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"Yoongi?", erklang nochmal die Stimme von Jimin. Von mir kam nur ein müdes "Mhh?"

"Du bist schweißgebadet. Steh bitte auf.", mit diesen Worten von dem KI erwachte ich und tatsächlich, ich war durchnässt. "Jimin?", meine Stimme war rau. "Ja Yoongi?", unsere Blicke trafen sich und mein Herz raste wieder schneller. "Ach nichts, vergiss es wieder.", sagte ich und sah weg von ihm. "Du bist wieder viel zu nah..", sagte ich im Nachhinein.

"Ist das der Grund, weshalb dein Herz schneller rast und deine Wangen sich röten?", meine Augen wurden grösser und ich wusste nicht was sagen. Schnell schüttelte ich meinen Kopf. "Was? Nein! Mir ist nur warm.. ich brauche eine Dusche! Ja genau, danach wird es mir besser gehen. Bin gleich wieder da!", prustete ich schnell und schnappte nach Luft. Durch einen schnellen Schwung stand ich auf und rannte förmlich ins Badezimmer.

"Renne nicht so schnell Yoongi, du könntest ausrutschen.", hörte ich die angenehme Stimme von Jimin, bevor ich die Tür des Badezimmers schloss und mich auf den Boden setzte. Was ist nur los mit mir? Warum habe ich solche Träume, seitdem ich Herrn Kim und Jimin getroffen habe? Warum werde ich rot, wenn Jimin mir mal nahe ist? Normalerweise bin ich nicht so. Ich bin doch sonst immer so abweisend und kalt. Ich denke, mir fehlte es nur an Gesellschaft. Genau, das muss es sein. Vielleicht beeinträchtigt mich mein Beruf mehr als ich sollte. Dort muss ich nämlich 24/7 nett sein.

"Yoongi ist alles okay? Wie ich höre bist du noch nicht in der Dusche. Muss ich reinkommen? Du weißt, dass ich einfach durch Türen gehen kann oder?", "Nein! Ich war nur in Gedanken versunken. Ich geh schon duschen!", rief ich Jimin zu. Stimmt, eigentlich wollte ich doch duschen.. ich sollte das besser tun.

Wie immer streifte ich die Kleidung von meinem Körper und stellte mich unter die Dusche. Heute tut mir die Dusche noch besser als sonst. Ich atmete tief ein und aus und aus welchem Grund auch immer begann ich aus dem nichts zu weinen. Das Wasser prasselte immer noch auf meinen Körper und ich glitt die Wand runter, bis ich etwas Hartes unter mir spüren konnte. Meine Beine zog ich ganz nah an mich und heulte mir die Seele raus. Warum bin ich heute so schwach? Ich bin doch Min Yoongi, der Typ, der nicht viel Emotionen besitzt. Anscheinend doch nicht.

"Yoongi ich komme rein. Ich merke an deiner Atmung, dass es dir nicht gut geht.", ohne eine Antwort zu geben, merkte ich auf einmal eine Präsenz neben mir. Ich hob meinen Kopf mit meinen verheulten Augen. Sie müssten bestimmt blutrot sein. Jimin ist kniend vor mir und hält seine Handfläche über meinen Kopf, damit keine Wassertropfen auf mein Gesicht fallen. Ging schlecht, da er nur ein Hologramm ist, aber alleine der Versuch ist niedlich.

"Warum weinst du Yoongi? Mache ich dich unglücklich?", stellte mir Jimin diese zwei Fragen. "W-Wie kommst du drauf?", stotterte ich leicht, wegen meinem Geheule. "Du scheinst seit meiner Anwesenheit sehr verletzt zu sein. Du bist nicht glücklich und das bedeutet, ich breche Regel Nr. 4 - Mache deinen Besitzer glücklich.", "Jimin nein! Du machst mich nicht unglücklich. I-Ich weiß selber nicht, was los ist. Ich habe komische Flashbacks und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen kann. Es liegt nicht an dir.", versuchte ich ihn umzustimmen.

"Das freut mich. Ich möchte niemals der Grund dafür sein.", aus welchem Grund auch immer, ließen diese Worte mein Herz erwärmen. Plötzlich, wie aus dem nichts realisierte ich, dass ich nackt war! Rapid verdeckte ich meinen Genitalbereich. "Jimin schau weg!" Er tat das was ich sagte und verzerrte seine Mimik nicht. "Kannst du bitte aus dem Raum gehen? Ich eh, möchte gerne fertig duschen." Jimin stand wie auf Kommando auf und verließ den Raum.

Gott wie peinlich das ist. Ich wusch mich gründlich und nahm ein Badetuch zur Hand und trocknete mich ab. Dies wickelte ich um meine Hüfte und öffnete leise die Tür. Ich wollte nicht, dass Jimin mich hört, nach dem er eventuell etwas gesehen hat, was er nicht sollte.

Leise tapste ich in das Zimmer und Jimin schien mit der Aussicht beschäftigt zu sein. Gut für mich. Ich wollte mir etwas anziehen, doch mir fiel wieder auf, dass ich im Krankenhaus war und nicht zu Hause. Wo sollte ich hier frische Kleidung finden? Das konnte doch nicht sein.. jetzt musste er mich trotzdem halb nackt sehen? Na gut. "Du Jimin?", "Oh du bist schon hier? Was ist denn Yoongi?", "Weißt du woher ich frische Kleidung herbekomme? Ich möchte nicht so rumlaufen." Er musterte mich und nickte dann.

Der kleinere lief an mir vorbei und deutete auf eine Kommode. "Hier sind alle nötigen Kleidungsstücke, die du benötigst." Wow, darauf hätte ich selbst kommen können. Innerlich verpasste ich mir einen Schlag auf den Kopf. "Danke"

Jimin drehte sich wieder um, als wüsste er was ich sagen wollte und ich zog mir frische Klamotten an. Nun fühlte ich mich um einiges wohler und legte mich aufs Bett. Es fühlte sich frischer an, war es davor nicht nass? Bevor ich ansetzen konnte, begann Jimin zu sprechen: "Ich bat eine Krankenschwester die Bettwäsche neu zu beziehen, da alles nass war." Ich nickte ihm zu, um ihm zu versichern, dass ich es verstand. "Wie hast du denn das gemacht? Ich dachte keiner ausser ich könnte dich sehen?"

"Ganz einfach, in jedem Zimmer gibt es ein Telefon. Ich habe den Empfang kontaktiert und gebeten das Bett neu zu beziehen." Ah, ich verstehe..

"Möchtest du über deinen Flashback sprechen?", fragte Jimin und legte seine Hand auf meine. Er war zwar nur ein Hologramm, aber durch die Einbildung konnte ich ein leichtes Kribbeln auf meiner Hand wahrnehmen. Mit einem nicken erklärte ich meine beiden Flashbacks.

"... und dann bin ich einfach erwacht." Jimin hat mir zugehört und nicht einmal reingefunkt. Er ließ mich ausreden und um ehrlich zu sein, tat das sehr gut. Endlich hatte ich jemanden in meinem Leben, dem ich mich äußern und alle meine Sorgen und Frust ausschütten konnte. Ich fühlte mich wirklich erleichtert.

"Und davor konntest du dich nicht daran erinnern?" ich schüttelte meinen Kopf zu seiner Frage. "Verfolge deine Flashbacks weiterhin. Ich werde mein Bestes geben, dich zu unterstützen.", "Danke Jimin.", sprach ich mit einem Lächeln. Jimin lächelte auch und das war eines der schönsten Lächeln, die ich je gesehen habe.

"Soll ich dir mal etwas zeigen?", fragte mich der kleinere. "Mhm."
"Schließe deine Augen.", flüsterte Jimin. Ich tat was er sagte und meine Sicht wurde dunkel.

Holo | YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt