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Woran er sich jedoch noch nicht gewöhnt hat, ist das ständige Erbrechen. Betonung auf ständig. Es war jetzt über eine Woche her, seit er den Inhalt seines Magens zum ersten Mal in das Waschbecken des Badezimmers im Untergeschoss geleert hat aber es wird nur schlimmer. Es fühlt sich so an, als ob jedes mal, wenn er sich übergibt, ein weiterer Ziegelstein in seinen Magen kriecht, während seine Kehle höllisch brennt. Schließlich gibt er auf und schleppt eine Decke und Kissen in das Badezimmer, welches er sich mit Harry teilt und campt in der Badewanne.

Als Harry ihn dort findet, eingerollt in seiner Decke in der Wanne, im Halbschlaf und ein wenig am sabbern, macht er zwei Dinge: Zuerst lacht er. Dann gabelt er Louis auf und bevor dieser überhaupt protestieren konnte, war er schon in dieser verdammten Arztpraxis. Harry's Finger zeichnen Muster auf Louis' Handrücken, aber Louis ist noch viel übler als in seiner Badewanne.

Aber da ist nichts. Der Arzt überprüft seine Vitalwerte, er fragt ihn über seine Symptome, sagt ihm, er soll sich viel ausruhen, viel Flüssigkeit trinken und vielleicht ein paar Kopfschmerztabletten nehmen. Das wars.

Louis starrt auf dem Weg nach Hause fast ein Loch in Harry's Kopf.

Es sind vier Tage vergangen, in denen er die Anweisungen des Arztes genau folgte, aber der Schmerz in Louis' Kopf ist schlimmer als jemals zuvor und es ist als würde sein Gehirn bald aus seinen Ohren laufen. Harry wusste nicht ob er lachen oder weinen sollte aber trotzdem kümmert er sich um Louis und sagt ihm „Komm Baby lass mich dir helfen" und massiert Louis' Kopf sanft mit seine Fingern. Es hilft mehr als Louis zugeben würde, aber in der Sekunde in der Harry's Finger weg sind, scheint sich der Schmerz zu verdreifachen, so extrem, dass er manchmal Sterne sieht.

"Ich werde dir morgen einen neuen Arzttermin machen" murmelt Harry später an diesem Abend als sie beide kuschelnd unter der Decke liegen. Sie schauen, wie lange sie es aufschieben können bis Harry nachgibt und ihnen endlich Essen macht. "Ich hasse es dich so zu sehen."

"Ich auch" grummelt Louis, versteckt sein Gesicht im Kissen und versucht die Tränen zu ignorieren, die ihm aus den Augen fallen, weil es so fucking weh tut und egal wie viel Tylenol er nimmt, es hört nie auf und er hatte noch nie einen so starken Schmerz über einen so langen Zeitraum gerspürt und er will nur, dass es aufhört.

"Willst du, dass ich uns jetzt Abendessen machen?" schlägt Harry vor, als er sich auf seine Ellbogen stützt. Seine Haare fallen vor seine Augen und das, was Louis sah, brachte ihm zum grinsen, er schüttelt seinen Kopf ein wenig aber nur so, dass es nicht all zu fest weh tut.

"In ein paar Minuten", sagt er und schlägt Harry's Ellbogen unter ihm weg, so, dass er wieder zurück aufs Bett fällt. "Aber bleib noch ein bisschen hier."

Ein paar Minuten wurden zu etwa einer halben Stunde, in welcher Louis nicht wirklich bei Bewusstsein ist, während Harry sich von hinten an ihn kuschelt. Dann, ohne Vorwarnung sagt er:"Ich werde uns jetzt Abendessen machen, Boo" und bevor Louis etwas dagegen sagen konnte war er schon weg und Louis war wieder kalt und allein.

Der Schmerz in seinem Kopf war immer noch da, aber hat ein wenig nachgelassen, so steht er sehr, sehr langsam auf und folgt Harry runter in die Küche und findet ihn in den Schubladen rumwühlen, irgendetwas suchen. Sein Gesicht erhellt bezaubernd als er den silber glänzenden Topf fand welcher er gesucht hatte und er setzt ihn auf den Herd und fingert an den Knöpfen herum, bevor er Louis' Anwesenheit bemerkt.

"Du solltest dich ausruhen," sagt er nur und es sollte sich auffordernd anhören aber er ist Harryl und am Ende hört es sich eher wie ein Vorschlag an. Louis schüttelt seinen Kopf - oops, zu schnell, er zuckt zusammen als ihn eine Welle von Schmerz in den Kopf schießt und er stolpert vorwärts in Harry's Arme.

"Ich will bei dir bleiben und deine ausgezeichneten kulinarischen Fähigkeiten aufgreifen," murmelt er in Harry's Shirt, er streckt seine untere Lippe raus zu einem Schmollmund und er wusste, dass Harry zu dem nicht nein sagen kann.

Er hatte Recht. Harry grinst wie immer liebevoll, er streckt seine Hand aus, um abwesend ein paar Strähnen aus seinem Gesicht zu streichen. "Okay. Jetzt muss der kulinarische Meister aufs Klo." Er wirft Louis einen schrecklich albernden Blick zu, bevor er auf komischste Weise den Gang runter läuft und Louis kann sein Kichern nicht zurück halten, weil er liebt Harry, er kann sich nicht vorstellen jemanden auch nur halb so viel zu lieben wie er Harry liebt.

Er wirft einen Blick in den Topf und findet diesen leer vor, er lehnt gegen die Küchentheke, nimmt eine lächerliche Pose ein und wartet darauf das Harry zurück kommt.

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Hope you like it (;

Hoping this cold blue water scrubs me clean and spits me out again GermanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt