Leid Miss Blanchard, ich weis nicht wo Mr.Malfoy ist"

„Oh ähm ok, danke für ihre Zeit", ich drehte mich herum und wollte gerade den Raum verlassen als er mich stoppte.

„Vielleicht weis ich ja nicht wo er sich gerade befindet, ich weis nur das sie hier falsch suchen"

Ich schaute wieder in Richtung von Snape, „Entschuldigen Sie Sir, aber was meinen Sie damit?"

„Damit meine Ich das Mr.Malfoy das Schloss noch am gestrigen Abend verlassen hat"

Ich war geschockt, nur wollte ich mir es nicht anmerken lassen, also versuchte ich so schnell wie möglich sein Büro zu verlassen.

Als ich endlich da raus war, konnte ich es immer noch nicht fassen. Draco war wirklich gegangen, einfach so, er hatte sich noch nicht mal die Zeit gelassen mir in irgendeiner Weise Bescheid zu geben.

Ich wollte hier raus, ich musste ins freie denn die kalten Steinwände kamen immer näher auf mich zu.

Draußen an der frischen Luft, konnte ich mich etwas besser konzentrieren trotzdem schwirrten mir immer noch tausende Gedanken durch den Kopf.

Vielleicht hatte er doch eine Nachricht geschickt, nur sie ist bei mir noch nicht angekommen. Vielleicht hat er ja eine Eule aufgefordert mir einen Brief zu bringen und sie ist einfach nicht durch gekommen weil es so viel geschneit hat.
Ich klammerte mich an diese Hoffnung und wartete einfach bis mich die Nachricht erreichen würde.

Ich hatte nur Angst das es wahr ist, das er mich einfach so verlassen hat.

Only you and me...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt