Unpredictable *NCIS*

6. Calling it a day

        6. Calling it a day

In der Bar saßen alle fünf Agents in Eintracht nebeneinander und warteten auf ihre ersten Drinks.

Tony war wie üblich der Erste, der das Verlangen spürte, Leben in die Truppe zu bringen und somit mit dem Reden anzufangen: „So, Emily, was haben Sie denn gemacht,  bevor Sie zum NCIS gekommen sind?“

  „Ich habe studiert?“

  „Oh. Ich dachte nur, naja, normalerweise haben alle Agents die in unser Team kommen schon ein paar Dienstjahre runter, entweder bei der Polizei, NCIS oder einer anderen Behörde. Wieso Sie nicht?“

  „Weiß nicht. Eigentlich wollte ich auch erst noch weiter studieren, aber dann hatte ich keine Lust mehr. Ich hätte eigentlich auch nicht damit gerechnet, dass ich angenommen werden würde, aber voilà! Hier bin ich!“

Mittlerweile beobachteten die Anderen die Unterhaltung mit Interesse.

  „Und wieso sind sie zum NCIS gegangen?“

  „Weil ich eigentlich schon immer in die Strafverfolgung einsteigen wollte.“

  „Ach, wirklich? Aber da gäbe es doch, sagen wir, für viele, attraktivere Behörden.“

  „Naja, ich wollte auch erst zum FBI. Aber erstens hatte ich keine Lust, weiter zu studieren, und zweitens wären meine Eltern davon sicher nicht begeistert gewesen.“

  „Ach, wieso denn nicht?“

  „Geht Sie das was an?“

  „Naja, ich bin theoretisch Ihr Vorgesetzter!“

  „Nein, Gibbs und die Direktorin sind meine Vorgesetzten. Sie sind einfach nur ranghöher.“

Überrascht grinste Borin. Eigentlich hatte sie nicht damit gerechnet, dass die junge Agentin Tony so abservieren könnte, da sie doch schon irgendwie naiv wirkte. Doch wie oft hatte sie schob erlebt, dass der erste Eindruck nicht zutraf.

Als der Barkeeper mit ihren Drinks wiederkam, waren alle extrem dankbar. Es war ein langer Tag gewesen, und auch wenn sie nicht müde waren, wollten sie doch einfach nur entspannen und ein wenig Spaß haben.

Das erste Bier war bei jedem schnell leer, doch bereits dann verabschiedete Borin sich aus dem Kreis.

  „So, ich denke es ist besser, wenn ich gehe… Bis Morgen, Leute.“

  „Wirklich, schon? Naja, gute Nacht!“

  „Tschüss.“

  „Viel Spaß noch!“

  „Bis Morgen.“

Dann verschwand die CGIS-Agentin aus der Bar, und die anderen sahen ihr nachdenklich hinterher.

Irgendwo anders in DC saß Gibbs in seinem Keller und bearbeitete sein Boot. Erst vor einiger Zeit hatte er mit einem neuen begonnen, doch das Gerüst stand bereits fast.

Wie immer arbeitete er konzentriert, und hob den Kopf auch nicht, als er trotz einiger Überraschung die bekannten Schritte auf der Kellertreppe hörte. Eigentlich hatte er heute Abend nicht mehr damit gerechnet, dass sie hier noch auftauchen würde.

Erst als sie sich räusperte und näher kam, wandte er sich um und sah sie an.

Für einige Sekunden standen beide einfach nur dort und sahen sich an, bis er schließlich einige Schritte zu seiner Werkbank hinüber machte, zwei „Gläser“ nahm, die darin enthaltenen Schrauben auf der Werkbank verteilte und zwei Finger Bourbon in jedes eingoss.