Hypnotic taking over me / Gangsta. FF

Neues Weltbild

Schon über eine Stunde sitze ich in diesem Raum mit Striker, Beretta und Sig. Jede Minute indem sie mit mir sprechen, fühle ich mich immer unwohler. Ich lüge sie nur an um meine Haut zu retten, was vielleicht alles umsonst ist.

„Wo stecken eigentlich Emilio und Colt?" fragt Sig seufzend gelangweilt. Wieder einmal setzt mein Herz aus, wobei mir sogar langsam schwindelig wird.

„Hm, eigentlich müsste sie jeden Moment hier sein." antwortet Beretta mit ihrem ständigen süßen Lächeln. Wieder dreht sich mein Magen, weshalb ich aufstehe: „Tut mir leid, ich muss ganz dringend hier raus." spucke ich aus und renne aus dem Raum. Ich kann Beretta noch meinen Namen rufen hören doch ich bin zu schnell weg. Ich renne aus dem Gebäude und übergebe mich auf der Straße, wofür ich einige angewiderte Blicke und Sprüche kassiere, die mir jedoch herzlich egal sind. Durch mein Shirt spüre ich meine Marke und unterdrücke mir das weinen, auch wenn mich die Angst gerade zerfrisst. Ich kann hier nicht bleiben. Und doch muss ich zurück.

Ich höre eine bekannte Stimme als ich wieder reingehe. Uranos Corsica – der sich nach Aussage von Worick, selten hier blicken lässt – wird gerade von allen Frauen und Männer, die hier arbeiten angehimmelt.

„Töten Sie diese Monster!"

„Sie haben meinen Mann auf dem Gewissen!"

„Alle Twilights sollen elendiglich verrottet!"

Flehen sie ihn an. Ich habe den Drang wieder meine Marke anzufassen - es tut weh, dass Menschen uns so verachten - doch lasse es lieber und folge der Stimme. Versteckt sehe ich Worick und Emilio. Der Blonde erzählt gerade von Alex. Emilio ist also Alex' kleiner Bruder. Selbst in so in einer Situation, gibt es noch positive Überraschungen. Doch ... Alex wohnte auch eine Zeit lang mit einem Twilight zusammen und sitzt auch gerade mit einem in einer Zelle. Emilio kenne ich jedoch als einen ruhigen Menschen, er ist sichtlich erleichtert, dass es seiner Schwester gut geht. Es entfacht mir ein kleines Lächeln. Vielleicht ändert Emilio seine Seite. Oder noch besser; er verschwindet mit seiner Schwester aus dieser gottverdammten Stadt und fangen irgendwo zusammen neu an. Hauptsache sie haben sich wieder, schließlich sind sie eine Familie und sind dann in Sicherheit.

Als sie fertig sind, lässt Worick ihn alleine. Die Chance nutze ich und geselle mich zu ihm. Sofort ist er erschrocken doch ich beruhigen ihn schnell. Stille herrscht zwischen uns bis ich es breche: „Hätte Worick dir jetzt nicht von deiner Schwester erzählt, hätte ich es getan." sage ich ehrlich. Er erwidert nichts.

„Tut mir leid, dass ich nicht von meiner Marke sprach." erwähne ich leise.

„Verständlich." flüstert Emilio leise, „Sonst hätten die anderen dich umgebracht."

Wieder ist es ruhig zwischen uns. Unerträglich ruhig bis Emilio auf einmal mild lacht: „Ich habe Twilights immer so sehr gehasst, da sie meine Mutter auf dem Gewissen haben und Vater dadurch gewalttätig wurde. ... Dich mochte ich immer. Dann sah ich deine Marke." langsam dreht er seinen Kopf zu mir, „Du bist ein Twilight und hast es geschafft, dass es niemand heraus fand. Nicht einmal jemand wie Striker oder Beretta."

„Emilio." flüster ich und lege meine Hand auf seine Wange, „Du und Alex müsst aus dieser Stadt fliehen. Ihr beide habt schon zu viel miterlebt."

Eine Träne kullert auf seine Wange die ich sanft weg wische und ihn aufmunternd anlächel: „Ihr beide seid anders als die anderen hier in Ergastulum. Ihr gehört hier nicht her."

Emilio nimmt meine Hände aus seinem Gesicht und blickt mich starr an: „Wissen Striker, Beretta und Sig von dir?"

„Nein." antworte ich, „Es ist nur noch eine Frage der Zeit."