Kapitel 5

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Ein ruhiges Schaukeln weckt mich auf. War das alles nur ein Traum? Langsam versuche ich meine Augen zu öffnen, doch die stechenden Kopfschmerzen, die sofort in meinen Kopf dringen belehren mich eines Besseren. Mit geschlossenen Liedern versuche ich mich an den gestrigen Abend zu denken. Einzelne abschnitte blitzen in meinem Gedächtnis auf. Die Piraten. Das Gelächter. Die schreckliche Schmach als ich auf dem Boden lag. Ich kann nicht mehr meine Kopfschmerzen werden immer schlimmer. Heiße Tränen versuchen sich zwischen meinen Liedern hindurch zu drängen. Ich kann sie nicht mehr zurückhalten sie laufen einfach hinunter, wie ein stetig fließender Strom. Mit dem Beißen auf meine Lippen unterdrücke ich die lauten schluchtser die versuchen tief aus meiner Brust zu dringen. Ich möchte keine lauten Geräusche von mir geben. Die Angst das mich jemand von den Piraten kommen und mich wach entdecken könnte sitzt zu tief als sie zu nicht zu beachten. Langsam versuche ich erneut meine Augen zu öffnen. Es ist immer noch schwer, doch diesmal halte ich durch so dass sich meine Augen an das licht welches wie ich erkennen kann durch ein Bullauge zu dringen scheint mich nicht mehr so stark stört. Sobald ich mich besser an das licht gewöhnt habe schaue ich mich genauer im raum um. Es ist kein größer raum noch dazu ein kleiner. Wie ich jetzt bemerke liege ich auf einer Matratze, die nicht gerade angenehm zu riechen scheint. Bedeckt werde ich von einer dünnen decke aus Stoff. Glücklich realisiere ich das mein Kleid noch immer an Ort und stelle sitzt und ich mich nirgends wund fühle besonders nicht in meinem intimen Bereich. Die Erleichterung, die mich darauf durchfährt, ist groß doch leider von kurzer Dauer. Was haben sie mit mir vor? Meine Gedanken sind träger als ich es am Anfang vermutet hätte. Normalerweise hätte ich schon längst über einen plan nachgedacht, wie ich hier entkommen könnte. Wie der stelle ich mir die frage die ich mir vor meiner Bewusstlosigkeit gestellt habe. Warum wir? Der Boden schaukelt und durch das kleine Fenster kann ich Möwen und das Rauschen von wellen hören. Ich bin immer noch auf einem Schiff. Dies ist mein letzter Gedanke, bevor mich wieder die dunkle Masse des Schlafs einhüllen kann.

Meine Gedanken sind genauso träge als ich aufwache wie als ich eingeschlafen bin. Ich tue so als würde ich schlafen. In die decke eingerollt liege ich auf dieser schmutzigen matte unter dieser übelriechenden dünnen decke und kann nicht aufhören zu zittern. Das eisige Gefühl welches zu meinem frieren führt, kommt aber nicht nur von der kälte an sich, sondern auch von der Angst, die mir tief in den Knochen sitzt. Also sitze ich dort und versuche irgendwelche schritte durch die Tür zu hören. Doch da kommen keine. Keine Schritte, stimmen oder sonst irgendwelche Geräusche, die man normalerweise auf einem Schiff geben sollte. Stille.

Ich bemerke, wie am Rande wieder die sonne untergeht. Wie lange war ich wohl bewusstlos? Ich höre wie sich langsam schritte nähern. Das erste Geräusch, welches ich, seit ich aufgewacht bin höre. Er ist ein Geräusch, welches nicht vom Meer herkommt, sondern von der anderen Seite der Tür. Es fühlt sich greifbar an, nicht wie die Hoffnung auf Rettung, die noch in den hintersten winkeln meines Bewusstseins verweilt. Mit einem lauten krachen öffnet sich die Tür schwungvoll nach innen. Ich drücke mich mit meinem rücken in eine ecke und presse die dünne Decke an meine Brust. Im Türrahmen steht ein großer Mann, der mich mit einem neutralen Ausdruck im Gesicht anguckt. Hinter ihm steht ein eher kleiner Mann. Dieser hat ein schmieriges hinterhältiges lächeln auf den Lippen. Schauer rauschen meine Wirbelsäule herunter. Der kleine man lacht und sag darauf hin etwas was mir noch mehr sorge macht. „Der Kaptein will dich sehen." Darauf hin lacht er wieder gehässig und sagt dem großen Kerl er soll mir aufhelfen. Ich wehre mich so gut ich kann doch der große Kerl schleift mich einfach aus der Kammer in der ich war heraus.

von piraten entführtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt