' kapitel 4 : es ist wunderschön '

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Nachdem die letzte Schulstunde vorbei war, begaben sich die Jungs zum Turnierfeld, um sich sportlich zu betätigen, während die Mädchen ziellos durch die leeren Flure der Schule schlenderten

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Nachdem die letzte Schulstunde vorbei war, begaben sich die Jungs zum Turnierfeld, um sich sportlich zu betätigen, während die Mädchen ziellos durch die leeren Flure der Schule schlenderten. Als Scarlett um die Ecke bog, spürte Evie eine gewisse Verwirrung und fragte mit besorgtem Blick: "Solltest du nicht nachsitzen?" Ihre Worte wurden von einer Mischung aus Neugier und Unverständnis begleitet. Die rothaarige Scarlett jedoch antwortete ruhig und gelassen: "Entschuldige, Evie. Aber von welchem Baum ist dein Apfel gefallen? Ich schwänze diese verdammte Nachsitzung immer." Ihre scheinbare Lässigkeit verlieh ihrer Stimme einen Hauch von Rebellion.

Evie zuckte mit den Schultern und begab sich schließlich in ihr Zimmer, um ihrer Leidenschaft fürs Nähen nachzugehen. Mal wiederum machte sich auf den Weg zu ihrem Spind und unterhielt sich angeregt mit Ben, während die Schatten der Vergangenheit über Scarlett zu schweben schienen. Sie setzte sich auf eine einsame Bank im Schulhof, stützte ihre müden Ellenbogen auf den Tisch und holte ein Buch hervor, das sie selbstverständlich aus der Bibliothek entliehen hatte. Der Einband des Buches zeigte die Worte "The Little Red Riding Hood", aber in ihrer inneren Welt war es weit mehr als nur eine Geschichte.

Die Stille wurde jäh durchbrochen, als sie plötzlich Calliopes Stimme hörte, die mit einer Spur Ironie in den Worten sagte: "Lass mich raten, eine Cherry Cola für die heiße Bombe." Mit einem überraschten Blick sah Scarlett auf und entgegnete mit gerollten Augen: "Oh mein Gott, was willst du denn von mir? Warum verfolgst du mich ständig?" Ihre Stimme klang leicht genervt, aber tief in ihrem Innern sehnte sie sich nach echter Verbundenheit.

Calliope zögerte kurz, setzte sich dann neben Scarlett auf die Bank und stellte ihr eine Cola hin. "Ich wollte nur alleine hier sitzen, aber wenn du Gesellschaft suchst, bin ich hier. Kein Druck", sagte sie mit einer Mischung aus Gelassenheit und aufrichtigem Interesse. Scarlett nahm die Cola dankend an und schüttelte innerlich den Staub ihrer müden Seele ab.

"Kannst du mir endlich erzählen, was mit dir los ist?", bat Calliope behutsam und legte dabei ihre Hand auf Scarletts zittrige Hand. Die rothaarige Schönheit schaute in Calliopes sanfte Augen und spürte, wie sich die Mauern, die sie um ihr Herz errichtet hatte, langsam zu lösen begannen. "Jeder denkt, ich bin dieses Lovelace-Monster, aber das ist nicht die Wahrheit. Ich habe jemanden geliebt, und sie hat mich geliebt. Doch dann kam meine Mutter und hat alles zerstört", flüsterte Scarlett, während sich die Vergangenheit wie eine schwere Last auf ihre Schultern legte.

Calliope hielt Scarletts Hand fester und schüttelte den Kopf. "Scarlett, es tut mir so leid, aber du musst wissen, dass deine Mutter Unrecht hat. Du bist nicht lieblos, du bist nicht abartig. Du bist wundervoll und einzigartig", sagte sie mit Nachdruck und ihre Worte drangen tief in Scarletts verwundete Seele ein. Die Tränen stiegen in ihren Augen auf, und doch fühlte sie eine zarte Hoffnung in sich aufkeimen.

Ein unwillkürliches Lächeln huschte über Scarletts Gesicht. "Danke, Calliope. Du scheinst mich wirklich zu verstehen", flüsterte sie, während sich ihre Stimme mit Emotionen füllte, die jahrelang unterdrückt waren. In diesem Moment fühlte sie sich nicht mehr allein und das Gewirr ihrer Gefühle begann sich zu entwirren.

SCARLLIOPE || ᵈᵉˢᶜᵉⁿᵈᵃⁿᵗˢWo Geschichten leben. Entdecke jetzt