Das große Feuer

257 7 0
                                    

*Blooms pos.*

Alles schreit, alles weint, alles qualmt. Meine Sicht wird schwächer. Ich muss es einfach schaffen. Die Winx liegen weit hinter mir. Weit hinter mir, ich konnte es nicht riskieren sie mitzunehmen, denn es ist eine Sache zwischen uns beiden. Und ich weiß auch, was alles passieren wird und wenn es heute mein Ende sein sollte, dann ist das so, aber ich muss versuchen ihn umzustimmen, nur so kann ich auch andere Leben retten. Ich weiß, dass das kein Spaß mehr ist, es geht um Leben und Tod und einer von und beiden wird sterben. Es ist unser Schicksal und dem kann keiner entkommen. Doch er hat es übertrieben. Er hat alle da mit reingezogen. Alle Feen, Spezialisten und Lehrer kämpfen um ihr Leben. Doch anders als in meinem Traum, hat jeder es geschafft, ich habe mitgeholfen und bin die Letzte hier. Sie sind zwar schwer verletzt, aber sie leben und das ist alles was zählt. Ich kämpfe mich immer weiter durch die brennenden Flure, durch das Leid, durch das Feuer. Ich spüre ihn. Ich weiß, was er will. Der Sauerstoffmangel steigt mir in den Kopf, aber ich versuche stark zu bleiben. Und ich schaffe es auch, denn der Gedanke, die innere Wut verleihen mir besondere Kräfte. Ich kann es schaffen, ich werde es schaffen. Ich muss es schaffen.

Endlich sehe ich ihn. Doch eine gewaltige Flamme trennt uns, die letzte Hürde. Ich springe durch und feuer auf ihn los. Feuerbälle, Drachenzorn, alles. Wir kämpfen im brennenden Alfea. Doch ich weiß, dass alle Schüler sich dem Ausgang nähern, wir sind weit weg von ihm, doch leider sind hinter und vor uns ist nur noch Schutt und Asche. Das hat er zu verantworten . Dabei dachte ich, nein ich habe es gehofft, gehofft, dass er doch kein Monster ist. Ich dachte, er würde sich ändern können, ich dachte ich könnte ihn ändern. Und diese Gedanken behalte ich auch bei, auch wenn alles verloren zu sein scheint. 

Unser Kampf wird für mich immer anstrengender. Sein Feuer schwächt mich und ihn beschützt es. Das ist doch eine Überlegung wert. Ich erschaffe einen Feuerkreis um uns. Jetzt habe ich auch einen kleinen Schutz. Und er wird auch geschwächt. Doch nun gerät alles aus dem Ruder. Er packt mich an der Kehle und will, dass ich aufgebe, doch nicht mit mir, wenn ich sterbe, dann Ehrenvoll und nicht, weil ich aufgegeben habe. ,,Du bist ein dreckiger Mörder!" rutscht mir raus, genau wie im Traum, dabei wollte ich das doch gar nicht sagen, wie konnte ich nur. ,,Nimm das zurück du kleines Miststück. Du weißt überhaupt nichts von mir!" Er schubst mich und ich fliege durch eine Scheibe.

Am Boden keuche ich auf und krümme mich vor Schmerzen. Überall blute ich, überall ist mein Blut, doch es ist nichts ernstes. Doch er kommt auf mich zu und tritt mich in meine Seite, wodurch ich über den Boden rutsche und mit meinem Kopf an einer Kante zusammenstoße. Sofort blutet auch er. Er kommt wieder auf mich zu. ,,Du weißt gar nichts von mir! Denkst du, dass macht mir Spaß? Man kann seinem Schicksal nicht entkommen, auch wenn man es versucht. Wir können nicht wegrennen, wir sind Gefangen in ihnen. Ich habe es versucht, doch es ist, als würde ich gelenkt werden, ich habe keine Kontrolle, ich kann es nicht aufhalten, egal wie sehr ich es versuche, es geht nicht, ich will das doch selber nicht!" ,,W-was meinst du?" frage ich zittrig. ,,Du weißt was ich meine." sagt er und schaut zu Boden. ,,Wir können fliehen, wir können unser Schicksal selbst bestimmen, es selbst verändern. Zusammen können wir diesen Alptraum besiegen." ,,Nein es ist unsere Bestimmung!" schreit er. ,,Ich gebe nicht auf. Wir wissen, wie kämpferisch wir sind. Zusammen schaffen wir das. Denn du weißt wie stark wir zusammen sind. Unschlagbar. Trotzen wir dem Schicksal und erschaffen unser eigenes. Wir wissen beide, dass wir nicht gegeneinander kämpfen wollen. Hören wir auf damit, es bringt nichts." ,,Ich wünschte es wäre so leicht. Damals habe ich so gedacht, als es hieß, ich solle Domino zerstören, weil es meine Bestimmung wäre, doch egal wie stark ich war, du kennst die Geschichte. Ich muss mein Werk beenden. So sehr ich es auch nicht will. Ich wünschte, es wäre so leicht aber das Leben ist kein Ponnyhof. Ich kann mich nicht wehren, sie kontrollieren mich." ,,Denkst du es wäre je einer für mich gewesen. Egal wie sehr wir kämpfen müssen, zusammen schaffen wir das!"

Alle geht so schnell wir reden weiter, er will es nicht, ich sehe das Leid in seinen Augen. Doch dann passiert es. Ich rutsche auf einer Scherbe aus und falle auf den Boden. Noch spüre ich nichts, da ich sowieso Schmerzen habe. Doch als ich aufstehe, kippe ich nach vorne und Valtor fängt mich auf. Er legt mich sanft auf den Boden. Er ist blutverschmiert. Ich habe eine größere Scherbe in meiner Seite. Sie steckt fest in mir drinnen und mein Körper ist voller Blut. Der Boden ist voller Blut. Er ist voller Blut. Und es ist alles mein Blut.

Behutsam greift er nach der Scherbe und zieht sie mir einfach raus, wodurch er sich einen tiefen Schnitt in seiner Hand zufügt, denn seine Handschuhe trägt er nicht. Das Blut tropft, strömt aus meiner Wunde. Schwach und mit Tränen schaue ich ihn in seine Augen. Er hat eine kleine Träne im Auge. ,,Es tut mir leid." flüstert er. Ich greife mit letzter Kraft nach seiner Hand und drücke diese. Wie gebannt schauen wir uns ein letztes Mal gemeinsam in unsere Augen. Er streicht mir Strähnen hinter mein Ohr. Seine Augen sind das letzte was ich sehen. ,,Ich werde dich nie vergessen, es war nicht deine Schuld...ich...ich li..." meine Augen fallen zu. 

*Valtors pos.*

Wie angewurzelt stehe ich einfach nur da. In meinem Gesicht klebt Blut, ihr Blut. In meiner Hand halte ich ihre Herzkette, die die ich ihr immer abreißen wollte und es nun getan habe. Schreie, laute Schreie vernehme ich. Panik, Angst und Schmerz liegt in der Luft. Und in dem ganzen Chaos liegt sie und keiner kann sie mehr retten. Meine Sicht ist beeinträchtigt, beeinträchtigt durch die lodernden Flammen, das Feuer, welches Alfea komplett in seinem Griff hat. Mein Feuer, Feuer indem zahlreiche Feen liegen und um ihr Leben kämpfen. Doch sie, sie kann nicht mehr kämpfen. Sie ist tot, tot durch mich. Sie starb durch meine Hand. Überall klebt ihr Blut an mir. Ihr rotes warmes Blut. Ich sehe ihren toten, leblosen Körper noch direkt vor mir. Wie sie dort liegt und ihr Atem aufhört, ihr Herz nicht mehr schlägt und ihr Blut langsam aus ihr fließt. Selbst tot ist sie noch wunderschön.

Ich kann meinen Blick nicht abwenden. Die Schreie verfolgen mich, das Weinen. Ich habe gewonnen, doch kann ich mich nicht freuen. Wie auch, wenn der Preis so hoch war. Ich wünschte ich könnte alles rückgängig machen, doch es war meine Bestimmung und es war ihre zu sterben. Einen Heldentod. Eine Legende die stirbt, durch die Hand, durch die viele gestorben sind, mit darunter ihre Eltern. Sie, mit der ich meine Kräfte teile. Und jetzt liegt sie tot im Feuer. Aber bis auf das sie dreckig wird, passiert ihr nichts, nichts denn das Feuer beschützt sie, es respektiert sie, doch sie ist tot. Die Prinzessin von Domino ist tot. Plötzlich höre ich die Schreie der Winx. Wie konnte ich sie einfach da liegen lassen? Was wollte sie mir mit ihrem letzten Atemzug noch sagen? 

Einige Minuten später kommen sie benommen aus Alfea. Sie haben gerade so überlebt. Plötzlich kommt Sky rausgerannt. Er konnte Bloom nicht mehr erreichen, nicht mehr finden. Sie liegt doch da, warum holt er sie nicht? Das Feuer wird sie zwar nicht verbrennen, aber trotzdem. Was wenn ich sie doch noch retten kann? Aber, wenn ich es jetzt mache, es wird nichts daran ändern, dass sie irgendwann durch meine Hand sterben wird. Plötzlich kommen Bilder in meinen Kopf, Bilder von ihr. Ich muss es versuchen, sie hat Recht, wir können es zusammen schaffen. So schleiche ich mich in die brennende Schule. 

Dort betrachte ich mein Werk immer weiter, meinen Sieg, doch für welchen Preis? Ich habe sie verloren, die die mir alles bedeutet. Meine Klarheit, mein Feuer, meine Liebe, mein Leben. Nein so darf ich nicht denken, ich werde sie retten. 

Es dauert nicht lange und ich bin bei ihr. Ihr rotes Haar liegt um ihren Kopf, ihr Blut überall, ihre Haut blass. Es darf nicht vorbei sein. Ich knie mich neben sie, ich beende das Feuer, nur um uns lasse ich es, um uns zu schützen. Ihr Puls, sie hat noch Puls, zwar sehr sehr schwach, aber noch lebt sie. Ich lege meine Hand auf ihre Wunde, doch in dem Moment hört ihr Herz auf zu schlagen. Ich beeile mich und versuche sie zu heilen und tatsächlich, ihr Herz beginnt wieder zu schlagen, ihre große Wunde verschwindet. Sie ist noch schwer verletzt, doch meine Magie, repariert sie immer mehr. Alle Wunden sind weg. Doch sie ist sehr schwach, diese Erfahrung wird sie noch länger schwächen, aber sie lebt. In dem Moment öffnet sie ihre Augen und sie strahlen mich an. ,,W-was..." flüstert sie. ,,Alles wird gut, vertrau mir Prinzessin, wir trotzen dem Schicksal, ruh dich aus, wenn du wieder fit bist, dann reden wir." Sie lächelt kurz und wird dann bewusstlos. Ich höre die Winx kommen. Zeit zu gehen, den Rest schaffen sie, ich werde sie im Auge behalten und wenn es soweit ist, werde ich mit ihr reden. 

Und was sagt ihr? 

Schicksal Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt