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Am nächsten Morgen weckten mich die Sonnenstrahlen, welche durch die Vorhänge durchschienen. Ich blinzelte ein paar Mal und fand mich im Wohnzimmer wieder. Gestern musste ich echt müde gewesen sein. Einen realistischen und komischen Traum hatte ich auch noch. Für einen Moment dachte ich wirklich, ich hätte einen KI, hah. Witzig, oder?

Ich streckte mich und sah auf mein Handy - 5.30 Uhr. Oh, was ein glücklicher Zufall. Ich musste sowieso gerade aufstehen. Mit einem Ruck stand ich also auf und wollte ins Bad laufen, um eine erfrischende Dusche zu nehmen. Doch dann sah ich einen Braunschopf am Rührrahmen und vor Schock fiel ich mit meinem Hintern auf den Boden. "Aua", zischte ich auf und rieb mir den Hintern.

"Geht es dir gut?", fragte mich der Typ vor mir. "Warte, wer bist- oh Jimin, du bist es..", raffte ich mich zusammen. WARTE WAS? Es war kein Traum? Meine Augen weiteten sich und ich starrte ihn perplex an. "Yoongi?"

Ich schüttelte den Kopf und meine Hand glitt an mein Hals, wo sich mein Halsband befand. "Erschreck mich nie wieder so!", fauchte ich ihn an und stand auf. Als ich ihm absichtlich gegen die Schulter laufen wollte, glitt ich einfach durch. "Was zum?!"

"Verzeih mir, hätte ich es fast vergessen. Ich bin ein Hologramm, nur du kannst mich sehen und hören. Aus diesem Grund musst du in der Öffentlichkeit achtgeben, wann du sprichst. Dieses Halsband ermöglicht es, dass wir kommunizieren können. Sobald du es abziehst, kann ich dich nur noch unter anderen Mitteln erreichen wie auf deinem Handy oder anderen elektronischen Geräten.", klärte er mich auf. "Ah, verstehe..", murmelte ich vor mich hin.

Dann muss ich wirklich aufpassen, wenn ich in der Öffentlichkeit mit ihm reden möchte. Ich möchte echt nicht, dass mich die Leute als Krank abstempeln. "Also gut.. danke. Ich werde jetzt duschen gehen und dieses Halsband abnehmen.", "Dieses Halsband ist wasserfest und sehr robust. Du musst es nicht abnehmen."

"Wenn das so ist..", sagte ich und bewegte mich ins Bad. Leider folgte mir Jimin, warum auch immer. "Eh Jimin? Ich möchte alleine duschen gehen. Kannst du bitte im Wohnzimmer auf mich warten?" Mit einem Nicken verschwand er auch schon und setzte sich aufs Sofa. Verrückter Kerl..

Ich schloss die Tür sicherheitshalber zu und entblößte mich von meiner Kleidung. Anschließend stieg ich in die Dusche und ließ das warme Wasser auf meine Haut prallen. Gott liebte ich dieses Gefühl. Sofort merkte ich, wie sich meine Muskeln entspannten und mein Atem immer regelmäßiger wurde. Kurzerhand shampoonierte ich meine Haare und meinen Körper. Als ich fertig war, stieg ich aus der Dusche und kramte mir ein Badetuch aus einem Schrank. Schnell wickelte ich das Tuch um meine Hüfte und nahm mir ein kleineres für meine Haare. Die musste ich teilweise trocken rubbeln, wenn ich rechtzeitig fertig sein möchte.

Ich schloss die Tür auf und Jimin sah mich mit einem Lächeln im Gesicht an. Er hatte sich doch tatsächlich nicht vom Fleck bewegt.

"Ich geh mich mal umziehen, warte hier auf mich.", sagte ich zu ihm. Nicht, dass er mir noch ins Schlafzimmer folgt. Schnell zog ich mir eine schwarze Skinny Jeans und ein schlichtes weißes Oberteil an. Basic geht immer, egal welchen Beruf man ausübt. Fertig angezogen nahm ich die Tücher und lief ins Badezimmer, um sie aufzuhängen. Die kann ich mehrmals benutzen, also lasse ich die in der Luft trocknen. Danach föhnte ich schnell meine Haare und richtete sie wie üblich.

Ich fasste kurz an mein Halsband und es war erstaunlicherweise trocken. Erschreckend wie weit die Technologie heutzutage ist..

Ich lief ins Wohnzimmer und Jimin sah diesmal auf dem Fenster. "Was guckst du dir denn da an?", fragte ich den minimal kleineren. "Ich beobachte eine Kohlmeise.", "Eine was?"

"Eine Kohlmeise ist eine Vogelart. Äußerlich erkennt man sie durch den blauen Kopf und dem gelben Körper. Sie ist die größte und am weitesten verbreitete Meisenart in Europa-", "Okay okay, ein Vogel. Mehr brauch ich echt nicht wissen. Naja komm, ich muss jetzt zur Arbeit. Oder bleibst du hier? Ich könnte auch das Halsband einfach abnehmen, aber ich bin viel zu neugierig, um das zu tun."

"Ich werde an deiner Seite sein und dich beschützen.", kam es von Jimin. Ich ignorierte es einfach. Ich meine, wovor sollte er mich bitte beschützen? Die Welt mag grausam und hässlich sein, aber ich kann auch gut auf mich selbst aufpassen. Genauso, wie ich es die letzten 24 Jahre auch gemacht habe.

Ich nahm mir einen braunen Mantel und zog mir weiße Schuhe an. Die Tür schloss ich hinter mir und lief auf die Bushaltestelle zu. Noch besaß ich kein Auto, was echt tragisch ist, aber ich konnte es mir einfach nicht leisten. Jimin folgte mir stumm und sah sich die Gegend an. "Sag mal Jimin, warum ich?", unterbrach ich die Stille? Er sah mir in die Augen und setzte an: "Wie meinst du das?"

"Wie kommt es, dass ich dich nutzen kann und nicht jemand anderes?", "Ich kann es dir nicht sagen. Als ich dich gesehen habe, wusste ich, dass du der richtige bist.", seine Antwort hinterließ nur Fragezeichen in meinem Kopf schwirren. Weiter ansetzen konnte ich nicht, denn der Bus kam schon an und eine Dame rechts von mir sah mich schief an.

Verdammt! Was sie von mir denken sollte? Ich muss echt eine Methode finden, um mit Jimin kommunizieren zu können, ohne dass es dumm rüber kommt..

Wir stiegen in den Bus ein und ich setzte mich an einen zweier Platz hin. Jimin machte es sich neben mir gemütlich. Wie gewohnt zückte ich mein Handy aus meiner Hosentasche und las mir Nachrichten durch, die ich erhalten habe.

Bei einer Nachricht runzelte ich die Stirn, what the-

Holo | YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt