Tag 6 (Larry)

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„Cerberus bleib sofort stehen!" Teil 2
Grundidee von Corinna lunartsy, geschrieben von mir.



*Harry POV*

„Ich, eh... das, das wollte ich nicht! Ich bin einfach überfordert, nimm es mir bitte nicht übel!", schnell zog ich mich zurück und lief rot an. „Ich muss dann jetzt auch gehen". Schnell trank ich den letzten Schluck des Tees und machte mich in Richtung Haustür auf.

„Harry, warte!", sagte Louis und holte mich aus meiner Panik. „Wo wirst du heute nach schlafen, doch nicht wieder bei ihm, oder?", er sah besorgt aus aber kein bisschen sauer, wegen des Kusses zuvor. Was habe ich mir nur dabei gedacht ihn zu küssen? Ich kenne ihn doch kaum...

„Nein ich werde nicht mehr zu ihm zurückgehen, nie. Ich suche mir eine bleibe in einem Hotel", er nickte und ich war froh, dass er mir nicht anbot hier zu übernachten. Ich wollte einfach nur alleine sein.

Seine Augen, dieses Blau, verfolgte mich noch lange, nachdem ich gegangen war. Ich saß in meinem kleinen Hotelzimmer und hatte den Fernseher an, doch alles, was ich sah waren diese blauen Augen. Als ich das sie das erste Mal sah hatte ich bereits das Gefühl, als könnte ich durch sie hindurch direkt in seine Seele sehen.

Als ich Chris' Augen das erste Mal sah war ich sofort fasziniert. Sie waren eine Mischung aus eisblau und grau und sahen so kühl aus, im kompletten Gegensatz zu seiner sprudelnd fröhlichen Persönlichkeit. Nie hätte ich gedacht, dass dieser immer gut gelaunte Mensch mir so etwas antun könnte. In Chris' Nähe gab es keine Probleme, er redete immer viel und war so fröhlich, dass ein schlechter Tag einfach gut wurde, doch jetzt ist er der Grund für meinen schlechten Tag. Ich hatte das Gefühls, als würde all die Spannungen und die Trauer, die Chris an schlechten Tagen, von mir nahm, jetzt mit vollem Gewicht auf mich brechen. Wir waren fast drei Jahre zusammen, wie konnte er das alles zerstören? All die schönen Zeiten ausgelöscht, durch seinen Fehltritt, alles vorbei.
Es fühlte sich an, als hätte Chris Gift in mein Herz gespritzt und mit jedem weiteren Schlag wurde das Gift weiter in meinen Körper gepumpt, bis es letztendlich jeden kleinsten Teil meines Körpers erreicht hatte und mich von innen zerstörte, bis nichts mehr von mir übrig war.

Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich begonnen hatte zu weinen. Tränen flossen mir unaufhörlich die Wangen hinunter und tropften auf das Bett. Ich war müde, ausgelaugt von den Geschehnissen des Tages.

Als ich im Badezimmer in den Spiegel sah, schockte mich mein Anblick nur wenig. Ich sah aus wie ein Wrack – rotverweinte Augen, das grün kaum sichtbar, trockene und blasse Lippen und einfach nur müde.

Schnell zog ich mich aus und stieg unter die Dusche, ohne zu warten, bis das Wasser warm war. Kühl prasselte es über meinen Kopf und verschwand in meinen wirren Locken, die auch weniger glänzten als sonst, als würde man das Leben immer weiter aus meinem Körper ziehen.

Ich muss auf andere Gedanken kommen!

Langsam seifte ich mir meine Haare ein und versuchte mich zu entspannen, was teilweise auch funktionierte. Das heiße Wasser brannte leicht auf meine Haut, doch ich genoss dieses Gefühl auf irgendeine Art.

Eingewickelt in ein flauschiges Hotelhandtuch legte ich mich zurück in das Bett und schaltete nach einigen Minuten das Licht aus, doch an Schlaf war in den nächsten Stunden noch nicht zu denken. Ich war zwar sehr müde und fertig, doch es war erst kurz nach Sieben.

Louis müsste jetzt seit einiger Zeit in der Arbeit sein. Er hatte mir erzählt, wo und wann er arbeitete und ich muss zugeben ich war beeindruckt, ich bezweifle ich könnte es aushalten ein Trainer in einem Fitnessstudio zu sein, der ganze Sport...
Ich musste ein wenig über meine Gedanken lachen, ich mag wahrlich keinen Sport! Wobei ich nie etwas gegen Fitnesscenter hatte, dort hatte ich sogar Spaß am Sport. Vielleicht sollte ich mal wieder in eines gehen...

Am nächsten Morgen wachte ich mit Kopfschmerzen auf und legte mich direkt zurück in die Kissen. Ich möchte nicht in die Arbeit, ich möchte Chris nicht wiedersehen.

Ich rief meinen Chef an und meldete mich krank, packte meine wenigen Sachen zusammen und ging zu meiner alten Wohnung Ich wusste mein Freund, naja mein Exfreund, war jetzt auf der Arbeit, weshalb ich alleine sein sollte. Das Glück stand auf meiner Seite und ich betrat die leere Wohnung, holte meinen Koffer vom Schrank und begann mein Eigentum einzupacken. Nachdem sowohl der Koffer als auch zwei Stofftaschen voll waren stach mir ein Foto ins Auge, dass im Wohnzimmer auf einem Kästchen stand.

Ich nahm das Bild, auf dem wir Arm in Arm standen, aus dem Rahmen und zerriss es einmal in der Mitte. Beide Teile legte ich gut sichtbar von den nun lehren Bilderrahmen, um Chris zu zeigen, dass es endgültig aus war.

Mit meinen drei Taschen und etwas Essen aus dem Kühlschrank machte ich mich auf den Weg zurück ins Hotel. In der nähe des Tierheims, wenige Minuten von meiner ehemaligen Wohnung entfernt traf ich auf Louis, der wohl gerade auf dem Weg zur Arbeit war.

„Hi Louis", begrüßte ich ihn fröhlich, er lächelte und grüßte zurück. „Was machst du?", fragte er ein wenig verwirrt und zeigte auf mein Gepäck, welches ich versuchte mit zwei Händen zu tragen.

„Ich bin ausgezogen!", sagte ich mit Stolz in meiner Stimme. Der Kleinere lächelte und klopfte mir aufmunternd auf die Schulter. „Hast du noch einen weiten Weg?" fragte er ein wenig beunruhigt und spähte erneut auf die Taschen. „Komm ich helfe dir!"

Er nahm mir zwei der Taschen ab und wir gingen weiter zu meinem derzeitigen Wohnort. Im Zimmer angelangt lies Louis die Taschen einfach fallen und Unterwäsche fiel heraus. Er hob eine auf, spannte sie zwischen seine Daumen und ließ sie gegen meinen Kopf schnellen. „Sexy" sagte er und grinste anzüglich.

Ich lief komplett rot an und packte die Unterhosen schnell wieder in den Sack zurück und stellte sie in den Schrank. „Relax Harold, ich tu dir nichts!" lachte er und kam auf mich zu, um mir durch die Haare zu wuscheln.

„Nenn mich nicht Harold!" „Ach, oder was?" „Ich weiß auch nicht, Lewis". Böse funkelte er mich an und schubste mich weg, doch ich landete weich auf dem Bett. Er kletterte auf mich und sah mir in die Augen.

„Ganz ganz dünnes Eis, Mister", seine sonst so blauen Augen wurden dunkel. Wow er ist echt wow, wie kann man nur so gut aussehen? Sein zierlicher und doch gut trainierter Körper mit den weiblichen Kurven, seine strahlenden Augen und seine Lippen, die sich in ein Lächeln verziehen konnten, das aussah, wie die Sonne und sein ganzes Gesicht erhellte. Diese Lippen sehen so weich aus und ziehen mich wie magisch an. Seine Haare fallen ihm in die Augen und ich fuhr mit meinen Händen durch die weichen Strähnen, um sie auf die Seite zu geben, bevor ich ihn zu mir herabzog und küsste.

Als wären unsere Lippen füreinander gemacht passten sie sich perfekt dem Rhythmus des anderen an. Bis Louis sich zurückzog und mich mit weiten Augen ansah. „Bist, also bist du dir sicher, dass du das willst, also ich meine bist du dir sicher, dass du schon bereit dazu bist?"

Ich fand es süß, dass er sich so viel Sorgen machte, doch komischerweise war ich schon bereit dazu, als wären all die Jahre mit Chris nur eine Vorbereitung für ihn, Louis. Bei ihm fühle ich mich sicher und geborgen, mehr, als ich es je für möglich gehalten hätte, mehr als bei Chris. Chris hatte mich verletzt, doch ich wusste dieser Junge mit den ozeanblauen Augen könnte mich nie so verletzen, weshalb ich einfach nur nickte.
Louis lächelte und küsste mich erneut und ich hatte das Gefühl, als würden tausende Feuerwerke gleichzeitig explodieren. Ich schlang meine Beine um seine Taille und zog ihn noch näher an mich.

Cerberus, du kleines Fellknäul, ich kauf' dir jedes Spielzeug dieser Welt!

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