chapter 7.

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Yoongi POV.

Nachdem ich kaum geschlafen hatte und eigentlich nur eine Person namens Jimin und der beste Kuss meines Lebens flashbackartig durch meinen Kopf flimmerten, bestritt ich aufs Neue meinen Weg zur Wiese.

Ich fühlte Schmetterlinge wie noch nie, in dem Wissen, dass ich gleich auf Jimin, aka die Liebe meines Lebens traf.
Mein Herz pumpte wie verrückt und meine schwitzigen Hände machten die ganze Situation nicht besser.
Verschmitzt kam ich an der Wiese an und stellte fest, dass besagter Jimin sich noch gar nicht dort befand.

Die Nervosität stieg und da ich nicht wusste was ich tun könnte, begann ich, kleine Blumen der Wiese zu pflücken und in einem Strauß zu sammeln.

Ich war bereits eine Weile beschäftigt und hatte schon eine süße Zusammenstellung, als plötzlich ein verspieltes "BOO!" mich so sehr erschrecken ließ, dass alle Blüten wieder auf den Boden segelten.

"Jimin!", rief ich halb in Schock, halb in Freude. "Du kannst mich doch nicht so erschrecken!", sagte ich und musste breit grinsen.
Da stand er also wieder, Jimin, in einem grünen Sweatshirt und einer schwarzen Lederjacke, zu welcher seine ebenfalls schwarze Skinny Jeans sehr gut passte. Auch die beanie, die er trug, besaß dasselbe Farbshema und ich musste schmunzeln, da er sich so für mich herausgeputzt hatte. Im Gegensatz zu seinem Jogginghosenoutfit gestern war dies hier nämlich eine echte Verwandlung.

Zu spät bemerkte ich, dass ich Jimin gerade offensichtlich ausgecheckt hatte, was an seinem Grinsen deutlich wurde.
"Da steht wohl einer ziemlich doll auf mich.", schlussfolgerte er und ich wurde ziemlich rot, da ich merkte, wie er gerade mit mir flirtete.
Und erneut dankte ich der Dunkelheit, dass man mein Erröten nicht sehen konnte.

So cool wie möglich gab ich zurück. "Tja, so rausgeputzt wie du bist musste ich da eben einen Blick drauf werfen" Ich zwinkerte ihm zu und er grinste, wobei ich deutlich merkte dass nun er derjenige war, dessen Wangen nicht ganz ihren üblichen Farbton behielten.

Doch plötzlich wurde er relativ ernst und sein Lächeln verschwand.
"Sag mal Yoongi... Ich verstehe das zwischen uns nicht ganz. Du machst aus dem nichts Schluss, verschwindest von der Bildfläche, stürzt BTS in den Ruin und zwei Jahre später küsst du mich als wäre nie was gewesen?"

Er hatte meinen Schwachpunkt getroffen, die Wunde, bei der ich am verletzlichsten war. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen und meine Haltung verdunkelte sich.
"Du hast keine Ahnung, was damals wirklich passiert ist. Und außerdem warst du derjenige, der BTS in den Ruin gestürzt hat!" Es fiel mir schwer, meine Selbstbeherrschung zu wahren, denn ich hatte nie irgendjemandem über die Wahrheit Bescheid gegeben.

Jetzt wurde auch Jimin aufgebracht. "Wovor rennst du weg, Yoongi, huh?? Weißt du, dass wir alle dich gesucht haben? Wir waren Brüder, ja mehr als das, und du wirfst uns weg, als seien wir niemand? Du hast mich verletzt, Yoongi, uns alle!"

Jetzt brannten einige meiner Sicherungen durch, der Zorn deutlich in mein Gesicht geschrieben.

"Hast du überhaupt irgendeine Ahnung??", schrie ich und ladete so meinen jahrelang aufgestauten Frust ab. "Jimin, hast du eine Ahnung davon wie sehr ich dich liebe, geliebt habe?? Denkst du ich hab dich freiwillig verlassen oder was?!? Ich wurde gezwungen, du idiot! Und woher sollte ich wissen, dass du gleich ganz BTS an den Nagel hängst!"

"Moment mal!" Jimin sauer zu sehen war eine neue Erfahrung für mich, obwohl es erstaunlich attraktiv war.

"Wer hat denn hier BTS an den Nagel gehängt, du oder ich?? Wer war denn am nächsten Tag einfach verschwunden, ohne eine Nachricht oder irgendwas??! "

"Scheiße jimin ich hab dich die gesamte Nacht gesucht damals! Mir wurde gesagt, dass du mich nicht sprechen wolltest, also hab ich dir Raum gelassen. Ich dachte du würdest anrufen, dich melden. Aber das hast du doch nie!! Denkst du echt ich hab dich verlassen, weil ich das wollte?!"

"Was sollte ich denn sonst denken man?? Du hast mir ja nie erklärt, wieso du Schlussmachen willst! Und ich hab BTS erst verlassen, nachdem mir gesagt wurde, dass du abgehauen bist! Weißt du eigentlich, wie sehr das geschmerzt hat?"

Eine Stille entstand, eine lange Stille. Der ganze Frust war weg und ich erkannte eine klare Träne über Jimins Wange rollen. Er schniefte und wischte sie weg, dann sah er mir in die Augen, während sich weitere Tränen bildeten. Dieser Anblick war herzzerreißend und ich hasste mich, dafür dass ich der Grund dieser Tränen war.

Ich ging einen Schritt auf ihn zu und begann ebenfalls fast zu weinen.
"Was denkst du, wie sehr es mich geschmerzt hat, Jimin..." Eine Träne verließ meine Augen und ich sah zu Jimin hinunter, sah wie wir beide weinten und doch liebten.
"Jimin... Jede Nacht... Jede Nacht hab ich an dich gedacht. Nur an dich. Alle meine Songs.. Alle handeln von dir. Ich hab dich so vermisst dass.. Das ich manchmal überlegt habe, am liebsten einfach zu sterben.. Aber ich wollte nicht tot sein, ich wollte dich wiedersehen. Nur...nur noch einmal."

Ich brach in Tränen aus und fiel kurzerhand in Jimins Arme, sein besorgter Blick ruhte auf mir und er strich mir beunruhigt durch die Haare.
"Es tut mir so leid, dass ich dich angeschrien habe..", murmelte ich und ein erneuter Tränenschub bahnte sich den Weg.

"Shhhh... Ist schon okay, ja? Erklär mir einfach bitte mal die ganze Geschichte von Anfang an.. " Er wischte mir beruhigend die Tränen vom Gesicht und sah mich liebevoll an.

"Ja, werde ich.",versprach ich. "Willst du mein Zuhause sehen?"

flashlight. // ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt