Kapitel 4

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Zwei Wochen Später

Durch eine Starkes krachen an der Buckseite werde ich aus dem Schlaf, Wortwörtlich, geschleudert. In den Dünnen Decken verwickelt lande ich auf dem Boden. Der Schock sitzt mir in den Knochen. Ein Moment verstreicht, in dem ich mich erst wieder orientieren muss. Ich richte mich auf und versuche über Claras restliches Gepäck zu kommen. Als ich die Tür öffne kommen mir laute Schreie entgegen. Was ist dort oben los? Sind wir irgendwo reingefahren? Schwankend laufe ich zu Claras Tür. Sie ist angelehnt. Als ich hinein spähe sehe ich sie in einer Ecke Hocken während sie mich mit verschreckten aufgerissenen Augen anschaut. „bleib hier und verhalten sie sich ruhig." Während sie mir noch leicht zu nickt laufe ich schon aus der Tür raus. Die Schreie, die von oben kommen sind ohrenbetäubend laut. Durch das Schwanken des Schiffs komme ich nicht gerade schnell voran. Auf dem gang kommen mir keine Männer entgegen sie sind komplett leer. Warum sind alle oben? Plötzlich höre ich etwas, wie wenn Metall auf Metall schlägt. Langsam realisierend das es sich dabei um Schwerter hiebe handeln könnte laufe ich weiter in Richtung Deck. Ich kann nicht mit der Ungewissheit unten bleiben. Ich muss wissen was hier los ist. Ein Zittern welches sich durch meinen gesamten Körper zieht. Nur so kann ich in Worte Fassen wie es sich anfühlt diese Art der Angst zu empfinden. Schwankend komme ich bei den Treppen an. Plötzlich fliegt ein im Mondschein leuchtender Gegenstand auf mich zu. Ich kann gerade noch rechtzeitig erkenn was es ist und Ausweichen. Der Säbel steckt nun nur noch ein Paar schritte von mir entfernt im Dielenboden. Zitternd greife ich danach. Ich brauche irgendwas, um mich zu verteidigen. Der Säbel steckt echt fest in den Planken. Ich ziehe mit beiden Händen und all meiner Kraft. Es Fängt an sich leicht zu bewegen. Ein Hochgefühl rauscht durch meine Venen. Ich kann es nicht fassen. Nach al den Strapazen der letzten Jahre passiert mir endlich etwas Gutes. Dur dieses Gefühl kann ich die restliche kraft aufbringen, um Den Säbel aus den Dielen zu ziehen. Schwer liegt dieser nun Details aus, wie den Knauf des Griffes der wie Totenkopfschädel aussieht. Die Klinge an sich sieht schon alt aus. Für meine Verwendungszwecke reicht es jedoch noch vollkommen aus. Schwankend und den Säbel in beiden Händen hoch erhoben festhaltend laufe ich die Treppe hinauf. Oben weht mir ein eiskalter Wind die Haare ins Gesicht. Meine Augen können den Anblick aufnehmen, doch in meinem Kopf kommt es mir alles zu viel vor. Bruchstückhaft nehme ich wahr, wie die Crew des Schiffes gegen Männer kämpfen, die aussehen wie Piraten. Das kann doch nur eine Illusion sein. Oder? Warum gerade dieses Schiff? Furcht kriecht sich meinem Rücken hinauf. Es ist als würden tausende Ameisen über ihn rüber krabbeln. Ich kann mich nicht mehr bewegen, meine Glieder sind wie festgefroren. Aus dem Augenwinkel sehe ich wie einige der Piraten auf mich aufmerksam werden. Bitte nur das nicht. Warum bin ich nach oben aufs Deck gegangen?! Hätte ich mich nicht bei Clara verstecken können? Es dauerte bis ich etwas realisierte. Oh nein, Clara! Mit zitternden Armen versuche ich das Stück Stahl in meinen Händen zu heben. Es war schwer. Langsam kommen die Männer auf mich zu. Während ich zurückweiche, verfangen sich meine Schuhe mit dem Rock des Kleides. Ein dumpfer Schmerz brennt an meinem Hintern. Ich bin hingefallen. Wie soll ich denn jetzt auch nur die geringste Chance gegen diese Männer haben? Durch die Wucht des Aufschlages komme ich auch mit meinem Kopf leicht auf. Ich rolle mich mit dröhnenden Kopfschmerzen auf den Bauch. Der Kampf hat aufgehört. Schmutzige und stinkende Männer sehen, in einem Kreis aufgestellt, um mich herab. Tiefes schmieriges unangenehmes Lachen grölt von einer Seite des Kreises. Sie schreien mir spöttische Wörter zu. „Die Kleine kann nicht laufen!" „Der Kapitän wird sich freuen!" „Steh endlich auf, du Weib!" Genau das versuche ich nun auch. Knieend erhebe ich mich langsam. Der Griff um den Schwertknauf hat sich nicht gemindert. Verbissen halte ich ihn fest. Er ist meine einzige Chance zu entkommen und Clara zu beschützen. Das Schiff schwankt stark. Taumelnd versuche ich das eben verlorene Gleichgewicht wieder zu bekommen. Die Meute um mich herum lacht immer lauter. Ich spüre einen dumpfen Schmerz am Kopf, im Schläfenbereich. Mein Sichtfeld wird an den Rändern schwärzer. Bevor mich die Dunkelheit verschluckt, sehe ich noch Schuhspitzen auf mich zulaufen. Ohne es zu merken muss ich auf den Boden gefallen sein. Die Schuhe stoppen kurz vor mir. Ich höre noch sein Lachen, dann ist alles dunkel.

von piraten entführtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt