Kapitel 8

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Eine Weile beobachtete ich die Situation und wenn Tobi nicht runter gegangen wäre, hätte ich mich eingemischt. Vielleicht sollte ich doch schon jetzt mit ihnen reden. „Boss?“ Ich drehte mich um und vor mir stand Lenard, mit einem Wrap in der Hand. „Hier ist dein Wrap.“ Ich nahm ihn entgegen. „Danke.“ „Brauchst du noch etwas?“ „Ist mein Büro sauber?“ „Ja.“ „Dann macht Pause, sofern alles erledigt ist.“ „Danke Boss.“ Lenard ging nach unten und ich sah noch einmal aus dem Fenster, während ich etwas von dem Wrap aß, und ging wenig später runter. Im Garten traf ich dann auf die beiden Jugendlichen und als die beiden mich bemerkten, besaß der Größere tatsächlich die Dreistigkeit, mir mein Essen abzunehmen. „Danke Kumpel.“, grinste er und biss hinein. Meine Rudelmitglieder waren sprachlos, doch ich blieb die Ruhe selbst. „Sagt mal wollt ihr sterben?“ „Was hast du denn schon zu melden? Du bist doch bestimmt nur ein jämmerlicher Omega.“ „Du spuckst ja ganz schön große Töne. Das ist echt peinlich.“ „Ach was weißt du denn schon? Aber wenn du schon mal da bist... Hol' doch mal den Alpha ran, damit wir das endlich hinter uns bringen können.“ Ich verschränkte die Arme vor der Brust. „Ihr steht vor ihm.“ „Laber' keinen Scheiß. Du bist viel zu jung, um ein Alpha zu sein.“ „Kommt davon, wenn die Eltern getötet werden.“ „Tze.“, spottete der Größere, „Dann waren das wohl richtige Luschen. Aber ich glaub' dir trotzdem nicht, dass du der Alpha bist.“ Man sah es mir nicht an, aber mittlerweile war ich stinksauer und mein Rudel wusste das ganz genau. Deshalb kam Luna schnell zu mir, bevor ich ausrasten konnte. „Du solltest rein gehen.“ Ich seufzte und nickte leicht, bevor ich die Jungs wieder ansah. „Verpisst euch aus meinem Revier. Und wenn ihr einen anderen Alpha belästigt, respektiert ihr besser sein Rudel. Sonst bringt er euch am Ende noch um. Achja und...“ Ich sah an ihnen vorbei. „Nina... Du hast mit den beiden bestimmt noch einiges zu klären. Begleite sie doch ein Stück.“ „Na klar, Boss.“ Sie verwandelte sich und aus einem schüchternen Mädchen wurde ein ausdrucksstarker Wolf mit grau-weißem Fell. Sie knurrte die Jungs an, die jetzt doch Angst hatten und sogar hinter mir Schutz suchten. „Bitte beschütze uns, Alpha.“ Nun musste ich lachen. „Wieso sollte ich? Für euch bin ich doch nur ein jämmerlicher Omega.“ „Nein du bist der Alpha, der Stärkste, ein Gott.“ Wieder lachte ich und trat ein Stück zur Seite. „Wenn ihr vor anderen Wölfen den Schwanz einzieht, kann ich euch eh nicht gebrauchen.“ Kurz überlegte ich. „Aber ich will mal nicht so sein.“ Ich fing an zu grinsen. „Wenn ihr sie besiegen könnt, nehme ich euch auf.“ „Aber... wir können doch nicht gegen eine Frau kämpfen.“ Die beiden versuchten, mutig zu wirken, aber ich konnte ihre Angst deutlich riechen. „Genau. Wir wollen sie ja nicht aus Versehen töten.“ „So leicht stirbt sie nicht. Also keine falsche Scheu.“ „Ich passe.“ „Ich auch.“ „Dann solltet ihr ganz schnell verschwinden. Sonst werdet ihr noch verletzt und das wollen wir doch nicht.“ Sofort rannten sie los, verwandelten sich und verschwanden hinter meiner Hecke, verfolgt von Nina. Mein Essen hatten sie natürlich zertrampelt, also schmiss ich es in eine Mülltonne und ging rein.

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