Last Day in 1821

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Es war nur eine Frage der Zeit,  bis sie von den Wächtern aufgefunden wurden. Und dieser Tag sollte heute sein...
Am Tag des Vollmondes.

Die Festnahme verlief ziemlich schnell und eher wenig überraschend, da sie jederzeit damit rechnen mussten entdeckt zu werden.

„Lächerlich,  dass ihr mich, den zukünftigen König  doch tatsächlich  festnehmt.  " lachte Lay ironisch als die beiden Wächter ihn und Taemin in einen Transport - Käfig steckten.

Die Wächter schwiegen und befolgten ihre Aufgaben.

Während der Fahrt

Taemin blickte zu Lay der ihm direkt gegenüber saß.
„Lay, was machen wir jetzt? "

Lay holte tief Luft.
„Ich weiß es nicht mehr. Ich weiß nur,  dass heute Vollmond ist und du zurück musst. "

Überrascht weitete Taemin die Augen.
„Was?! Heute ist schon Vollmond?! Und was ist dann mit dir? Du kommst mit!"

Lay blieb leise und blickte nachdenklich durchs Gitter nach draußen.

„Lay! Warum sagst du nichts?! Du kommst doch mit, oder etwa nicht?!"

Mit gemischten Gefühlen wusste Lay kaum was er noch sagen sollte.

„Taemin... Kannst du einmal realistisch bleiben. Nur einer von uns wird von hier weg kommen.  Und das bist du. Es ist nicht immer alles so einfach,  wie du denkst! Es macht auch keinen Sinn dir Hoffnungen für etwas zu machen,  das völlig unmöglich ist! "
erklärte Lay diesmal in strengem Ton.

Verwirrt und entsetzt von Lay seiner direkten Art sah Taemin starr zu Boden.

„Wie kannst du einfach die Hoffnung aufgeben?! Ich glaub es einfach nicht!
Keiner hat gesagt dass es einfach ist, aber was ist schon einfach im Leben?!" konfrontierte Taemin ihn unverzüglich.

Lay sah ihn still schweigend an.

„Wenn du sagst,  dass es sowieso  unmöglich ist, bleibe ich hier. "
sagte Taemin ganz  trocken.

Man, warum ist dieser Junge bloß so kindisch und  hartnäckig...
dachte Lay und seufzte genervt.

„Dann wirst du wahrscheinlich sterben und das kann ich nicht nochmal zulassen! Verschwinde von hier,  solange es noch möglich ist! "
erhob Lay warnend  seine Stimme.

Der Schock von Lay's harten Worten saß tief und löste einen inneren Schmerz aus.

Als sie nach der Fahrt wieder beim Gyeongbokgung Palast ankamen, erwartete König Seong die beiden schon.

Sobald sie eintrafen, wurden sie erstmal eingesperrt.
Dann kam König Seong zum Gitter und sah mit einem Hass erfüllten Blick zu den beiden herab.

Anschließend sprach er :

„ Du bist solch eine Schande für unsere königliche Familie. Einfach nur Ekel erregend einen Sohn wie dich großgezogen zu haben.
Du solltest einfach nur Prinzessin Yuna heiraten, Kinder bekommen und König werden. Stattdessen pflegst du eine Beziehung zu einem unbedeutenden Diener.
Ich bin unfassbar enttäuscht von dir. "

Lay lachte provokant.
„Ich habe immer alles getan was du wolltest! Aber irgendwann möchte ich auch mal alleine über mein Leben entscheiden! Und ich darf mir auch selbst aussuchen,  wen ich liebe.
Es kommt nicht immer nur auf den Wohlstand einer Person an,  sondern darauf, ob du mit dieser Person glücklich bist. Und ja, ich war noch nie glücklicher in meinem armselig versammten Leben! Du kannst mir mein Glück nicht wegnehmen, auch wenn du uns hier einsperren lässt. "

Wütend  drehte König Seong sich um und ging, da ihm selbst auch nichts mehr dazu ein fiel.

Nun wurden Lay und Taemin von einem dicken Zellengitter getrennt, sodass sie sich nur noch sehen konnten.

Erdrückende Stille kehrte zurück.
Kurz darauf bemerkte Lay, wie Taemin leise  zu weinen anfing.

Bevor Lay fragen konnte was los war, begann Taemin schon von selbst zu sprechen.

„Dein Vater hat Recht Lay.  Ich bin einfach Schuld. Ich hätte niemals Gefühle zeigen dürfen. Ohne mich würdest du jetzt nicht in einer Zelle sitzen. "

Da Taemin dicht am Gitter saß,  ging Lay ebenfalls dicht an das Gitter heran und griff durch die Gitterstäbe nach Taemin seiner Hand.

„ Nein,  er hat Unrecht. Du bist das beste Geschenk in meinem Leben gewesen. Du weißt hoffentlich , dass ich dich keine Sekunde bereue.."
gestand Lay aufrichtig.

Alleine wegen diesen berührenden Sätzen könnte ich gleich weiter heulen, warum bin ich in letzter Zeit  bloß so emotional geworden?.. 
dachte Taemin und musste irgendwie lächeln als er zu Lay rüber schaute.

Es ist das reinste Gefühls-Chaos.. Wie werde ich das bloß überleben..

Nachdem sie sich einige Zeit weiter unterhielten, wurde es immer dunkler und der Vollmond machte sich langsam aber strahlend  am Glas klaren Himmel neben den zahlreichen funkelnden Sternen  bemerkbar.

Beide schauten zum Vollmond herauf.
Danach blickten sie sich nochmal tief in die Augen.

Beide wussten,  dass es jetzt  soweit war.

„Pass gut auf dich auf, ich werde dich sehr vermissen, aber bitte geh wieder ins Jahr 2020, dann weiß ich,  dass du dort sicher bist. " sagte Lay,  obwohl es immer mehr schmerzte.

Zitternd hielt Taemin fest seine Hand
während er sah wie auch Lay seine Tränen zu unterdrücken versuchte.

„ Bitte leb ein glückliches Leben und verbrenn das Buch, wenn du wieder zurück bist.  Lass mich und die Vergangenheit endlich hinter dir. "
fuhr Lay fort und die Tränen liefen unverweigerlich über sein Gesicht.

„Ich kann das nicht,  Lay!
Bitte.. " flehte Taemin weinerlich.

Verweigernd wich Taemin leicht zurück, aber Lay lies ihn nicht.
Stattdessen griff er nach seinem Handgelenk und drehte die Zahlen auf seinem Armband wieder auf 2020, 
ohne, dass Taemin etwas dagegen machen konnte.

„Nein!" schrie Taemin panisch auf.
„Warum hast du das gemacht?! Bitte nicht"

„Es muss sein, es tut mir leid. " antwortete Lay und hielt weiterhin seine Hände.

Im  nächsten darauffolgenden Moment wurde wie gewohnt alles Dunkel.

Die Umgebung verschwand allmählich  verschwommen und die Ohnmacht trat ein.

Lay.. Wie konntest du nur..
Ich kann dich niemals vergessen.

Moon of Joseon  ♡ Dein Leben gehört mir!  (Abgeschlossen ) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt