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"Yoongi!", rief Jimin.

Dann hörte ich ein lautes Bremsen. Meine Augen hatte ich zusammengekniffen und meine Arme waren um mich geschlungen. Langsam öffnete ich meine Augen, da ich keinen Aufprall gespürt habe. Kein einziger Schmerz durchfuhr meinen Körper. Wie konnte das sein? War ich tot?

Ich schaute nach links und das Auto blieb einen Meter vor mir stehen. "W-Wie ist sowas möglich- ich-", "Keine Sorge, ich habe dir gesagt, dass ich dich beschützen werde.", sagte mir jemand mit einer sanften Stimme. Erst ein wenig später merkte ich, dass es Jimin sein musste. Als ich aufstehen wollte, sackte ich zusammen und alles wurde schwarz.

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Ein kühler Wind wehte durch meine Haare. Wie aus dem nichts befand ich mich in einem Waisenhaus. Was suchte ich hier? Warum war ich an solch einem Ort?

Vor meinen Augen waren zwei kleine braunhaarige Jungs und zeichneten vor sich. "Guck mal, ich werde, wenn ich ganz groß und stark bin ein Musiker!", beide fingen an zu lachen. "Ein Musiker? Wie cool! Weißt du was ich gezeichnet habe Yoongi? Rate mal was ich werden möchte!"

Bin ich etwa der kleine Junge? Mein Traum war es Musiker zu werden? Ich wollte wissen wer der andere kleine Junge war, doch ich sah sein Gesicht nicht. Als hätte er eine Maske auf.

"Hmm, ist das ein langer weißer Mantel?", "Ja Yoongi! Was denkst du?", fragte der unbekannte Junge noch einmal. "Möchtest du Arzt werden?" "Nein, rate weiter!", "Oh ich hab's! Du möchtest Erfinder werden!", "Ja richtig!" und beide fingen wieder an zu lachen.

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Schweißgebadet wachte ich in einem weißen Raum auf. Mit einem Ruck wollte ich aufstehen, doch meine Kopfschmerzen hielten mich auf. Aish. Ich legte mich wieder hin und ließ meine Augen geschlossen. Was war das vorhin? War das nur ein Traum oder ein Flashback?

"Yoongi, du bist wach.", sagte eine sanfte Stimme wieder. Nun öffnete ich wirklich meine Augen und sah Jimin neben mir sitzen. "Hallo Jimin, was ist passiert?" Es nahm mich wunder. So etwas ist mir noch nie passiert. "Du bist ohnmächtig geworden. Gemäß meinen Berechnungen zu Folge hattest du zu wenig Schlaf und warst den ganzen Tag erschöpft. Dein Körper konnte nicht mehr, weil er recht abgemagert ist. Du solltest mehr essen." Mit einem "Mh" kommentierte ich seine Aussagen.

Essen konnte ich schlecht, wenn ich diesen Monat so schon knapp bei Kasse war. Leider konnte ich mir nicht wirklich etwas leisten. Mit Überstunden komme ich gerade noch so um die Runden, da bleibt nichts mehr für den Einkauf übrig. Erbärmliches Leben sag ich dazu.

Genau in dem Augenblick kam Herr Kim in den Raum und begutachtete mich. "Wie geht es Ihnen?" "Ganz gut, danke"

Mit einem skeptischen Blick sah er zu mir. "Ich halte es für eine angemessene Idee, wenn Sie für einige Tage hierbleiben würden. Sie sind zurzeit in einer der besten Krankenhäuser Seouls. Sie werden von einer der besten Ärzte betreut, also machen Sie sich keine Sorgen.", warum war er nur so nett zu mir? "Das müssen Sie nicht machen. Ich kann nach Hause gehen, mir geht es gut.", versuchte ich Herr Kim zu überreden. Ich konnte mir sowas nicht leisten.

"Sehen Sie das als Geschenk an. Sie passen auf Jimin auf und als Gegenleistung biete ich Ihnen diesen Aufenthalt für solange wie nötig an. Mir wurde mitgeteilt, dass Sie abgemagert sind. Hat das Gründe?", mit einer hochgezogenen Augenbraue sah mir Herr Kim eindringlich an. Er durfte nicht wissen, dass ich "Arm" bin.

"Ich bin auf einer Diät.. das gehört dazu.", log ich. "Sie sollten das lassen Herr Min. Sie sind wirklich untergewichtig und benötigen keine Diät. Wie bereits erwähnt, können Sie hierbleiben, bis es Ihnen besser geht. Ein Arztzeugnis werden wir Ihrem Arbeitgeber zukommen lassen. Jimin kannst du das bitte übernehmen? Danke.", mit diesen Worten verabschiedete sich Herr Kim und lief aus dem Raum.

"Das Arztzeugnis wurde Ihrem Arbeitgeber überreicht.", bestätigte mir Jimin. "Danke..", nuschelte ich. "Ich werde dir etwas zu Essen bringen lassen, was hättest du denn gerne?", fragte mich Jimin. Da ich nicht nein sagen konnte, beschloss ich nachzugeben. "Wenn es Ramen hat, gerne das." Jimin schüttelte aber nur seinen Kopf. "Du musst etwas richtiges zu dir zunehmen. Ich empfehle dir Bibimbap. Ist das in Ordnung für dich?" Hier konnte ich auch nicht nein sagen, weshalb ich einfach nickte. Mit einem zufriedenen Lächeln bestellte das Jimin mit seinen Holo-Künsten und das Essen traf nach etwa 20 Minuten ein.

Die ganze Zeit über beobachtete mich Jimin, wie ich Bibimbap ass. "Warum starrst du mich wieder so an?" Das tut er sehr oft und ich wundere mich warum. "Ich muss sicherstellen, dass du alles aufisst und nichts versteckst." Dreist schaute ich ihn an und begann spöttisch zu lachen. "Denkst du wirklich ich sei so blöd?", irgendwie verletzte mich das. "Natürlich nicht, aber ich muss wissen, wie sich dein Zustand verhält." Dieses Mal nickte ich einfach und aß mein Essen weiter.

Fertig gegessen legte ich mich wieder ins Bett und überlegte, was ich tun könnte. Nach einigen Überlegungen entschloss ich mich schlafen zu legen. Meinem Körper wird das sicherlich nicht schaden. "Jimin?", "Ja Yoongi?" kam eine Antwort. Ich drehte mich zu ihm und Gott war er nahe an meinem Gesicht. Ich rutschte ein bisschen nach hinten. "Deine Herzfrequenz hat sich erhöht. Ist dir schlecht?" "Nein nein, eh, ich geh schlafen, ja?"

"In Ordnung, ich werde solange acht auf dich geben."

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Wieder einmal spürte ich einen kühlen Windzug durch meine Haare wehen..

Holo | YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt