Langsam hatte ich diesmal den Weg nach Hause bestritten, zu viele Gedanken wühlten mich auf.
Das war Jimin gewesen, mein Jimin.
Ich musste unerkannt bleiben so lange es ging... Nur um noch ein wenig bei ihm zu sein.Ich konnte Menschen nicht leiden, ja, ich fürchtete mich gar vor ihnen.
Aber Jimin war anders. Vor ihm war ich nie jemand anderes gewesen, als ich selbst.Ein miefiger Geruch kam mir entgegen, als ich meine Haustür öffnete. Die Wohnung war schön warm und auch relativ teuer gewesen, da ich dank meines früheren Lebens als BTS-Member immer noch keinen Mangel leiden musste. Der Korridor war lang und überall hingen diese Bilder. Diese Bilder mit den anderen sechs Jungs. Ein Flur voller Erinnerungen von Menschen, die ich nicht vergessen konnte.
Schnell lief ich zum Fenster und ein frischer Duft durchzog den Flur, sowie das Wohnzimmer. Ich beschloss mir noch schnell eine Pizza in den Ofen zu schieben, also zielte ich den Weg in die Küche an.Ich checkte auch meinen YouTube- account, auf dem ich die ganzen Songs meiner selbst veröffentlichte. Es ließen immer mehr Leute von mir ab.. Zu Beginn meiner Solo-Karriere hatten alle noch gehofft es würde ein BTS-Comeback geben. Aber das gab es nie. Sie verloren das Interesse, was auch daran lag, das ich nie an irgendwelchen Idol-Events teilnahm.
Wieso es nie einen Comeback gab?
Wir hatten es nie verraten.
Die Öffentlichkeit hatte keinen blassen Schimmer, was damals wirklich geschah.
Würde sie es denn jemals erfahren? Oder überhaupt erfahren wollen?Mir war bewusst, dass unsere treuen ARMYs etwas besseres verdient hatten, als diese mysteriöse Auflösung der Band. Mir tat es leid. Für sie alle. Und doch war es irgendwie meine Schuld.
Mit diesen Gedanken schlenderte ich mein Bett an, nachdem die Pizza gegessen war.♬♩♪♩ ♩♪♩♬
Wieder streifte die Dunkelheit meinen Nacken, eine erneute Nacht war angebrochen.
Schon seit einer Weile befand ich mich nun am Rand der Wiese, wartend, aber nicht empfangend.Wo war Jimin? Hatte er nicht "bis morgen" gesagt? Frustriert bließ ich Luft aus und beobachtete, wie sie sich ihren Weg durch die kühle Luft bahnte und eine kleine Wolke bildete.
Plötzlich vernahm ich Stimmen und wie gebannt wuchsen meine Ohren. Ich verstand nichts, aber war mir ziemlich sicher, dass es Jimin war.
Schnell duckte ich mich weg, denn am Rande der Wiese standen Büsche, welche als perfekte Tarnung dienten.
Die zwei erwachsenen Männer kamen näher.
Der eine war Jimin, ganz klar. Aber in Gesellschaft?
Es war mir ein Rätsel.Ich spitzte meine Ohren noch ein wenig mehr und stellte sicher, dass ich kein Geräusch machen würde, als die beiden Männer etwas entfernter von mir plötzlich stehen blieben.
"Hast du ihn gefunden??", der fremde Mann sprach fließendes koreanisch, mit einer tiefen, männlichen Stimme.
"Nein. Ich hab keine Ahnung, wo er sich befindet. Mir wurde gesagt, dass es diese Gegend ist, aber selbst in der Nacht hab ich ihn nicht getroffen, obwohl er doch schon früher den Mond so geliebt hat."
Mich überkam ein wirres Gefühl, das war Jimin. Aber über wen sprachen die beiden? Angestrengt runzelte ich die Stirn und versuchte abermals, jede Silbe zu verstehen."Wir müssen ihn finden, wirklich... Es ist so lange her und dann sollten wir da endlich mal drüber Frieden schließen.", der Fremde wieder.
"Okay, aber ich weiß nicht, ob ich das kann?" Jimin sagte es mit leichter Unsicherheit, da seine Stimme gegen Ende etwas an Standfestigkeit verlor.
"Hey Jimin, es ist okay. Du machst das hier nicht alleine, wir schaffen es zusammen, ja? Wir alle stehen hinter dir. Es ist nur wichtig, dass du den ersten Schritt machst."
Er klang so fürsorglich und ich konnte beinahe schon das liebliche Lächeln heraushören, als er all dies sagte.
"Danke, Namjoon."
Mir stockte der Atem, ich glaubte, dass für einen Augenblick die Welt anhielt, oder zumindest, der Himmel aus den Wolken fiel. Namjoon?? Der Namjoon??
Jetzt plötzlich machte es Sinn... Sie suchten nach mir, Yoongi. Das war dann wahrscheinlich auch der Grund, weshalb Jimin so urplötzlich in meiner Heimatstadt aufgetaucht war. Aber sie wollten mir als Team helfen?? Welches Team??Ein nervöser Schauder fuhr mir über den Rücken, aber meine Entscheidung war getroffen. Wie vom Blitz gepackt stand ich hinter dem Busch auf und stieß mir dabei den Kopf an einem Ast an, den ich dank der Dunkelheit nicht im geringsten vernommen hatte.
"Au!!", entkam es mir und ich hielt mir den Kopf, aber die Aufmerksamkeit der beiden Männer hatte ich dank dieses Auftritts natürlich trotzdem bereits in meiner Hand.
"Na sieh mal einer an, Jae!!", Jimin lächelte weit und winkte mir fröhlich, als wäre es ihm gar nicht aufgefallen, dass ich mich ganz natürlich aus dem Busch gebeamt hatte.
Peinlich berührt stand ich da und versuchte mich zu erinnern, was genau meine Beweggründe für diese Aktion gewesen waren.
Aber nun stand ich schon hier und musste es wohl auch durchziehen. Also nahm ich meine Beine in die Hand und trat behutsam zu den Jungs vor, mit ein wenig Verunsicherung in meinen Schritten."Namjoon, das ist Jae.", erklärte Jimin nun freundlich, als ich mich zu den beiden gesellt hatte. "Und Jae, das ist Namjoon."
Ich lächelte leicht, jedoch gefror mir das Lächeln eiskalt im Gesicht. Namjoon sah mich mit einem solch skeptischen Blick an, dass es mir die Gesichtsfarbe weichen ließ.
"Schön dich kennenzulernen, Jae.", sagte er scharf, aber es schien nur mir aufzufallen.
"Es freut mich ebenfalls.", piepste ich also und versuchte so normal wie möglich zu wirken, jedoch fiel es mir schwer, von Namjoon wegzusehen.
Er sah gut aus, gepflegt. Groß, schlank, sportlich. Eine Kappe bedeckte sein Gesicht und ein langer Mantel schützte ihn vor der Kälte. Er war älter geworden, aber die zwei Jahre schienen ihm nicht im geringsten einen Schaden zugefügt zu haben.
Seine Ausstrahlung war standhaft, häuslich, fast schon wie bei einem Dad. Ganz anders zu meiner, welche mit einem mysteriösen Schimmer und Einsamkeit bedeckt war.Namjoon musterte mich ebenfalls, seine schmalen, dunklen Augen, wie sie mein gesamtes Wesen scannten, hoch und runter. Ich betete, er würde mich nicht erkennen, denn ganz sicher war ich mir da nicht.
"Lasst uns ein bisschen Spazierengehen, dann könnt ihr euch kennenlernen.", sagte Jimin mit einem klar hörbaren Lächeln in der Stimme und brach somit die Stille. Mit kleinen, munteren Schritten hatte er zu Laufen begonnen und richtete seinen Weg die Wiese entlang fort.
Ich wollte gerade zu meinem Schritt ansetzen und ihm folgen, als eine Hand mich packte und zurückhielt. Mich Umzudrehen wäre unnötig gewesen, da ich eh schon wusste wer es war.
Namjoon raunte mir ins Ohr.
"Ich weiß wer du bist, Yoongi."**•̩̩͙✩•̩̩͙*˚ ˚*•̩̩͙✩•̩̩͙*˚*
Zeit für tiefgründige Autorgedanken:
DaS dRaMa hAt bEgOnNeN.
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flashlight. // ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿ
FanfictionZwei Jahre. Zwei Jahre ist es her. Dieser furchtbare Tag, der Yoongis Leben derart durcheinander geworfen hat. Denn seit dem war nichts mehr wie es war. Yoongi verfällt in erneute Depressionen und traut sich bei Tageslicht nicht mehr aus dem Haus...