Kapitel 1

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"Hast du alles?" "Ja klar. Meine Waffen, Proviant und Aegas." gab ich mit einem Blick auf meinen Apfelschimmel Aegas, was Sindarin war und Berggipfel hieß, zurück.

"Gut. Dann los." rief Solu fröhlich.

Jahre lang hatte ich geglaubt, er wäre mein Bruder. Um es kurz zu machen. Er war es nicht.

Das was ich hier aufschriebe ist wichtig. Viel zu lange wurden wir verachtet und als Nieder beschimpft. Mit mir hat das ein Ende. Ich bin anders. Meine Geschichte ist traurig doch sie beginnt nicht so. Damals war ich ein unschuldiges Elbenmädchen. Heute bin ich jemand, der schwer zu beschreiben ist. Sehr schwer.

Komme ich zu meiner Familie zurück.

Als ich noch ein kleines Kind war, hat mich Solu im Wald gefunden. Damals war er erst sieben, jetzt ist er zwanzig. Sein Vater hat mich dann aufgenommen und bis vor vier Jahren dachte ich, ich wäre einer von ihnen.

Ich war es nicht. Um genau zu sein war ich eine Elbe, die merkwürdiger weise alterte wie ein Mensch.

Und an diesem Tag begann meine Reise, die mein ganzes Leben verändern sollte.

Die Sonne ging gerade erst auf, als wir loszogen. Maral, meine Ziehmutter hatte mich nur schwer ziehen lassen, doch jetzt war der Moment gekommen. Ich würde meine Eltern finden- meine wahren Eltern.

Wir ritten aus dem stillen Dorf, Solu auf seinem Braunen Hall vorne.

Ich lehnte mich leicht nach vorne um Aegas den Weg auf einen kleinen Hügel zu erleichtern.

Als wir oben waren, drehte ich mich um um einen letzten Blick auf meine alte Heimat zu werfen, wo ich aufgewachsen bin.

Lächelnd drehte sich mein Bruder zu mir um. Seit ich denken konnte, lächelte er so. Er hatte sich eigentlich überhaupt kaum verändert. Das gleiche, dunkel gebrannte Gesicht, die gleichen, Schulter langen, dunkelbraunen Haare und die gleichen Moosgrüne Augen.

Aber er war gewachsen, drahtiger und kräftiger geworden. Obwohl er nicht wirklich mein Bruder war, war ich stolz auf ihn.

"Bist du bereit?" fragte er. "Klar." ich trieb Aegas an und ritt an ihm vorbei. Er folgte mit Hall und überholte mich wieder.

Schon bald vielen wie in einen ruhigen Trab. Ich versuchte die Reise zu genießen, aber ich wurde von Heimweh geplagt.

Noch nie war ich so weit von Zuhause wegewesen.

Wir ritten an dunklen Wäldern und über grüne Wiesen und ich sah zum ersten mal einen Bär.

All das half mir unser kleines Dorf zu vergessen, hatte ich diese Reise doch so hergesehnt.

Nach einer Weile hielt Solu an. Die Sonne stand inzwischen hoch am Himmel.

"Hast du Hunger?" fragte er. "Etwas" gab ich zu und tätschelte Aegas Hals.

Mein Bruder griff in eine Satteltaschen und holte einen Laib Brot heraus, von dem er etwas abbrach und es mir gab.

Ein Heulen lies uns herum fahren.

"Das sind Warge."brüllte Solu und packte schnell das Brot weg.

"Am helligten Tag?" panisch sah ich mich um.

Bisher hatte ich nur gegen einzelne Orks gekämpft und das Klang nach einer ganzen Meute.

Solu zuckte mit den Schultern und zog sein Breitschwert. Ich steckte das Brot in meine Jackentasche und tastete nach dem Schwertknauf.

Auf einem Hügel hinter uns kamen Orkreiter in sicht. Es waren mindestens zwanzig.
Warum jagen sie UNS? dachte ich bevor ich Aegas antrieb und floh, Solu dicht hinter mir.

Ninniach- Hate you forever (slow updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt