15

1.8K 153 8
                                    


Louis beendet seinen Brief an Harry am nächsten Morgen, während Harry ihm Eier macht, obwohl sein Magen einen Knoten hat und er bezweifelt, dass er viel essen kann. Er beendet den Brief mit einem eleganten Schnörkel, bevor er seinen Stift weglegt. Es liegt ein Hauch von Entschlossenheit in der Luft, als er den Brief fein säuberlich faltet und in den leeren Umschlag steckt, den er vor sich liegen hat, den, nach dem er Harry die ganze Wohnung durchsuchen ließ.

Er stellt sicher, dass er die ganze Zeit, in der er den Umschlag ableckt, absichtlich Augenkontakt mit Harry hält - er weiß, wenn er zu viel leckt, kann der Umschlag nicht mehr versiegelt werden. Er kritzelt etwas schnell auf die Vorderseite des Briefes, zu schnell damit Harry es anschauen kann, und schiebt in die Tasche seines Sweatshirts.

"Darf ich ihn lesen?", fragt Harry von dort aus, wo er am Herd steht, mit nacktem Oberkörper und tief sitzender Pyjamahose, während er sich darauf konzentriert, den brutzelnden Speck in der Pfanne vor ihm zu braten.

"Nein", sagt Louis einfach, plötzlich fühlt er sich sehr müde, hauptsächlich wegen dem Krebs und allem aber auch, weil er dieses Gespräch nicht haben will.

Harry runzelt die Stirn, dreht sich zu ihm um und kneift die Augen zusammen, in einer Hand hält er immernoch den Spachtel. "Du sagtest, er sei für mich."

"Er ist für dich. Aber du darfst ihn noch nicht jetzt lesen."

"Wann darf ich ihn lesen?"

"uhm - also danach.", murmelt Louis, er fühlt sich in seinem Stuhl unwohl, als er Harry's Blicke auf sich spürt. Er hört, wie der Herd ausgeschaltet wird, der Pfannenwender zurück auf den Tresen gelegt wird und wie sich Harry's Schritte nähern und er kneift die Augen fest zu, weil er jetzt wirklich dieses Gespräch nicht haben will.

"Nach was, Lou?", fragt Harry, seine Stimme gefährlich tief.

"Du weist was." Es kommt schärfer rüber, als er beabsichtigt hat. Er kann nichts dafür. Sein Kopf fängt an brummen und er kämpft gegen den Drang an, seine Augen wieder zu schließen.

"Lou." Seine Stimme ist jetzt sanft, wässerig, als würde er bald weinen; Louis kann sich nicht dazu bringen, ihm in die Augen zu schauen. Beide weinten oft in letzter Zeit. Louis hasst es.

"Ich.. wo-", stottert Louis, findet die Worte nicht, die er sucht. "Ich wollte dir etwas geben. Von mir. Etwas, was ich bin... irgendwie. So, dass du etwas hast wenn... ehm. Wenn ich nicht mehr ich bin." Er reibt sich mit der Hand übers Auge, jetzt ist seine Hand nass. Er weis nicht, wann er angefangen hat zu weinen und er ist sich ziemlich sicher das Harry auch weint, also kann er nicht aufhören.

"Oh, Lou.", flüstert er, und er sucht nach seinem Mund aber küsst am Ende eher seinen Wangenknochen. "Okay", sagt er endlich, er sieht niedergeschlagen aus. "Ich warte bis ich ihn lese bis... danach." Sein Gesichtsausdruck tut Louis' Herz weh. Er versteht jetzt die Frustration, Traurigkeit und das ist alles, was er wollte aber jetzt will Louis einfach nur wegkommen.

Bald, denkt er. Bald.

------

This shit breaks my heart... again.

Hoping this cold blue water scrubs me clean and spits me out again GermanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt